Weser-Kurier: Zur Präsidentenwahl in Tschechien schreibt der Bremer WESER-KURIER:
Geschrieben am 11-01-2013 |
Bremen (ots) - Als der Anfang März aus dem Amt scheidende
tschechische Präsident Vaclav Klaus Mitte der Woche seinen
Abschiedsbesuch in Berlin machte, hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel
gerade mal 15 Minuten für ihn Zeit. Das ist die unterste Grenze, die
das diplomatische Protokoll für solche Treffen vorsieht. Und dieses
Viertelstündchen sagt etwas über das Maß an Wertschätzung, das Klaus
in Deutschland genießt. In Berlin wie auch bei der Europäischen Union
in Brüssel ist man froh, dass die Tage des amtierenden tschechischen
Präsidenten im Amt nun gezählt sind. Zehn Jahre ist der scheidende
Prager Burgherr mit aller Macht gegen den Strom geschwommen. Er hat
die EU attackiert, wann und wo er konnte. Die Brüsseler Direktiven
seien kein Deut besser als früher die aus dem Moskauer Kreml,
wetterte er. Er hat den Lissabon-Vertrag zur Reform der Europäischen
Union erst in allerletzter Minute unterzeichnet und sieht im Euro
nichts anderes als Teufelszeug. Tschechien hat unter Vaclav Klaus
zwar gern EU-Milliarden genommen, umgekehrt aber jedwede Solidarität
verweigert. So macht man sich nicht eben beliebt bei den Partnern. Es
wird nicht leicht für den Klaus-Nachfolger, der an diesem Wochenende
gewählt wird, das ramponierte Image der Tschechen als den "Briten des
Ostens" zu verbessern. Zumal die Tschechen unter dem Einfluss des
scheidenden Präsidenten EU-skeptisch wie nie geworden sind. Es gilt
als Konsens im Land, dass die Einführung des Euro nur über eine
Volksabstimmung gehen werde. Und jeder weiß, dass jene heute mit
Pauken und Trompeten gegen die Gemeinschaftswährung ausfiele.
Immerhin gibt es einen Lichtblick: Auf der Prager Burg soll künftig
neben der tschechischen auch die EU-Flagge wehen. Das hätte es unter
Klaus im Traum nicht gegeben. Jeder Aufbruch in Prag in eine neue
Richtung wird mühsam sein. Aber das mit der Fahne auf der Burg wäre
immerhin schon mal der sichtbare Beginn eines solchen Aufbruchs.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
440763
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Sozialer Rentenzuschlag
= Von Birgit Marschall Düsseldorf (ots) - Wer jahrzehntelang in die Rentenkasse
eingezahlt hat, soll höhere staatliche Altersbezüge haben als
derjenige, der weniger bis nichts eingezahlt hat und auf die
Grundsicherung im Alter angewiesen ist. Das ist im Prinzip eine
Selbstverständlichkeit. Und es ist das Verdienst der
Sozialministerin, darauf aufmerksam zu machen, dass die Realität sehr
häufig eine andere ist und die Rentenversicherung deshalb Gefahr
läuft, für die Beitragszahler an Attraktivität und Legitimität zu
verlieren. Doch von der Leyens Ableitung mehr...
- Weser-Kurier: Zur Kritik an den Unisex-Tarifen der Versicherungen schreibt der Bremer WESER-KURIER: Bremen (ots) - Es schien eine so einfache Rechnung zu sein,
zumindest noch vor kurzem: Kunden, die zuvor für einige
Versicherungen weniger gezahlt haben, müssen mit einem leichten
Anstieg ihrer Versicherungsprämien rechnen. Umgekehrt jedoch dürften
Kunden, die mehr gezahlt haben, künftig weniger zahlen. Unisex-Tarife
sollten die Gleichberechtigung auch bei den Versicherungen besiegeln.
Doch wie es jetzt scheint, hat diese Gleichberechtigung auch einen
bitteren Beigeschmack. Denn anders als sich das viele ausgemalt
haben, wurden bei mehr...
- Rheinische Post: Die Zypern-Falle
= Von Martin Kessler Düsseldorf (ots) - Die Hilfen für das von der Pleite bedrohte
Zypern mögen im Vergleich zu den anderen Euro-Krisenstaaten mit 17
Milliarden verhältnismäßig gering ausfallen. Brisant sind sie
trotzdem. Denn erstmals sollen deutsche Steuerzahler für ein Land
aufkommen, das als Oase für Schwarzgeld aus aller Welt und
insbesondere aus Russland gilt. Da werden Kanzlerin Merkel und ihr
Finanzminister Schäuble große Mühe haben, eine Mehrheit im Bundestag
zu finden. Alle, von der SPD über die Grünen bis tief in die Reihen
der schwarz-gelben mehr...
- Weser-Kurier: Über den SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück schreibt der Bremer WESER-KURIER: Bremen (ots) - "Merkels bester Mann" - mit diesen Worten lobten
Medien 2009 den damaligen Finanzminister Peer Steinbrück, der
zusammen mit Kanzlerin Angela Merkel die Republik weitgehend schadlos
durch die Bankenkrise steuerte. Jetzt ist Steinbrück der Konkurrent
Merkels um den Job im Kanzleramt - und bereitet der CDU-Vorsitzenden
abermals viel Freude. In Spitzenkreisen der Koalition wird ganz offen
gefrotzelt, dass Schwarz-Gelb gar nichts Besseres passieren konnte
als dieser Kandidat. Mit seiner Nominierung sollte ein Ruck durch die mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Organspendeskandal Bielefeld (ots) - SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach nannte es
einen Einzelfall, als 2012 an der Uniklinik Göttingen Manipulationen
bei der Organzuteilung bekannt wurden. Inzwischen ist klar: Auch die
Uniklinik Leipzig, das Münchener Klinikum Rechts der Isar und das
Uniklinikum Regensburg haben ihre Unschuld verloren. Die ärztliche
Selbstkontrolle hat versagt. Denn als vor Jahren zum ersten Mal ein
Verdacht gegen einen Arzt aus Regensburg aktenkundig wurde, geschah
herzlich wenig: Weder behielten die Kontrollgremien den Mann auf mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|