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WAZ: Ohnmacht und Macht der Kunden - Kommentar von Ulf Meinke

Geschrieben am 09-01-2013

Essen (ots) - Als viele andere Stromversorger schon höhere Preise
verkündeten, hielt sich RWE noch zurück. "Bis ins Jahr 2013" sollten
die Tarife stabil bleiben. Wie vieldeutig die Ankündigung zu
verstehen war, wird nun klar. Ab März steigen auch bei RWE die
Preise. Mit zehn Prozent fällt die Anhebung zwar moderater aus als im
bundesweiten Durchschnitt, der bei rund zwölf Prozent liegt. Der
Ärger der Kunden dürfte trotzdem groß sein. Die höheren Preise haben
zu einem beträchtlichen Teil politische Gründe. Der Atomausstieg und
die Förderung von Öko-Strom kosten Geld. Die Energieversorger
verweisen zu Recht darauf, dass der Staat mittlerweile etwa die
Hälfte des Strompreises kassiert. Die Preissensibilität der
Stromkunden nimmt zu. Für die Konzerne wird es schwerer, eigene
Tariferhöhungen im Paket mit gestiegenen Abgaben und Steuern zu
verstecken. Doch nach wie vor beziehen rund 40 Prozent aller Kunden
Strom vom Grundversorger. Hier sind die Preise in der Regel am
höchsten. Die Verbraucher könnten ihre Macht also noch viel stärker
ausspielen. Kunden, die unzeitgemäße Verträge haben, sollten
schleunigst über einen Wechsel nachdenken. Es lohnt sich.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de


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