(Registrieren)

NABU: UN-Klimakonferenz in Doha auf Abwegen

Geschrieben am 04-12-2012

Doha (ots) - Anlässlich der morgen beginnenden
Ministerverhandlungen auf der UN-Klimakonferenz in Doha/Katar hat der
NABU kritisiert, dass der Großteil der Teilnehmerländer die
Fortsetzung des Kyoto-Protokolls sowie eine stärkere Reduktion der
globalen Treibhausgas-Emissionen behindert. "Statt die dramatische
Beschleunigung des Klimawandels abzuwenden, versuchen die meisten
Staaten immer noch, zusätzlichen Anstrengungen zum Klimaschutz
auszuweichen", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke vor Ort in Doha.

So gebe es mittlerweile unter dem Kyoto-Protokoll überschüssige
Emissionsrechte für rund 13 Milliarden Tonnen Kohlendioxid. Aufgrund
der Blockadehaltung Polens schafft es die Europäische Union bislang
nicht, diese Altlast für das Weltklima zu beseitigen. "Selbst
Russland, Ukraine und Japan, die ab 2013 keine weiteren
Klimaschutzverpflichtungen unter dem Kyoto-Protokoll übernehmen
wollen, kämpfen vehement dafür, alte Emissionsrechte auch in Zukunft
verwenden zu dürfen. Eine manipulierte Klimabilanz auf Papier schützt
uns aber nicht vor einer unkontrollierbaren Erderwärmung", warnte
Tschimpke.

Während viele Entwicklungs- und Schwellenländer mittlerweile
eigene Klimaschutzprogramme verfolgen, weigerten sich Industrieländer
ohne Kyoto-Verpflichtungen wie die USA, Kanada und Neuseeland sogar,
ihre tatsächlich erzielten Emissionsminderungen künftig
nachvollziehbar messen und überprüfen zu lassen. "Damit das
vereinbarte Zwei-Grad-Ziel erreichbar bleibt, ist deutlich mehr
politischer Wille erforderlich. Stattdessen wird über neue Märkte für
den internationalen Emissionshandel diskutiert, obwohl dieser ohne
ambitionierte Ziele zur Verringerung des Ausstoßes an Treibhausgasen
wirkungslos bleibt und der Kohlenstoffpreis gegen Null sinkt", so
NABU-Präsident Tschimpke.

Auch wenn es in Doha leider wohl keine verbindlichen Zusagen der
Industrieländer zur weiteren Aufstockung der Finanzmittel für die
Zusammenarbeit im internationalen Klimaschutz geben wird, müsse
zumindest der dringend benötigte UN-Anpassungsfonds erhalten und
aufgestockt werden. "Angesichts der immer stärker auch finanziell
spürbaren Folgen der Erderwärmung sollte sich Bundesumweltminister
Peter Altmaier in Doha für einen Beschluss der Klimakonferenz
einsetzen, dass besonders betroffene Entwicklungsländer künftig
Kompensationszahlungen für die erlittenen Schäden erhalten", forderte
Tschimpke. Ein solches Instrument würde aus NABU-Sicht auch den Druck
auf alle Länder erhöhen, ihre Anstrengungen zur Verringerung
klimaschädlicher Emissionen auszuweiten und so die notwendigen Kosten
für Entschädigungen möglichst gering zu halten.

NABU-Präsident Olaf Tschimpke nimmt am Ministersegment der
UN-Klimaverhandlungen in Doha teil und steht für Fragen und
Interviews zur Verfügung.(Kontakt über die NABU-Pressestelle, Tel.
030-284984-1510, -1952, 1722)

Im Internet zu finden unter www.NABU.de/weltklimakonferenz

Originaltext vom NABU



Pressekontakt:
Carsten Wachholz, NABU-Klimaexperte, in Doha mobil erreichbar unter
0172-41 79 727
E-Mail: Carsten.Wachholz@NABU.de

