Weser-Kurier: Zum Raketentest Nordkoreas schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 13. Dezember 2012:
Geschrieben am 12-12-2012 |
Bremen (ots) - Allen Drohgebärden des neuen und noch sehr
unerfahrenen Diktators Kim Jong Un zum Trotz: Er hat die Rakete vor
allem aus innenpolitischen Gründen abgefeuert. Seit seiner
Machtübernahme vor knapp einem Jahr ist der wahrscheinlich noch nicht
einmal 30-Jährige damit beschäftigt, mit den Widersachern innerhalb
des Regimes aufzuräumen. Anders als sein Vorgänger und Vater hat der
junge Kim erkannt: Um weiter an der Macht bleiben zu können, muss er
in dem völlig veramten Land dringend Reformen zulassen. Doch dazu
muss er sich den zahlreichen Betonköpfen in den eigenen Reihen
entledigen. Einige Generäle ließ der junge Kim bereits hinrichten. Um
seine Macht auch in der Öffentlichkeit zu festigen, fehlte es ihm
jedoch bislang an sichtlichem Erfolg. Die Wirtschaft bleibt schwach
und der fehlgeschlagene Raketentest im April hat ihm ebenfalls
geschadet. Der jüngste Raketenabschuss hat Letzteres zumindest ein
Stück wettgemacht. Gegenüber der Außenwelt wird der Diktator schon
bald einen versöhnlicheren Ton einschlagen. Um weiteren
Hungerkatastrophen in seinem Land vorzubeugen, kommt er nicht darum
herum, auch die USA und Südkorea um wirtschaftliche Hilfe zu bitten.
Der Raketenabschuss dürfte seinen Verhandlungsspielraum vergrößert
haben.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de
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