Hagen (ots) - Warum? Der entsetzten und entsetzlichen Frage
nach dem Blutbad von Newtown folgt eine nicht minder wichtige
unmittelbar: Was tun? Die US-Amerikaner halten den alles
überstrahlenden Ansatz mit der Forderung nach schärferen
Waffengesetzen in Händen.
Die Bestürzung des
US-Präsidenten symbolisiert eine deutliche Schlussfolgerung: So kann
es nicht weitergehen im Land der in diesem Fall bedrückend
unbegrenzten Möglichkeiten, in dem Schusswaffen quasi Supermarktware
sind. Und doch: Mit jedem Tag, der zwischen Amoklauf und der
Diskussion über Gesetzesänderungen liegt, wird Entschlossenheit
wieder dem Lobbyisten-Denken und dem politischen Geschacher
weichen.
Halten wir uns mit einer Verurteilung des
möglichen erneuten Zauderns in den USA zurück. Selbst in unserem Land
der Regulierungskunst sind und waren wir nicht gefeit vor Amokläufen.
Die Opfer von Winnenden und Erfurt sind Mahnmal genug. Und wer
verfolgt, wie traumatisiert die Helfer noch Jahre später sind, der
wird zum Anwalt des Innehaltens in Demut. Nach Tragödien wie in
Newtown kommt das alles wieder hoch.
Der Blick in den
Abgrund unmenschlichen Handelns, das müssen wir uns vergegenwärtigen,
wird nicht allein von weltweit vernetzten Terroristen kalkuliert
provoziert. Dem Wahnsinn muss mit guter Beobachtungsgabe und der
Fähigkeit zu Kommunikation und strukturiertem Handeln begegnet
werden. Allen, die noch an das Gute im Menschen glauben, bleibt als
Trost nach solchen schwarzen Tagen allein die Hoffnung, dass das Böse
nicht siegen kann und nicht siegen wird. Schutz davor, zur falschen
Zeit am falschen Ort zu sein, bietet sie indes nicht. Nirgendwo auf
der Welt.
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