Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR
Koalition plant neues Unterhaltsrecht
Politik ohne Kompass
THOMAS SEIM
Geschrieben am 02-12-2012 |
Bielefeld (ots) - Die Bundesregierung plant ein neues
Unterhaltsrecht. In den Entwürfen des entsprechenden Gesetzes ist vom
Gebot einer nachehelichen Solidarität die Rede. Das ist ein
interessanter Begründungszusammenhang für die Neuerung. Bislang
konnte ein Bundesbürger oder eine Bundesbürgerin davon ausgehen, dass
er oder sie finanziell auf die Solidarität des Staates rechnen kann,
wenn er oder sie unerwartet und unverschuldet in materielle
Schwierigkeiten geriet. Das bedeutet derzeit zwar nur Zahlungen nach
Hartz-IV-Regeln und ist ein sehr hartes Brot für jene, die nach
langjährigen Ehen ohne Ausübung eines Berufs mit eigenständiger
Bezahlung rechtskräftig geschieden werden. Aber nun scheint sich der
Staat für Geschiedene gar nicht mehr zuständig fühlen zu wollen. So
recht weiß man nicht, was der gesellschafts- und familienpolitische
Kurs dieser christlich-liberalen Regierung ist. Arbeitsministerin von
der Leyen ist für die Frauenquote, Familienministerin Schröder
dagegen. Ab August 2013 gilt ein Rechtsanspruch auf einen
Kinderbetreuungsplatz, damit auch Mütter eigenen Unterhalt erarbeiten
können. Aber auf Druck aus der CSU und Bayern wird es auch eine so
genannte "Herdprämie" für Mütter von Kindern geben, die Zuhause
bleiben. Selbstverständlich kann für langjährige Ehepartner ein
Anspruch auf eine Absicherung durch den Ex-Partner angemessen sein.
Schließlich findet man nach 20 Jahren Ehe nicht leicht den Weg zurück
in einen Beruf. Aber das wussten wir schon bei der Reduzierung der
Unterhaltspflichten vor fünf Jahren. Gesellschaftspolitik benötigt
einen Kompass. Sie muss sozusagen auf einem ideellen Fundament ruhen
und aus einem Guss sein. Mehr Politik aus einem Guss - das wünschte
man sich von dieser Regierung. Sie könnte mehr bewirken als dieses
neue Geschwätz von der gebotenen nachehelichen Solidarität.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
433417
weitere Artikel:
- Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR
Koalition plant neues Unterhaltsrecht
Politik ohne Kompass
THOMAS SEIM Bielefeld (ots) - Die Bundesregierung plant ein neues
Unterhaltsrecht. In den Entwürfen des entsprechenden Gesetzes ist vom
Gebot einer nachehelichen Solidarität die Rede. Das ist ein
interessanter Begründungszusammenhang für die Neuerung. Bislang
konnte ein Bundesbürger oder eine Bundesbürgerin davon ausgehen, dass
er oder sie finanziell auf die Solidarität des Staates rechnen kann,
wenn er oder sie unerwartet und unverschuldet in materielle
Schwierigkeiten geriet. Das bedeutet derzeit zwar nur Zahlungen nach
Hartz-IV-Regeln und mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR
Inklusion
Gutes gut einstielen
BERNHARD HÄNEL Bielefeld (ots) - Gemeinsames Lernen von Schülern mit und ohne
Behinderung ist das Gebot der Stunde. Zu lange wurde das Thema auf
die lange Bank geschoben. Ein Versäumnis, das sich rächen könnte.
Plötzlich wird Druck gemacht und aufs Tempo gedrückt. Das steigert
die Gefahr, dass Gutes nicht gut eingestielt wird. Die Mehrheit der
Eltern ist für gemeinsames Lernen. Das ist ein Pfund, das die
Bildungspolitik nicht leichtfertig verspielen sollte. Denn das Pro
ist mit klaren Erwartungen verknüpft: Kein Kind darf benachteiligt
werden mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR
Inklusion
Gutes gut einstielen
BERNHARD HÄNEL Bielefeld (ots) - Gemeinsames Lernen von Schülern mit und ohne
Behinderung ist das Gebot der Stunde. Zu lange wurde das Thema auf
die lange Bank geschoben. Ein Versäumnis, das sich rächen könnte.
Plötzlich wird Druck gemacht und aufs Tempo gedrückt. Das steigert
die Gefahr, dass Gutes nicht gut eingestielt wird. Die Mehrheit der
Eltern ist für gemeinsames Lernen. Das ist ein Pfund, das die
Bildungspolitik nicht leichtfertig verspielen sollte. Denn das Pro
ist mit klaren Erwartungen verknüpft: Kein Kind darf benachteiligt
werden mehr...
- Südwest Presse: Kommentar zu Nahost Ulm (ots) - Wie soll man das bezeichnen, was sich am Wochenende
vor dem ägyptischen Verfassungsgericht abgespielt hat? Als
Fortsetzung von Präsident Mursis Dekreten mit anderen Mitteln?
Tausende Islamisten blockierten die Zugänge zu dem Gerichtsgebäude
und bildeten eine so handgreifliche Drohkulisse, dass seine Richter
um Leib und Leben fürchten mussten. In dem Machtkampf am Nil wird zu
immer härteren Bandagen gegriffen. Unter dem weiten Deckmantel
revolutionärer Rhetorik scheint inzwischen alles erlaubt. Zweifellos
hatten die obersten mehr...
- Südwest Presse: Kommentar zu Nahost Ulm (ots) - Wie soll man das bezeichnen, was sich am Wochenende
vor dem ägyptischen Verfassungsgericht abgespielt hat? Als
Fortsetzung von Präsident Mursis Dekreten mit anderen Mitteln?
Tausende Islamisten blockierten die Zugänge zu dem Gerichtsgebäude
und bildeten eine so handgreifliche Drohkulisse, dass seine Richter
um Leib und Leben fürchten mussten. In dem Machtkampf am Nil wird zu
immer härteren Bandagen gegriffen. Unter dem weiten Deckmantel
revolutionärer Rhetorik scheint inzwischen alles erlaubt. Zweifellos
hatten die obersten mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|