Westdeutsche Zeitung: Berlin profitiert vom Länderfinanzausgleich =
von Frank Uferkamp
Geschrieben am 08-01-2013 |
Düsseldorf (ots) - Die Zahlen sind gigantisch: Das kleine Land
Berlin hat seit der Wiedervereinigung rund 45 Milliarden Euro an
Hilfe von den anderen Ländern kassiert - mehr als die fünf neuen
Bundesländer zusammen. Das ist eine gewaltige Summe und ein
politischer Skandal. Natürlich hat Berlin das Geld nicht gestohlen,
es wurde auf Grundlage der bestehenden Rechtslage ausgezahlt. Aber es
kann nicht sein, dass der Rest der Republik eine Hauptstadt
subventioniert, dort aber munter Riesensummen für Missmanagement beim
Flughafen ausgegeben werden. Die finanziellen Notfallpatienten
Wuppertal, Gelsenkirchen und Oberhausen zahlen für die Versäumnisse
von Wowereit und Co. kräftig mit. Schon seit Jahren ist der
Länderfinanzausgleich als Instrument des Finanz-Föderalismus
umstritten und wird vor allem aus Bayern massiv infrage gestellt.
München wird klagen, die Aussichten auf Erfolg sind so schlecht
nicht.
Natürlich ist es richtig, dass es innerhalb eines recht großen
Landes, das in Bundesländer unterteilt ist, einen Ausgleich
untereinander gibt. Denn schließlich sind die Entwicklungschancen
auch regional durchaus differenziert. Viele Jahrzehnte war zum
Beispiel Nordrhein-Westfalen mit dem damals wirtschaftlich starken
Ruhrgebiet die konjunkturelle Herzkammer der Republik und pumpte
Milliarden auch in das damalige Agrarland Bayern.
Die Zeiten haben sich längst geändert, doch das Prinzip ist
gleich: Es geht nach Leistung. Dass dies funktionieren kann, zeigt
zum Beispiel die Entwicklung der ostdeutschen Länder. Sie haben ihre
Ertragskraft immer weiter steigern können und sind heute sogar
teilweise in der Lage, Altschulden zurückzuzahlen - freilich auch
wegen der gesonderten Aufbau-Ost-Zahlungen.
Die Hauptstadt des Landes ist aber abhängiger denn je von dem
Geld, das woanders erarbeitet wird. Schon zu BRD-Zeiten wurde der
Westteil der Stadt alimentiert. Leider scheint sich diese Mentalität
in den Köpfen der Politiker festgesetzt zu haben. Wer Geld empfängt,
muss schon belegen können, wohin es fließt. Wer es ohne Kontrolle in
ein Milliardengrab namens Flughafen wirft, hat jedes Vertrauen
verloren. Wowereit regiert die Hauptstadt seit 2001. Es geht ihr
schlechter denn je.
Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de
www.wz-newsline.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
440079
weitere Artikel:
- Westfalen-Blatt: Streit um zu teure Trassengebühren: Das Amtsgericht Mayen (Rheinland-Pfalz) hat den bundesweit ersten Mahnbescheid gegen die Deutsche Bahn (DB) erlassen. Bielefeld (ots) - Wegen überhöhter Trassenpreise ist in dieser
Woche der bundesweit erste Millionen-Mahnbescheid gegen die Deutsche
Bahn (DB) erlassen worden. Das berichtet das Bielefelder
Westfalen-Blatt (Mittwochs-Ausgabe). Der Bescheid wurde vom
Amtsgericht (AG) Mayen erlassen und beläuft sich auf elf Millionen
Euro, schreibt die Zeitung unter Berufung auf einen Gerichtssprecher.
Ein zweiter Mahnantrag über 22 Millionen Euro liegt beim Amtsgericht
Hagen vor. »Wenn der Antrag formal korrekt ist, wird gegen die
Deutsche Bahn in mehr...
- Mittelbayerische Zeitung: Schmerz lässt sich nicht aufwiegen
Kommentar zu Frühgeburten Regensburg (ots) - Die Waage urteilt über das Menschsein:
Jahrzehnte hinweg war diese gesetzliche Regelung ein Schlag ins
Gesicht von Eltern, die ihr Kind verloren, bevor es 500 Gramm wog.
Man gab ihnen keinen Raum zum Abschied nehmen und keinen Ort zu
trauern. Noch vor 15, 20 Jahren blieb ihnen nicht einmal ein Foto
oder Fußabdruck zur Erinnerung. Sie weinten um ein Leben, das es
offiziell nicht gab. Die Änderung des Personenstandsgesetzes war
lange überfällig. Gerade auch vor dem Hintergrund, dass in den
vergangenen Jahren intensiv mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu Verfolgung von Christen Stuttgart (ots) - Besonders bedrohlich ist, dass sich durch die
islamistische Offensive Intoleranz und Fanatismus wie eine Epidemie
in Afrika und in Asien ausbreiten. Auch der Aufstand der arabischen
Völker gegen ihre diktatorischen Herrscher hat die Lage der dortigen
Christen nicht gerade verbessert. Die Zukunft der Kopten ist unter
dem islamistischen Regime in Ägypten ungewisser denn je. Von der
Zukunftsangst der Christen in Syrien ganz zu schweigen. Angesichts
dieser Drangsal zu seinem Glauben zu stehen zeugt von ungeheurem Mut, mehr...
- Mittelbayerische Zeitung: Den Kurs korrigieren
Nord und Süd driften immer weiter
auseinander. Die EU muss endlich gegensteuern.Von Hanna Vauchelle Regensburg (ots) - Geahnt hat man es schon lange, nun liegt der
Beweis schwarz auf weiß in Form des EU-Sozialberichts vor: Die Krise
zerreißt Europa in zwei Teile. Während der Süden immer näher an den
Abgrund rutscht, geht es dem Norden so gut wie lange nicht mehr.
Damit nicht genug. Ausgerechnet in der Eurozone ist die Kluft
zwischen Arm und Reich so groß wie noch nie. Damit zeigt sich einmal
mehr: Die Mängel der Währungsunion tragen zu dieser
besorgniserregenden Entwicklung bei. Es ist höchste Zeit, den von der
Bundeskanzlerin mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Steinbrück Bielefeld (ots) - Was kommt noch? Fast täglich erhält
SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück neue Nackenschläge. Als
Aufsichtsratsmitglied bei Thyssen-Krupp soll er sich dafür eingesetzt
haben, dem Stahlriesen zu billigem Industriestrom zu verhelfen.
Entscheiden kann er als Oppositionspolitiker darüber nicht. Insofern
ist jede Aufregung über seinen Einsatz überflüssig. Dennoch wird ihm
und der SPD die neue Diskussion weiter schaden. Als Kanzlerkandidat,
der mit dem gesetzlichen Mindestlohn und der sozialen Gerechtigkeit
punkten will, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|