Neue Westfälische (Bielefeld): Opel stellt Autoproduktion in Bochum ein
Symbol des Strukturwandels
STEFAN SCHELP
Geschrieben am 10-12-2012 |
Bielefeld (ots) - Das erste Auto, mit dem meine Eltern mich durch
die Gegend kutschierten, war ein Kadett. Himmelblau - ein Hingucker.
Ein signalroter Ascona folgte. Danach ein weiterer. Jeder von ihnen
zuverlässig. Stolz war mein Vater auf seine Autos - und ich als
Steppke auch. Damals war Opel-Fahren ein Lebensgefühl. Heute scheint
der Blitz manchem Fahrer beinahe peinlich zu sein. Die Opel-Mutter
General Motors hat eine Menge zu diesem Absturz beigetragen. Viel zu
lange schon dauert die Hängepartie um den traditionsreichen
Autobauer. Das ewige Hickhack um Verkauf und Doch-nicht-Verkauf, der
häufige Wechsel an der Vorstandsspitze, das Einengen von Opel auf den
europäischen Markt und die daraus resultierenden Absatzeinbrüche
haben die Marke nachhaltig beschädigt. Und noch ist nicht raus, ob
dieser Schaden sich wieder beheben lassen wird. Schaden genommen hat
ganz nebenbei auch die Belegschaft. Kein Wunder, dass die Opelaner
entnervt sind angesichts der Dauer-Drohkulisse und des immer neuen
Vorwurfs, Opel in Europa sei teuer und ineffizient. Für die Opelaner
ist es nur ein schwacher Trost, dass es anderen nicht besser geht.
Auch Ford baut in Europa gerade 6.200 Stellen ab.
Unternehmensberatungen gehen davon aus, dass europaweit derzeit 15
Autowerke auf der Kippe stehen. Dass das Aus für den Autobau in
Bochum so viel Widerhall findet, liegt natürlich auch an der
Geschichte des Werks. Entstanden ist es Anfang der 60er Jahre auf dem
Gelände der ehemaligen Zeche Dammbaum. Das Opel-Werk war Symbol des
gelungenen Strukturwandels im Ruhrgebiet, viele frühere Bergarbeiter
fanden neue Arbeit beim Autohersteller. Das wird die große
Herausforderung für das gebeutelte Bochum. Hier müsste ein
"Strukturwandel 2.0" greifen. Fragt sich nur, was an die Stelle der
Autos rücken soll.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
436254
weitere Artikel:
- Neue Westfälische (Bielefeld): Opel stellt Autoproduktion in Bochum ein
Symbol des Strukturwandels
STEFAN SCHELP Bielefeld (ots) - Das erste Auto, mit dem meine Eltern mich durch
die Gegend kutschierten, war ein Kadett. Himmelblau - ein Hingucker.
Ein signalroter Ascona folgte. Danach ein weiterer. Jeder von ihnen
zuverlässig. Stolz war mein Vater auf seine Autos - und ich als
Steppke auch. Damals war Opel-Fahren ein Lebensgefühl. Heute scheint
der Blitz manchem Fahrer beinahe peinlich zu sein. Die Opel-Mutter
General Motors hat eine Menge zu diesem Absturz beigetragen. Viel zu
lange schon dauert die Hängepartie um den traditionsreichen
Autobauer. mehr...
- Westfalenpost: Steuern / Finanzen / Kommunen / Grundsteuer/ Gewerbesteuer Hagen (ots) - Eine Kommune nach der anderen erhöht gerade die
Grundsteuer-Hebesätze. Nach oben scheint es dabei keine Grenzen mehr
zu geben. Ist das nun kommunale Willkür? Oder doch ein Akt kommunaler
Notwehr? Gegen eine höhere Grundsteuer könnten sich die
Bürger nur durch Umzug wehren, was für kaum jemanden eine Option sein
dürfte. Bei der Gewerbesteuer ist das anders, die Abwanderung eines
Unternehmens aufgrund von Steuernachteilen ist eine reale Gefahr.
Auch deshalb kassieren die Kämmerer lieber bei den Bürgern als bei
den mehr...
- Westfalenpost: Steuern / Finanzen / Kommunen / Grundsteuer/ Gewerbesteuer Hagen (ots) - Eine Kommune nach der anderen erhöht gerade die
Grundsteuer-Hebesätze. Nach oben scheint es dabei keine Grenzen mehr
zu geben. Ist das nun kommunale Willkür? Oder doch ein Akt kommunaler
Notwehr? Gegen eine höhere Grundsteuer könnten sich die
Bürger nur durch Umzug wehren, was für kaum jemanden eine Option sein
dürfte. Bei der Gewerbesteuer ist das anders, die Abwanderung eines
Unternehmens aufgrund von Steuernachteilen ist eine reale Gefahr.
Auch deshalb kassieren die Kämmerer lieber bei den Bürgern als bei
den mehr...
- Lausitzer Rundschau: Krisenregion Nummer Eins
Opel und das Ruhrgebiet Cottbus (ots) - Der von Willy Brandt 1961 beschworene blaue Himmel
über dem Ruhrgebiet wird wieder duster. Erst Nokia, dann Opel, die
Sonne des Aufschwungs ist hier schon lange untergegangen. Dass die
Autofertigung in Bochum dicht gemacht wird, ist ein schwerer Schlag
für die Menschen dort und wird für die Stadt kaum zu verkraften sein.
Wieder einmal müssen Arbeitnehmer schwere Managementfehler ausbaden.
Opel ist aber nur eine Hiobsbotschaft von vielen aus dem Ruhrgebiet.
Die Gegend, die einst mit Kohle und Stahl den Wohlstand des ganzen mehr...
- Lausitzer Rundschau: Krisenregion Nummer Eins
Opel und das Ruhrgebiet Cottbus (ots) - Der von Willy Brandt 1961 beschworene blaue Himmel
über dem Ruhrgebiet wird wieder duster. Erst Nokia, dann Opel, die
Sonne des Aufschwungs ist hier schon lange untergegangen. Dass die
Autofertigung in Bochum dicht gemacht wird, ist ein schwerer Schlag
für die Menschen dort und wird für die Stadt kaum zu verkraften sein.
Wieder einmal müssen Arbeitnehmer schwere Managementfehler ausbaden.
Opel ist aber nur eine Hiobsbotschaft von vielen aus dem Ruhrgebiet.
Die Gegend, die einst mit Kohle und Stahl den Wohlstand des ganzen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|