NRZ: Investieren statt sparen - ein Kommentar von JAN JESSEN
Geschrieben am 20-12-2012 |
Essen (ots) - Einmal mehr laufen zwei Nachrichtenstränge zusammen,
die nicht unabhängig voneinander betrachtet werden können. Da sind
einerseits die Berichte von Hans-Böckler-Stiftung und Paritätischem
Wohlfahrtsverband zum Thema Armut. Kernaussage des ersten: Die
Kinderarmut in NRW ist besonders ausgeprägt und nimmt, anders als in
anderen westlichen Bundesländern, zu. Kernaussage des zweiten:
Speziell das Ruhrgebiet wird zum Armenhaus Deutschlands. Da ist
andererseits der Finanzbericht des Regionalverbandes Ruhr.
Kernaussage hier: Die Sozialausgaben wachsen den Kommunen an der Ruhr
über den Kopf. Die Empfehlung der Berichterstatter: Sparen.
Insbesondere bei Personal und im Sozialbereich. Das aber ist der
falsche Weg. Wer nur den Rotstift ansetzt, gerät in einen
Teufelskreis. Wo nur gnadenlos gespart wird - siehe Griechenland -,
wird jede Entwicklung abgewürgt und die Gesellschaft deformiert. Wo
Stadtteile verrotten und nicht in Bildung und Sozialarbeit investiert
wird, verlieren Menschen Mut und Zuversicht. Wo die Infrastruktur
zerbröselt, siedelt sich kein Unternehmen an. Im Kampf gegen Armut
braucht es Investitionen in Hirne und Steine. Kurzfristig kostet das
viel, langfristig bringt es Rendite. Und es braucht die politische
Willenskraft, endlich gegen das Wuchern ausbeuterischer
Arbeitsverhältnisse vorzugehen. NRW hat es nicht nötig, sich zur
deutschen Billiglohn-Region zu entwickeln. Die Menschen hier und ihre
Arbeitskraft sind mehr wert als Löhne knapp über oder sogar unter dem
Hartz-IV-Niveau.
Pressekontakt:
Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Redaktion
Telefon: 0201/8042616
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
438342
weitere Artikel:
- NRZ: Inklusion braucht Zeit - ein Kommentar von PETER TOUSSAINT Essen (ots) - Das Ziel ist richtig: Wenn immer das möglich ist,
sollten Kinder mit und ohne Behinderungen gemeinsam unterrichtet
werden. Das nennt man "Inklusion" - und das ist ein kaltes
Technokratenwort für eine Idee, die unser Leben wärmer machen kann.
Wer im Sommer den "Tag der Begegnung" feiert, der merkt, wie viel
Kraft aus dem gemeinsamen Handeln erwächst. Wer bei den Paralympics
die Medaillen bejubelt, der sieht, zu welchen Höchstleistungen die
Athleten fähig sind - trotz ihrer Einschränkungen. Doch die
Menschlichkeit einer mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Urteil Ante Sapina Halle (ots) - Die Entscheidung der Karlsruher Richter muss man als
eine rein formale werten. Die Kernbotschaft ist: Das Urteil ist
korrekt, nur das Strafmaß muss überdacht werden, weil es sowohl
Argumente für eine mildere als auch eine härtere Strafe gibt. Für den
Fußball ist das eine ganz wichtige Botschaft. Wettbetrug ist
inzwischen ein weltweites Problem geworden, ein Millionengeschäft,
das so lukrativ ist, dass es selbst für hochbezahlte Fußballer
attraktiv ist, sich bestechen zu lassen.
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Armut Halle (ots) - Alarmieren muss der Hauptgrund, den der
Wohlfahrtsverband für die wachsende Armut nennt: Immer mehr Menschen
können von ihrer Arbeit nicht leben. Sinkende Arbeitslosenzahlen
verbergen diesen Skandal. Die Politik, die so gern die Menschen
preist, die morgens zur Arbeit gehen, ist aufgefordert, hinzuschauen.
Und zu handeln. Mindestlöhne sind ein Weg. Höhere Sozialleistungen
ein anderer. Das kostet Geld. Aber wer, wenn nicht eins der
reichsten Länder der Welt, könnte, nein muss sich leisten, das
Auseinanderdriften mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Wirtschaft/Sachsen-Anhalt Halle (ots) - Es geht nicht allein um Arbeitsplätze. Mit Q-Cells
gab es erstmals seit der Wende ein Unternehmen mit Sitz im Land, das
das Potenzial zum internationalen Konzern hatte. Die Solartechnik
wird in den nächsten Jahrzehnten eine weltweite Leitbranche sein.
Aber nicht hier. Geht die Produktion, wandert bald auch die
Forschung ab. Sicher, auf globale Wirtschaftsentwicklungen kann die
Landespolitik keinen Einfluss nehmen. Die Krux der hiesigen Industrie
bleibt, dass sie meist verlängerte Werkbank von internationalen
Konzernen mehr...
- BERLINER MORGENPOST: Können wir noch Technik?
Jochim Stoltenberg über das Scheitern deutscher Großkonzerne an S-Bahn, BER und anderen Großbaustellen Berlin (ots) - Das "S" der über Jahre ausgehungerten Bahntochter
steht denn wohl auch weiterhin symbolisch eher für "Spät"-Bahn. Das
Berliner Nahverkehrssystem galt einst als eines der besten weltweit.
Daran glaubt seit Jahren keiner mehr, die S-Bahn hat ihren Nimbus als
verlässlicher Allwetter-Transporteur verloren. Und Besserung ist noch
immer nicht in Sicht. Das zumindest prognostiziert der
Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg. Das passt leider zu all den
anderen Bau- und Planungspannen in dieser Stadt. Einst galt Berlin
auch als mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|