Schwäbische Zeitung: Spuk lässt sich nicht verbieten
Geschrieben am 05-12-2012 |
Leutkirch (ots) - Es ist eine eigenartige Allianz von Skeptikern,
die sich da in Sachen NPD-Verbot gebildet hat: Den linken Grünen
Christian Ströbele plagen dieselben Bedenken wie den
CSU-Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich. Daraus lässt sich
zumindest ablesen, dass es den Beiden nicht um Parteitaktik geht,
sondern um die Sache. Auch das ist bemerkenswert. Zwei Fragen sollten
vor einem Verbotsantrag geprüft werden. Erstens: Ist er politisch
sinnvoll? Zweitens: Ist er - nach bestem fachlichem Ermessen -
juristisch durchsetzbar?
An beiden Fragen scheiden sich derzeit die Geister. Die
Innenminister der Länder und alle anderen, die ein NPD-Verbot
anstoßen wollen, könnten zunächst einmal darauf verweisen, dass sie
den politischen Willen gezeigt haben, die braune Bande namens NPD von
der Bildfläche verschwinden zu lassen. Aber wäre im Erfolgsfall auch
der braune Spuk verschwunden? Leider nein. Die Gefahr, dass die
Extremisten und ihre Sympathisanten in eine Märtyrerrolle flüchten
könnten, ist nicht gering. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich auf
vielfältige Weise neu formieren würden, ist hoch. Wenn ein Verbot der
NPD in das sprichwörtliche Hase-Igel-Spiel zwischen Staat und
Neonazis münden würde, wäre der Erfolg sehr bescheiden. Beseitigt
wäre allerdings der permanente Skandal, dass diese
verfassungsfeindliche Partei für ihre Aktivitäten auch noch
Steuergeld bekommt.
Zur juristischen Seite: Der Ausgang eines Verbotsverfahrens vor
dem Verfassungsgericht ist offen. Sollte es noch einmal scheitern,
wäre der Propagandaerfolg für die NPD immens.
Verfassungsfeindlichkeit allein reicht für ein Parteiverbot eben
nicht aus - gefordert wird der Nachweis, dass die NPD die Verfassung
aggressiv-kämpferisch angeht. Das ist eine hohe juristische Hürde,
sie ist nicht wegzudiskutieren.
Die Verbotsdiskussion verdeckt ein wenig den Blick auf das in
jedem Fall Machbare. Die Demokraten im Land sind gefordert, das
braune Gedankengut permanent richtig zu benennen: widerwärtig,
rassistisch, blödsinnig, lebensgefährlich.
Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 07561-80 100
redaktion@schwaebische-zeitung.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
434788
weitere Artikel:
- Das Erste, Donnerstag, 6. Dezember 2012, 5.30 - 9.00 Uhr
Gäste im ARD-Morgenmagazin Köln (ots) - 7.05 Uhr, Dirk Niebel, FDP, Bundesminister für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Thema: Besuch von
Benjamin Netanjahu
8.05 Uhr, Eva Högl, SPD, Obfrau im NSU-Untersuchungsausschuss,
Thema: NPD
Pressekontakt:
WDR Presse und Information, Kristina Bausch, Tel. 0221-220-7121
Agentur Ulrike Boldt, Tel. 02150 - 20 65 62 mehr...
- Das Erste, Donnerstag, 6. Dezember 2012, 5.30 - 9.00 Uhr
Gäste im ARD-Morgenmagazin Köln (ots) - 7.05 Uhr, Dirk Niebel, FDP, Bundesminister für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Thema: Besuch von
Benjamin Netanjahu
8.05 Uhr, Eva Högl, SPD, Obfrau im NSU-Untersuchungsausschuss,
Thema: NPD
Pressekontakt:
WDR Presse und Information, Kristina Bausch, Tel. 0221-220-7121
Agentur Ulrike Boldt, Tel. 02150 - 20 65 62 mehr...
- Badische Neueste Nachrichten: Selbstbewusste Demokratie Karlsruhe (ots) - Wenn die Politik mit dem NPD-Verbot ein
sogenanntes Zeichen setzen will, wie es nun alle Landesinnenminister
und viele Politiker jeglicher Couleur wollen, dann sollte man
eigentlich misstrauisch sein. Wenn Politiker Zeichen setzen wollen,
heißt dies doch in aller Regel: Es wird nicht mehr auf rationale
Argumente gesetzt sondern man huldigt einem vermeintlichen Zeitgeist.
Entscheidend für ein Parteienverbot ist, ob die NPD unsere
demokratische Ordnung und die obersten Grundwerte ernsthaft gefährden
kann. Dies muss mehr...
- Badische Neueste Nachrichten: Selbstbewusste Demokratie Karlsruhe (ots) - Wenn die Politik mit dem NPD-Verbot ein
sogenanntes Zeichen setzen will, wie es nun alle Landesinnenminister
und viele Politiker jeglicher Couleur wollen, dann sollte man
eigentlich misstrauisch sein. Wenn Politiker Zeichen setzen wollen,
heißt dies doch in aller Regel: Es wird nicht mehr auf rationale
Argumente gesetzt sondern man huldigt einem vermeintlichen Zeitgeist.
Entscheidend für ein Parteienverbot ist, ob die NPD unsere
demokratische Ordnung und die obersten Grundwerte ernsthaft gefährden
kann. Dies muss mehr...
- Rheinische Post: Kretschmann glaubt an Verbot der NPD Düsseldorf (ots) - Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried
Kretschmann ist zuversichtlich, dass ein erneuter Verbotsantrag der
rechtsextremen Partei NPD vor dem Bundesverfassungsgericht
erfolgreich sein wird. "Die Gründe dafür, warum das
Bundesverfassungsgericht das Verfahren damals abgebrochen hatte,
haben wir beseitigt. Insofern bin ich zuversichtlich, dass wir
richtig damit liegen, einen erneuten Verbotsantrag zu stellen", sagte
Kretschmann der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post"
(Donnerstagsausgabe). "Wenn man mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|