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Lagarde sieht Wende in der Krise

Geschrieben am 26-12-2012

Hamburg (ots) - Nach Einschätzung von Christine Lagarde,
Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF) zeichnet sich ein
Wendepunkt in der Euro-Krise ab. "Unsere Prognosen sagen, dass die
Wirtschaft der Euro-Zone sich im kommenden Jahr besser entwickelt als
sie es im vergangenen tat", sagte Lagarde im Gespräch mit der
Wochenzeitung DIE ZEIT. Sie erwarte "dass das Wachstum anzieht".

Positiv wirke unter anderem die bessere globale Konjunktur. "Wir
glauben, dass die weltwirtschaftliche Dynamik anzieht. Aus den USA,
aus China und aus den anderen Schwellenländern kamen zuletzt wieder
positivere Konjunktursignale", sagte Lagarde.

Voraussetzung für eine Wende sei aber, dass Europa die richtigen
Politikmassnahmen umsetze. Die Europäer müssten "ihre Hausaufgaben
erledigen", so die Chefin des IWF. Sie warnte in diesem Zusammenhang
vor zu ambitionierten Sparmaßnahmen in Deutschland. Die
Bundesregierung könne es "sich leisten, bei der Konsolidierung etwas
langsamer vorzugehen als andere. Das wirkt den wachstumsdämpfenden
Effekten entgegen, die von den Kürzungen in den Krisenländern
ausgehen". Derzeit wird in Berlin über neue Einsparungen diskutiert.

Überdies müsse das Anleiheprogramm der EZB muss "voll
funktionsfähig" sein und die Bankenunion "vollendet" werden. Als
nächster Schritt sei ein "grenzüberschreitendes Abwicklungsregime"
für die Banken nötig.

Nach Ansicht von Lagarde ist das Engagement in Europa für den IWF
nicht immer einfach. "Das war auch eine Herausforderung, weil wir
gemeinsam mit europäischen Institutionen handeln und einen Konsens
finden mussten." Der IWF müsse sich künftig "nicht unbedingt in allen
Fällen finanziell engagieren", sagte sie. "Es kann auch Fälle geben,
in denen wir uns stärker darauf konzentrieren, bei der Entwicklung
und Überwachung von Anpassungsprogramme zu helfen."

Zwischen dem IWF und der EU hatte es im Fall Griechenland
Meinungsverschiedenheiten gegeben, weil die Washingtoner Organisation
auf einen Schuldenschnitt für das Land gedrängt hatte.



Pressekontakt:
Silvie Rundel
Leitung Unternehmenskommunikation und Veranstaltungen
DIE ZEIT
Email: silvie.rundel@zeit.de


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