Westdeutsche Zeitung: Lebensversicherungen, Bewertungsreserven =
von Peter Kurz
Geschrieben am 13-12-2012 |
Düsseldorf (ots) - Dass die Schuldenkrise auch die
Lebensversicherer trifft, ist nur logisch. Sie haben keine andere
Wahl, als das von den Versicherten eingezahlte Geld zu den aktuell
niedrigen Zinsen anzulegen. Gleichzeitig müssen sie die gegenüber
ihren Kunden fällig werdenden Ansprüche erfüllen, die aus rosigeren
Zeiten mit höherem Garantiezins resultieren. Das kann nur so lange
gutgehen, wie die Vermögenspolster der Unternehmen ausreichen. Auch
Versicherer können auf längere Sicht bei weiter andauernder
Niedrigszinsphase ins Wanken geraten. Da überrascht es nicht, dass
der Staat der Branche - wie zuvor schon den Banken - zur Seite
springt. Immerhin wird in diesem Fall nicht mit Steuergeld gebürgt,
sondern es geht nur um eine Regelung, die den Staat selbst nichts
kostet. Wohl aber mischt er sich massiv ein. Er sichert den Verbleib
von Geld in den Kassen der Versicherer zu, das sie andernfalls an
ihre Kundschaft ausschütten müssten. Auf den ersten Blick führt das
zu Verunsicherung, die auch der Branche selbst nicht behagen dürfte.
Das Vertrauen in das Produkt Lebensversicherung leidet, wenn die
Ablaufleistung zusammengestrichen wird. Generell lässt sich auch
fragen: Wie kommt der Staat dazu, in laufende Vertragsverhältnisse
einzugreifen? Einfach so den Versicherungsnehmern etwas zu nehmen und
es den Unternehmen zu geben? Doch die Gleichung ist komplizierter.
Denn wenn Versicherungsnehmer wie bisher bei Ablauf ihrer Police von
hohen Bewertungsreserven profitieren würden, so hieße das auch, dass
alle anderen, deren Policen später fällig werden, sich einen kleiner
werdenden Kuchen teilen müssten. Da geht es auch um Gerechtigkeit für
die Gesamtheit der Versicherungskundschaft. Und: Der staatliche
Eingriff lässt sich auch als ein Pflock verstehen, der eingeschlagen
wird, um einer verunsicherten Branche mehr Sicherheit zu geben. Eine
Sicherheit, von der nicht nur die Versicherer profitieren. Sondern
die auch den Kunden nützt. Allein 93 Millionen Lebensversicherungen
haben die Deutschen. Ob man das nun als gute Geldanlage ansieht oder
nicht - Tatsache ist, dass die Menschen ihre finanzielle Sicherheit
und ihre Altersvorsorge stark auf dieses Produkt stützen. Wird es
wetterfester gemacht, kommt das auch ihnen zugute.
Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de
www.wz-newsline.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
437064
weitere Artikel:
- Schwäbische Zeitung: Mieter dürfen aufatmen - Leitartikel Leutkirch (ots) - Die Mieten explodieren, Wucherpreise vertreiben
Normalverdiener aus den Innenstädten, Wohnraum in guter Lage können
sich nur noch Reiche leisten: Solche Vorwürfe der Mieterverbände
bedienen die Ängste der Mieter, die sich ausgebeutet fühlen.
Doch lassen wir einmal die Kirche im Dorf: Es gibt
Mietpreissteigerungen von bis zu 20 Prozent in Hamburg und Berlin.
Unsere Region ist aber weit von solchen Entwicklungen entfernt. Zum
Vergleich zwei regionale Extreme: Im Kreis Sigmaringen haben die
Mieten laut Verband mehr...
- Börsen-Zeitung: Auf Sicht, Kommentar zur Bankenaufsicht von Detlef Fechtner Frankfurt (ots) - Vieles, was Europas Finanzminister als
Kompromiss über die künftige Bankenaufsicht vereinbart haben, wird
gewiss einigen deutschen Kreditinstituten nicht gefallen. Der
Schwellenwert, von dem an Banken direkt der neuen Aufsicht
unterstellt werden, fällt mit 30 Mrd. Euro niedriger aus, als es die
Bundesregierung und manche Großsparkasse gerne gehabt hätten. Und da
nicht nach Risikoprofil des Geschäftsmodells differenziert wird,
werden auch einige Förderbanken unzufrieden sein.
Es gibt noch andere Punkte, in denen mehr...
- Weser-Kurier: Zur Deutsche-Bank-Affäre schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 14. Dezember 2014: Bremen (ots) - Die Ankündigung der Deutschen Bank, sich verstärkt
um den Mittelstand auf dem heimischen Markt bemühen zu wollen, klingt
angesichts der Großrazzia in Frankfurt wie blanker Hohn. So holt man
sich das Vertrauen der Anleger ganz sicher nicht zurück. Für die
"Kleinen" der Branche bleibt jetzt nur noch zu hoffen, dass die
Kunden den feinen Unterschied in den Geschäftsmodellen erkennen und
das Vertrauen nicht vollends verlieren. Und sie müssen darauf hoffen,
dass die deutschen Großbanken nicht noch weitere Leichen im Keller mehr...
- Power Practical organisiert Crowdfunding des Solar Stash für die Feiertage -- Produkt sorgt für Innovation auf dem Markt für tragbare
Solarmodule und bietet ein "Eines kaufen, eines spenden"-Programm zur
Verbreitung der Solarmodule
Salt Lake City (ots/PRNewswire) - Power Practical(TM), ein
Innovator für alternative Energieprodukte, hat heute ein neues
Produkt zum Crowdfunding auf Indiegogo
(www.indiegogo.com/solar-stash/x/1855585
[http://www.indiegogo.com/solar-stash/x/1855585]) veröffentlicht. Der
Solar Stash ist ein robustes, aber ansehnliches, tragbares
Solarmodul, das speziell dafür entworfen wurde, mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Landmaschinenhersteller Claas Osnabrück (ots) - Zukunftsträchtig
Unangefochten von allen Krisen der Weltwirtschaft, meldet
Landmaschinenhersteller Claas einen Rekordgewinn - wie schon im
vergangenen Jahr. Und die Aussichten? Sind auch in Ordnung.
Nach ökonomischen Katastrophenmeldungen von Opel und ThyssenKrupp
wirken diese Zahlen wie Nachrichten aus einer anderen Welt. Aus
mindestens zwei Gründen ist der Erfolg aber verständlich. Claas
veranstaltet, anders als der Autobauer, kein Management-Chaos. Und
anders als beim verlustreichen Stahl-Giganten verderben mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|