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Weser-Kurier: Über Rabatte im Autohandel schreibt der Bremer WESER-KURIER:

Geschrieben am 10-12-2012

Bremen (ots) - Ein Blick in die Geschichtsbücher würde wohl
helfen, den aktuellen Zwist im deutschen Autohandel über die hohen
Rabatte für Neuwagen einzuordnen. Denn schon einmal hat eine
milliardenschwere Rabattschlacht einen riesigen Automarkt förmlich
kaputt gemacht. Das war vor etwas mehr als zehn Jahren in den
Vereinigten Staaten. Die Amerikaner haben damals gemerkt, dass die
Modelle von GM, Ford & Co. ziemlich in die Jahre gekommen waren.
Importwagen aus Japan und Europa waren plötzlich hoch begehrt. Die
US-Hersteller reagierten mit hohen Rabatten, um Marktanteile
zurückzugewinnen; die Ausländer schlugen zurück. Am Ende der
Preisspirale war der Markt am Boden - alle hatten verloren. Die
aktuelle Situation in Deutschland ist zwar nicht ganz mit der
damaligen in den USA vergleichbar. Denn die hohen Rabatte dieser Tage
gibt es vor allem deshalb, weil es zu viele Autos im Markt gibt - die
Schuldenkrise in Europa hat die Absatzstrategien der Hersteller über
den Haufen geworfen. Dennoch: Rabatte bringen stets eine Spirale in
Gang, an deren Ende das Preisniveau insgesamt leidet. Sie stellen
also eine Gefahr dar für Qualitätsware und den Preis, der für sie
verlangt werden muss. Die Nahrungsmittelbranche kann ein Lied davon
singen. Deshalb ist höchste Vorsicht geboten. Kunden, die über Monate
daran gewöhnt werden, dass Rabatte von mehr als 20 Prozent für einen
Neuwagen drin sind, empfinden zehn Prozent Nachlass als vollkommen
unattraktiv. Dann wirkt die Rabattspirale wie eine Deflation im
Automarkt: In der Erwartung, dass die Preise weiter sinken, schieben
die Verbraucher ihre Käufe auf. Irgendwann gehen dann bei Händlern
und Herstellern die Lichter aus. Der Spirale kann die Branche jedoch
gut selbst entkommen. Sie muss zum einen ihre Produktion schnell den
neuen Gegebenheiten anpassen, um Angebot und Nachfrage wieder ins
Gleichgewicht zu bringen. Zum anderen müssen die Hersteller Modelle
bauen, die jeder haben will. Für etwas, das man unbedingt besitzen
will, bezahlt man auch gerne einen entsprechenden Preis - die
Autobauer brauchen also ihren jeweiligen I-Phone-Effekt.



Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de


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