Erneute Ausschreibung von Grippeimpfstoffen: / Kein Lernfortschritt bei Krankenkassen
Geschrieben am 07-12-2012 |
Berlin (ots) - Nachdem die BARMER-GEK federführend für die
Krankenkassen in Sachsen-Anhalt bereits für die Grippe-Impfsaisons
2013/14 und 2014/15 Rabattverträge über Grippeimpfstoffe
ausgeschrieben hat, veröffentlichte die AOK PLUS am 6.12.2012
stellvertretend für alle Kassen im Freistaat Sachsen eine ähnliche
Ausschreibung für die Grippe-Impfsaison 2013/14. Hierzu erklärt der
Geschäftsführer von Pro Generika, Bork Bretthauer:
"Es ist nach den Erfahrungen dieses Jahres nicht nachzuvollziehen,
dass die Krankenkassen weiterhin darauf setzen, auch bei
Grippeimpfstoffen möglichst niedrige Preise durch Rabattverträge
erzielen zu wollen. Die Engpässe in diesem Jahr, die durch
Lieferprobleme eines großen Vertragspartners entstanden sind und
gezeigt haben, dass Rabattverträge selbst zum Versorgungsproblem
werden können, haben demnach nicht zu einem Meinungswechsel bei den
Kassen geführt.
Auch die an die Kassen gerichtete Aufforderung zahlreicher Akteure
des Gesundheitssystems, aus den negativen Erfahrungen zu lernen, etwa
der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und des Deutschen
Apothekertags, halten Krankenkassen nicht von ihrem Vorhaben ab.
Bei Impfstoffen handelt es sich um komplexe biologische Produkte,
deren Herstellung daher besonderen Bedingungen unterliegt. Kommt es
zu einem Mangel - beispielsweise durch Produktionsverzögerungen oder
gar durch einen Ausfall ganzer Chargen - ist kein Hersteller in der
Lage, fehlende Impfstoffdosen 'auf die Schnelle' nachzuproduzieren.
Da es sich beim Schutz gegen Grippe zusätzlich um einen saisonalen
Impfstoff handelt, der jedes Jahr nach den Empfehlungen der WHO neu
hergestellt werden muss, sind zudem keinerlei Lagerbestände
verfügbar.
Folgen die Krankenkassen anderer Bundesländer dem Beispiel, wird
sich die Gefahr der Unterversorgung noch weiter verstärken. Denn je
mehr Gebiete durch Rabattverträge geregelt sind, desto geringer ist
die Wahrscheinlichkeit, dass die Hersteller mehr Impfstoffdosen
produzieren, als sie nach ihren Vertragspflichten auf den Markt
bringen müssen und umso störanfälliger wird die Versorgung der
Versicherten.
Wie Ärzte und Apotheker appelliert Pro Generika an die Kassen, aus
der schwierigen Versorgungssituation in diesem Herbst die richtigen
Konsequenzen zu ziehen: Spätestens bei komplexen biologischen
Arzneimitteln haben Rabattverträge ihre Grenzen erreicht.
Nachhaltigen Wettbewerb und Versorgungssicherheit gibt es nur bei
einer Vielfalt der Anbieter."
Pressekontakt:
Bork Bretthauer, Geschäftsführer, Tel.: (030) 81 61 60 9-0,
info@progenerika.de, www.progenerika.de
Folgen Sie uns auf Twitter unter http://twitter.com/progenerika
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