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Westfalenpost: Opel Bochum / Werksschließung / Autoindustrie

Geschrieben am 10-12-2012

Hagen (ots) - Es ist ein bitterer Tag für die mehr als 3000
Beschäftigten der Opel-Werke, für die Stadt und den Industriestandort
Bochum. Was über Monate schon drohend im Raum stand - nun ist es
traurige Gewissheit: Die Fahrzeug-Produktion in Bochum wird Ende 2016
eingestellt; eine vierjährige Gnadenfrist bleibt den Opelanern noch,
dann sollen die Bänder endgültig stillstehen. Der nächste
Modellwechsel beim Kompakt-Van Zafira markiert das Ende einer
50-jährigen Autobau-Tradition.

Für Opel Bochum war es über
Jahre schon ein Sterben auf Raten, und nun ist es der tragische
letzte Akt einer Schließung mit Ansage. Niemals in jüngerer
Vergangenheit ist der Standort wirklich zur Ruhe gekommen, eine Krise
jagte die nächste, immer neue Manager versuchten sich mit immer neuen
Sanierungsprogrammen, tausende Arbeitsplätze fielen den Sparpaketen
zum Opfer. Und wenn der US-Mutterkonzern General Motors (GM) mal
wieder seine Werke in Europa auf den Prüfstand stellte, stand jedes
Mal auch Bochum auf der Streichliste. Zuletzt, vor drei Jahren, traf
es Antwerpen, und nur ganz knapp ging der bittere Kelch an Bochum
vorbei.

Auch wenn Opel Kündigungen vermeiden will, wenn
Teilefertigung und Logistik erhalten bleiben sollen - die
Zukunftsängste der Beschäftigten kann dies kaum lindern. Ihre
hilflose Wut, ihr Frust ist verständlich. Dem Opel-Werk Bochum ist
eine unheilvolle Mischung aus Detroiter Missmanagement und
schrumpfender Nachfrage zum Verhängnis geworden. Wo andere Autobauer
durch Erfolge auf den Weltmärkten die anhaltende Absatzschwäche in
Europa kompensieren, blieb Opel dieser rettende Ausweg im GM-Konzern
stets verwehrt. So wurde die Schuldenkrise zum Sargnagel für das
Bochumer Werk. Eine Erkenntnis - kein Trost für die Betroffenen.



Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


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