vdp sieht bisher keine Anzeichen für eine Überhitzung bei deutschen Wohnimmobilien
Geschrieben am 15-01-2013 |
Berlin (ots) -
Bericht zur aktuellen Lage am deutschen Wohnungsmarkt
veröffentlicht
Am deutschen Wohnungsmarkt gibt es nach Einschätzung des Verbandes
deutscher Pfandbriefbanken (vdp) bisher noch keine Anzeichen für eine
Überhitzung. Vielmehr ist der zum Teil starke Preisanstieg
fundamental erklärbar und basiert vor allem auf demografischen
Veränderungen und ortsspezifischen Besonderheiten in Verbindung mit
weiterhin außergewöhnlich niedrigen Zinsen. Das geht aus dem heute
veröffentlichten kurzen Marktbericht ("vdp Spotlight Immobilien -
Wohnungsmarkt Deutschland zum Jahresanfang 2013") hervor. "Der
aktuelle Anstieg der Wohnimmobilienmieten und -preise spiegelt die
derzeit vor allem in den Zuzugsregionen starke Nachfrage auf dem
Wohnungsmarkt wieder. Angesichts der positiven
Arbeitsmarktbedingungen, der allgemein steigenden Einkommen sowie der
außerordentlich günstigen Finanzierungsbedingungen ist dieser
Preisanstieg fundamental begründet. Eine Eigendynamik des
Preisverlaufs mit möglichen negativen Auswirkungen auf die Wohnungs-
und auch die Finanzierungsmärkte kann zwar nicht ausgeschlossen
werden, die entsprechende Gefahr ist aus heutiger Sicht aber eher
gering", fasst Jens Tolckmitt, Hauptgeschäftsführer des vdp, die
Ergebnisse des Berichts zusammen.
Die seit nunmehr fünf Jahren anhaltende Aufwärtsbewegung der
Preise für selbst genutztes Wohneigentum hat sich im abgelaufenen
Jahr noch einmal beschleunigt. In den ersten drei Quartalen 2012 kam
es bundesweit zu einem Anstieg um 2,8 Prozent, maßgeblich getrieben
von der Verteuerung im Bereich der Eigentumswohnungen (plus 3,3
Prozent). Im Wesentlichen konzentrieren sich die Preisanstiege dem
vdp-Bericht zufolge auf wirtschaftlich attraktive Regionalmärkte wie
die Großstädte München, Berlin, Köln und Hamburg und die
Universitätsstädte wie Münster, Regensburg und Trier. In solchen
Märkten hat sich die Einwohnerentwicklung zunehmend von der
Wohnungsbestandsentwicklung abgekoppelt; steigende Einwohner- und
Haushaltszahlen standen einer zuletzt zwar gestiegenen, aber zum Teil
noch sehr geringen Neubautätigkeit im Geschosswohnungsbau gegenüber.
Dies führte zu einem zunehmenden Ungleichgewicht zwischen
Wohnungsangebot und -nachfrage. Verstärkt wird diese Entwicklung
durch den anhaltenden Wunsch nach sicheren Kapitalanlagen, wobei vor
allem Wohnimmobilien im Fokus des Kaufinteresses stehen. In der Folge
sind insbesondere die Miet- und Eigentumswohnungsmärkte in den
prosperierenden Städten angespannt.
Niedrige Kreditzinsen bieten seit einigen Jahren darüber hinaus
günstige Voraussetzungen für den Erwerb einer Wohnimmobilie. Der
durchschnittliche Schuldendienst ist dadurch trotz steigender
Kaufpreise für Eigentumswohnungen bundesweit fast überall gesunken.
"Dies gilt auch für Städte wie München, Berlin und Hamburg, wo in den
letzten Jahren die Kaufpreise für Eigentumswohnungen auf Grund einer
beachtlich belebten Nachfrage überdurchschnittlich stark gestiegen
sind", so Dr. Franz Eilers, Leiter Immobilienmarktforschung
vdpResearch und Verfasser des Marktberichts.
Aktuell schätzt der vdp die Gefahren für den Finanzmarkt, die von
der Wohnungsmarktbelebung ausgehen, als gering ein, da der Zuwachs an
Wohnimmobilienkrediten in Deutschland trotz deutlich gestiegener
Transaktionszahlen moderat verläuft. Dies deutet darauf hin, dass für
die Finanzierung zunehmend auf Eigenkapital zurückgegriffen wird.
Stabilisierend wirkt darüber hinaus das Zusammenspiel von
langfristigen Zinsbindungen, die für die Wohnimmobilienfinanzierung
in Deutschland üblich sind, und vergleichsweise hohen Tilgungsraten.
Dadurch wird während der ersten Zinsfestschrei¬bungsperiode bereits
ein nennenswerter Teil des Darlehens getilgt.
Hinweis für Redaktionen:
Der Marktbericht kann auf der Webseite des Verbandes
(www.pfandbrief.de) abgerufen werden. In der Reihe "vdp Spotlight
Immobilien" wird der Verband mehrmals jährlich Analysen und
Einschätzungen zu aktuellen Immobilien-Themen veröffentlichen.
Pressekontakt:
Dr. Helga Bender, Tel. 030 20915-330
E-Mail: bender@pfandbrief.de
Dr. Franz Eilers, Tel. 030 206229-16
E-Mail: eilers@vdpresearch.de
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