Weser-Kurier: Über den SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück schreibt der Bremer WESER-KURIER:
Geschrieben am 11-01-2013 |
Bremen (ots) - "Merkels bester Mann" - mit diesen Worten lobten
Medien 2009 den damaligen Finanzminister Peer Steinbrück, der
zusammen mit Kanzlerin Angela Merkel die Republik weitgehend schadlos
durch die Bankenkrise steuerte. Jetzt ist Steinbrück der Konkurrent
Merkels um den Job im Kanzleramt - und bereitet der CDU-Vorsitzenden
abermals viel Freude. In Spitzenkreisen der Koalition wird ganz offen
gefrotzelt, dass Schwarz-Gelb gar nichts Besseres passieren konnte
als dieser Kandidat. Mit seiner Nominierung sollte ein Ruck durch die
SPD gehen, mit Blick auf die Niedersachsen-Wahl Aufbruchstimmung
erzeugt werden. Doch zwischen Ems und Harz scheinen die
Sozialdemokraten bei 33 Prozent festgenagelt zu sein, während
Schwarz-Gelb aufholt. Und Steinbrück macht eher mit dramatisch
fallenden Imagewerten denn mit Inhalten von sich reden. Laut
"ARD-Deutschlandtrend" rangiert er sogar hinter Guido Westerwelle.
Steinbrück bietet das Kontrastprogramm zur "Teflon-Kanzlerin" - doch
anders als erhofft. Der ungeschickte Umgang mit seinen Honoraren, das
fehlende Fingerspitzengefühl beim Thema Kanzlergehalt und die
überflüssige Bemerkung zum angeblichen Frauenbonus Merkels haben den
Hoffnungsträger zum Problem-Peer werden lassen. Natürlich ist das nur
eine Momentaufnahme. Doch seit der Nominierung sorgt Steinbrück immer
wieder für Auftritte, die selbst Anhänger und Mitglieder der SPD mehr
und mehr verunsichern. Klar, die Partei kann ihren Kandidaten jetzt
nicht einfach fallen lassen. Doch sollte aus der Machtübernahme in
Hannover nichts werden, könnte der Frust darüber schnell eine
gefährliche Eigendynamik entwickeln. Man darf nicht vergessen: Manche
Genossen haben Steinbrück nur zähneknirschend zum Kandidaten gekürt,
hätten lieber Steinmeier oder Gabriel an seiner Stelle gesehen. Doch
der Fraktionschef kann nicht mehr, und der Parteichef kann noch
nicht. Bliebe Hannelore Kraft. Sie steht allerdings bei den Menschen
an Rhein und Ruhr im Wort, in Düsseldorf zu bleiben. Es drängt sie
auch nicht nach Berlin - zumindest noch nicht. Sollte Steinbrücks
Pannenserie nicht bald enden, dann dürften die Rufe nach der
Power-Frau aus Nordrhein-Westfalen immer lauter werden.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
440767
weitere Artikel:
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Organspendeskandal Bielefeld (ots) - SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach nannte es
einen Einzelfall, als 2012 an der Uniklinik Göttingen Manipulationen
bei der Organzuteilung bekannt wurden. Inzwischen ist klar: Auch die
Uniklinik Leipzig, das Münchener Klinikum Rechts der Isar und das
Uniklinikum Regensburg haben ihre Unschuld verloren. Die ärztliche
Selbstkontrolle hat versagt. Denn als vor Jahren zum ersten Mal ein
Verdacht gegen einen Arzt aus Regensburg aktenkundig wurde, geschah
herzlich wenig: Weder behielten die Kontrollgremien den Mann auf mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Parteien / SPD Osnabrück (ots) - Kein Zugpferd
Peer Steinbrück hat recht, wenn er sagt, dass Umfrageergebnisse
noch keine Wahlergebnisse sind. Schon richtig: Es sind nur
Momentaufnahmen, nicht mehr. Dennoch kann es auch die
Sozialdemokraten nicht kaltlassen, dass die Popularitätswerte ihres
Kanzlerkandidaten eingebrochen sind und, wer hätte das noch vor drei
Monaten gedacht?, der 66-jährige Hamburger in der Beliebtheitsskala
sogar hinter den FDP-Mann Guido Westerwelle gerückt ist. Selbst unter
den eigenen Anhängern ist Steinbrück umstritten, mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Mali / Konflikte Osnabrück (ots) - Frankreich nicht im Stich lassen
Europas Sicherheitsinteresse verbietet es, länger zuzusehen, wie
Mali zerfällt. Es ist höchste Zeit, dass Frankreichs Präsident
François Hollande Kampftruppen entsendet, um die Regierung in Bamako
vor dem Untergang zu bewahren. Lange galt das Land als Afrikas
Vorzeigedemokratie. Jetzt droht dort ein afrikanischer Taliban-Staat
zu entstehen. Ein neuer Rückzugsraum für Al-Kaida und andere
Terrorgruppen muss jedoch mit allen Mitteln verhindert werden.
Deshalb hat der Weltsicherheitsrat mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu ThyssenKrupp Osnabrück (ots) - Weiterer Tiefpunkt
Der Fisch stinkt immer vom Kopf her. Bester Beleg für diese These
ist der tief in die Verlustzone gesunkene ThyssenKrupp-Konzern.
Gerade erst hat sich das Unternehmen wegen Luxusreisen auf
Firmenkosten sowie der Kostenexplosion bei den Stahlwerken in
Brasilien und den USA von drei Vorständen getrennt. Nun gerät ein
weiterer Führungsmann in die Kritik: Aufsichtsrat Bertin Eichler.
Zerknirscht räumt der hochrangige IG-Metall-Funktionär das Feld, weil
er eingestehen musste, extrem teure Firmenreisen mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Soziales / Senioren / Menschenrechte Osnabrück (ots) - Krankes System
Folter und Pflegeheim, diese Wortkombination klingt alarmierend.
Die Nachricht, dass die Nationale Antifolterstelle demnächst
womöglich deutsche Altenheime kontrollieren wird, mag daher im ersten
Moment Unverständnis, ja Ablehnung hervorrufen. Kein Wunder, dass
sich Einrichtungen unter Generalverdacht gestellt fühlen.
Doch die Fakten sprechen für mehr Kontrollen: Angaben der
Pflegekassen zufolge wird jeder fünfte Heimbewohner im Laufe seines
Aufenthalts Opfer von Gewalt. Es schockiert, dass mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|