Carsten Wachholz twittert für den NABU zum aktuellen Stand der
Verhandlungen

https://twitter.com/NABU_de

NABU-Pressestelle, Telefon: 0 30.28 49 84-1510, -1722, -1952
Telefax: 0 30.28 49 84-2500, E-Mail: Presse@NABU.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

433966

weitere Artikel:
  • Hartz IV-Bescheid wird kundenfreundlicher Nürnberg (ots) - Bundesagentur für Arbeit (BA) hat Arbeitslosengeld II-Bewilligungsbescheide überarbeitet Seit 2008 befragt die BA regelmäßig Bezieher von Arbeitslosengeld II zu ihrer Zufriedenheit mit den Dienstleistungsangeboten. Unter anderem fragt sie immer wieder nach der Verständlichkeit des Bewilligungsbescheides. Für die BA ist es eine verantwortungsvolle, jedoch auch schwierige Aufgabe, die komplexe Rechtsmaterie bürgernah und verständlich zu übersetzen. Auch wenn zuletzt fast 90 Prozent der Befragten den Bescheid als mehr...

  • Hartz IV-Bescheid wird kundenfreundlicher Nürnberg (ots) - Bundesagentur für Arbeit (BA) hat Arbeitslosengeld II-Bewilligungsbescheide überarbeitet Seit 2008 befragt die BA regelmäßig Bezieher von Arbeitslosengeld II zu ihrer Zufriedenheit mit den Dienstleistungsangeboten. Unter anderem fragt sie immer wieder nach der Verständlichkeit des Bewilligungsbescheides. Für die BA ist es eine verantwortungsvolle, jedoch auch schwierige Aufgabe, die komplexe Rechtsmaterie bürgernah und verständlich zu übersetzen. Auch wenn zuletzt fast 90 Prozent der Befragten den Bescheid als mehr...

  • EU-Richtlinie zur Energieeffizienz tritt in Kraft / VKU fordert mehr Flexibilität Berlin (ots) - Heute tritt die neue EU-Richtlinie zur Energieeffizienz in Kraft. Mit ihr will EU-Kommissar Günther Oettinger für den nötigen Druck in den Mitgliedsstaaten sorgen, dass Mitgliedsstaaten mehr Energieeffizienzmaßnahmen auf den Weg bringen, beispielsweise im Gebäudesektor oder im Bereich Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Zentraler Hebel ist die Einführung von Energieeffizienzverpflichtungssystemen. Durch diese Systeme sollen entweder alle Energielieferanten oder -verteiler verpflichtet werden, von 2014 bis 2020, jährliche Energieeffizienzmaßnahmen mehr...

  • EU-Richtlinie zur Energieeffizienz tritt in Kraft / VKU fordert mehr Flexibilität Berlin (ots) - Heute tritt die neue EU-Richtlinie zur Energieeffizienz in Kraft. Mit ihr will EU-Kommissar Günther Oettinger für den nötigen Druck in den Mitgliedsstaaten sorgen, dass Mitgliedsstaaten mehr Energieeffizienzmaßnahmen auf den Weg bringen, beispielsweise im Gebäudesektor oder im Bereich Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Zentraler Hebel ist die Einführung von Energieeffizienzverpflichtungssystemen. Durch diese Systeme sollen entweder alle Energielieferanten oder -verteiler verpflichtet werden, von 2014 bis 2020, jährliche Energieeffizienzmaßnahmen mehr...

  • Rupprecht: Einwanderer holen bei der Bildung auf Berlin (ots) - Nach einer Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) vom 3.12.2012 haben auch Kinder von Einwanderern in Deutschland inzwischen gute Arbeitsmarktchancen. Hierzu erklärt der bildungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Albert Rupprecht: "Die Erfolge unserer Bildungspolitik werden nun auch von der OECD gewürdigt. Die schulischen Leistungen von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund nähern sich an. Die Schere schließt sich. Vor mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht