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Niedrige Temperaturen sorgen 2012 für schwachen Anstieg des Energieverbrauchs / Nachlassende Konjunktur dämpft Energienachfrage / Erneuerbare wachsen weiter

Geschrieben am 19-12-2012

Berlin/Köln (ots) - Der Energieverbrauch in Deutschland wird 2012
nur leicht über dem Niveau des Vorjahres liegen. Den stärksten
Einfluss auf die Entwicklung hatte die kühle Witterung in mehreren
Monaten der ersten Jahreshälfte sowie der diesjährige Schalttag. Von
der nachlassenden Konjunktur gingen dagegen kaum verbrauchssteigernde
Effekte aus. Hinzu kamen weitere verbrauchsdämpfende Faktoren wie die
Zunahme der Energieeffizienz. Insgesamt wurden 2012 in Deutschland
nach vorläufigen Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen
(AG Energiebilanzen) 13.512 Petajoule (PJ) oder 461,1 Millionen
Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE) Energie verbraucht.

Der gesamte Mineralölverbrauch lag 2012 mit 4.513 PJ (154 Mio. t
SKE) geringfügig unter dem Wert des Vorjahres. Zuwächse gab es bei
Dieselkraftstoff (+ 1 %) und Flugkraftstoff(+ 5 %) sowie bei schwerem
Heizöl und Flüssiggas (jeweils rund 7 %). Der Absatz von leichtem
Heizöl entwickelte sich stabil. Rückgänge gab es bei Ottokraftstoff
(-5%) und Rohbenzin (-1%). Der Anteil des Mineralöls am gesamten
Energieverbrauch sank leicht auf 33,3 Prozent (Vorjahr 33,9 %).

Die gegenüber dem Vorjahr vor allem im Februar und April kühlere
Witterung führte zu einer Steigerung des Erdgasverbrauchs in der
Wärmeversorgung. Der Einsatz zur Stromerzeugung in den Kraftwerken
der allgemeinen Versorgung lag hingegen deutlich unter dem Niveau des
Vorjahres. Insgesamt stieg der Erdgasverbrauch 2012 um etwa 1 Prozent
auf 2.835 PJ (96,7 Mio. t SKE). Erdgas hatte damit einen stabilen
Anteil von 21 Prozent (Vorjahr 20,9 %) am gesamten inländischen
Energieverbrauch.

Der Verbrauch von Steinkohle erhöhte sich um 3,1 Prozent auf 1.671
PJ (57,0 Mio. t SKE). Diese Entwicklung ist vor allem auf einen
gestiegenen Einsatz zur Strom- und Wärmeerzeugung zurückzuführen. Die
Stahlindustrie verringerte dagegen ihre Nachfrage nach Koks und Kohle
um mehr als 4 Prozent. Der Anteil der Steinkohle am gesamten
Energieverbrauch stieg 2012 leicht auf 12,4 Prozent (Vorjahr 12,1 %).

Der Verbrauch an Braunkohle erhöhte sich um etwa 5 Prozent auf
1.642 PJ (56,0 Mio. t SKE). Wesentlichen Einfluss auf diese Zunahme
hatte die Inbetriebnahme von drei neuen Kraftwerksblöcken. Bis zum
Jahresende werden im Gegenzug mehrere Altanlagen vom Netz genommen,
so dass der Einsatz von Braunkohle zur Stromerzeugung im kommenden
Jahr wieder sinken wird. 2012 betrug der Anteil der Braunkohle am
gesamten Energieverbrauch durch diesen Sondereffekt 12,2 Prozent
(Vorjahr 11,6 %).

Die Kernenergie verringerte ihren Beitrag zur Energiebilanz im
Zuge des Ausstiegsbeschlusses um rund 8 Prozent. Der Anteil am
Energiemix fiel auf 8 Prozent.

Die Nutzung erneuerbarer Energien erhöhte sich 2012 insgesamt um
knapp 8 Prozent. Die Erneuerbaren steigerten damit ihren Anteil am
Gesamtverbrauch auf 11,7 Prozent (Vorjahr 10,9 %). Die Windkraft
verzeichnete gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 8 Prozent. Bei der
Wasserkraft (ohne Pumpspeicher) gab es dagegen einen Zuwachs von 16
Prozent. Die Fotovoltaik setzte ihren dynamischen Ausbau fort und
legte um fast 50 Prozent zu.

Bei den sonstigen Energieträgern, vor allem Siedlungs- und
Industrieabfällen, gab es ein Plus von 4 Prozent. Der
Stromaustauschsaldo schloss nach ersten Schätzungen mit einem
deutlich angestiegenen Ausfuhrüberschuss ab.

Mehr Erneuerbare im Energiemix

Deutschland verfügte auch 2012 über einen breiten Energiemix. Dem
rückläufigen Anteil der Kernenergie stehen wachsende Anteile der
Erneuerbaren gegenüber. Die 2012 angestiegenen Beiträge der Kohle
gehen bei der Braunkohle auf Sondereffekte im Zuge der
Anlagenmodernisierung und bei der Steinkohle auf die gegenwärtig
günstige Wettbewerbssituation gegenüber dem Erdgas in der
Stromerzeugung zurück. Mineralöl und Erdgas trugen auch 2012 mit
stabilen Anteilen zur breit diversifizierten Energieversorgung des
Landes bei.

Anstieg der Kohlendioxid-Emissionen

Der Zuwachs beim Energieverbrauch sowie der verstärkte Einsatz
fossiler Energieträger wird voraussichtlich zu einer absoluten
Erhöhung des CO2-Ausstoßes in Deutschland führen. Bereinigt um den
Temperatureinfluss hat sich der CO2-Ausstoß geringfügig vermindert.



Pressekontakt:
Uwe Maaßen
Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V.
c.o.
DEBRIV - Bundesverband Braunkohle
Postfach 40 02 52
50832 Köln
Max-Planck-Straße 37
50858 Köln

T +49 (0)2234 1864 (0) 34
F +49 (0)2234 1864 18
mailto: Uwe.Maassen@braunkohle.de


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