Werder Bremen-Presseservice: DFL-Vollversammlung: Kein Ende, sondern ein Anfang / Werder-Antrag abgelehnt
Geschrieben am 12-12-2012 |
Bremen (ots) - Der SV Werder Bremen hat sich auf der
DFL-Vollversammlung in Frankfurt am Mittwoch, 12.12.2012, den
Anträgen des Konzepts "Stadionerlebnis" angeschlossen, nachdem zuvor
ein Antrag der Grün-Weißen auf Verschiebung der Abstimmung auf das
Frühjahr 2013 keine Mehrheit gefunden hatte. Vier weitere Vereine
hatten neben Werder für die Verlegung gestimmt, 31 dagegen.
"Wir hätten es begrüßt, wenn diese Debatte nicht unter dem
gegenwärtigen Zeitdruck hätte stattfinden müssen. Die Vertagung wäre
ein hilfreicher Schritt gewesen, die aktuelle Hektik aus den
Diskussionen zu bannen und intensive Gespräche abseits
aktionistischer Reflexe zu führen", so Werders Geschäftsführer
Klaus-Dieter Fischer, der sich letztlich aber an der Abstimmung über
die Punkte des Konzepts beteiligte. "Wir haben uns in den vergangenen
Wochen intensiv gemeinsam mit unseren Fangruppierungen und Fanclubs
mit dem Positionspapier der DFL beschäftigt, haben Änderungsanträge
eingereicht und konnten an einigen wichtigen Stellen Verbesserungen
erzielen. Diese Möglichkeit der Einflussnahme hat uns bewogen, keine
Blockadehaltung einzunehmen. Das erschien uns am Ende nicht
zielführend", so Fischer, der die Atmosphäre der Vollversammlung
jedoch als ruhig und sachlich beschrieb. Zu den von Werder
initiierten Konzept-Veränderungen gehören unter anderem die
Integration von Fanvertretern in die Kommission "Stadionerlebnis",
die Einschaltung der Fanbeauftragten bei künftigen Schulungen der
Ordnungskräfte sowie bei Kontrollen vor Auswärtsspielen.
Der SV Werder sieht im Ergebnis dieser Vollversammlung nun
vielmehr den Startschuss für eine dauerhafte Fortentwicklung der
Inhalte des Papiers. "Das ist nicht das Ende der Debatte, sondern der
Start in eine konstruktivere Phase. Wir stehen voll und ganz hinter
der Etablierung eines offenen, regelmäßigen und verbindlichen Dialogs
zwischen Vereinen und Anhängern. Wir begrüßen, dass mit der
Integration von Fanvertretern in die Kommission Stadionerlebnis
dieser Punkt mit größerer Ernsthaftigkeit verfolgt werden soll",
sagte der Werderaner.
Auch an der Weser wird in dieser Hinsicht einiges passieren. So
soll künftig eine noch einzusetzende Arbeitsgruppe aus der aktiven
Fanszene und dem Werder-Fanbeirat den Prozess aktiv begleiten. "Durch
eine Versachlichung der Debatte an den Standorten sollen realistische
und praxisnahe Wege gefunden werden, um die positive Fankultur zu
festigen und Kriminalität in und um die Stadien einzugrenzen.
Pauschallösungen für gesellschaftliche Probleme kann es dabei aber
nicht geben", sagte Fischer.
Seit zwei Jahren bereits gehört der SV Werder Bremen mit seinem
Leitbild für die eigene professionalisierte Fanbetreuung, das auf
Differenzierung, Deeskalation und Kommunikation baut, zu den
Vorreitern einer konstruktiven Zusammenarbeit zwischen Fans, Vereinen
und Verbänden. "Das wird auch nach dieser Vollversammlung stärker
denn je die Richtschnur für unsere Aktivitäten sein. Nur so lassen
sich sinnvolle Alternativen zu den populistischen Forderungen der
Politik erarbeiten. Wir warnen davor, die Profilierung auf dem Rücken
des Fußballs und seiner Fans voranzutreiben und damit einen
nachhaltigen jetzt einsetzenden Prozess zu stören. Wir appellieren,
auf die Expertise der Praxisebene zu setzen und auf populistische
Forderungen zu verzichten", so Fischer.
Die Erfahrungen und Ergebnisse in Bremen zeigen, wie ein solcher
Weg aussehen könnte. Werder hatte 2010 die eigene Fanbetreuung mit
kompetenten Mitarbeitern aufgestockt. Mit Restriktionen geht Werder
seitdem sehr vorsichtig und verantwortungsbewusst um. "Das
ermöglichte es uns, den angestrebten Dialog zwischen allen Parteien
zu führen und zu vermitteln. Denn in Bremen setzen wir auf einen
Dialog zwischen Polizei, Ordnungsdienst, Feuerwehr, Fans und Werder.
Wir würden das Verhältnis als vorbildlich bezeichnen", so
Klaus-Dieter Fischer. Die Investitionen in die Fanbetreuung scheinen
sich für Werder indes auch auszuzahlen. Die Summe der Strafzahlungen
aufgrund von auffälligem Fanverhalten ist rückläufig, die
Polizei-Einsatzstunden rund um die Spiele im Weser-Stadion haben sich
verringert.
Pressekontakt:
Werder Bremen GmbH & Co KG aA
Franz-Böhmert-Str. 1 c
Mediendirektor Tino Polster
tino.polster@werder.de
Telefon: 0421/434591880
Fax: 0421/434591530
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