Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Deutsche Topmanager im Visier der Justiz
Vertrauen verspielt
HUBERTUS GÄRTNER
Geschrieben am 19-12-2012 |
Bielefeld (ots) - Untreue, Kreditbetrug, Kartellvergehen,
Steuerhinterziehung und andere Straftaten werden hochkarätigen
Managern in Deutschland oft vorgeworfen. Fast in jedem großen Konzern
hat es Ermittlungsverfahren gegeben. Auch die Banken haben wegen
diverser Machenschaften viel Vertrauen verspielt. Das muss man
beklagen. Aber deshalb leben wir noch lange nicht in einer
Bananenrepublik. Gerade die Tatsache, dass Polizei, Steuerfahnder und
Justizbehörden vor den Mächtigen nicht kuschen und sie häufig zur
Rechenschaft ziehen, zeigt doch, dass der Rechtsstaat in seinem Kern
funktioniert. Zudem gilt: Von Einzelfällen abgesehen, ist die Masse
der Manager in Deutschland weder korrupt noch menschlich verkommen.
Wer etwas tiefer einsteigt, der wird schnell erkennen, dass es die
Farben Schwarz und Weiß in Wirtschaftsstrafverfahren oft nicht gibt.
Manchmal sind es Nuancen, die darüber entscheiden, ob jemand sich
strafbar gemacht hat oder nicht. Manchmal werden kleine Verfehlungen
auch zu Skandalen stilisiert. All dies gilt es vor einem pauschalen
Urteil zu bedenken. Besser ist, man fällt es nicht.
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Neue Westfälische
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