Dritter Unternehmertag des bpa Sachsen steht im Zeichen des Fachkräftemangels / bpa fordert schnelles Handeln der Politik, um Pflegenotstand in Sachsen zu verhindern
Geschrieben am 15-01-2013 |
Dresden (ots) -
Sperrfrist: 15.01.2013 15:30
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.
Mit einem besonderen Fokus auf den Fachkräftemangel im
Pflegebereich veranstaltet der Bundesverband privater Anbieter
sozialer Dienste (bpa), Landesgruppe Sachsen, heute den Dritten
Sächsischen Unternehmertag Pflege in Dresden. Bei der Tagung stehen
vor allem Maßnahmen zur erfolgreichen Mitarbeiterbindung im
Mittelpunkt. Wie wichtig dies ist, zeigen Daten der Bundesagentur für
Arbeit.
Demnach herrscht in Sachsen ein Mangel an examinierten
Altenpflegekräften. Gleichzeitig steigt die Zahl der
Pflegebedürftigen im Freistaat. Die bpa-Mitgliedsunternehmen warnen
deshalb vor einem Pflegenotstand in Sachsen und fordern die Politik
zum Handeln auf.
"Der Fachkräftemangel ist in Sachsen bereits deutlich spürbar. Auf
353 gemeldete Stellen im Dezember 2012 kamen in Sachsen im Bereich
Altenpflege lediglich 174 Arbeitssuchende", sagt Dr. Matthias
Faensen, Vorsitzender der bpa-Landesgruppe Sachsen und
bpa-Präsidiumsmitglied. Freigewordene Stellen sind nach Erfahrung des
Pflegeexperten nur schwer wieder zu besetzen. Dies belegen Studien
der Bundesagentur für Arbeit. Stellenangebote für examinierte
Altenpflegefachkräfte bleiben im Bundesdurchschnitt 124 Tage vakant.
Zeitgleich steige die Zahl der Pflegebedürftigen im Freistaat weiter
an. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes Sachsen wuchs in den
Jahren 2001 bis 2011 die Anzahl der Pflegeleistungsempfänger von
118.918 auf 138.987 Menschen. Das Amt ermittelt die Werte im
Zwei-Jahres-Turnus. Neue Angaben werden im März 2013 erwartet. Der
bpa rechnet mit einem weiteren Anstieg.
Dr. Faensen: "Diese Entwicklung ist nicht aufzuhalten. Doch wir
können einiges tun, um ein würdiges Leben trotz Pflegebedürftigkeit
zu ermöglichen. Das Wichtigste, um einen Pflegenotstand zu
verhindern, ist, die Altenpflege als Beruf und Chance attraktiver zu
gestalten."
Dies sei natürlich in erster Linie eine Frage der Vergütung der
Leistungen der Pflegeeinrichtungen, bei der Sachsen im
Bundesvergleich das Schlußlicht bildet. Denn nur dann, wenn die
Pflege- und Krankenkassen angemessen für Pflegeleistungen zahlen,
könnten Pflegeeinrichtungen angemessene Gehälter zahlen.
Dr. Faensen: "Gerade an den Landesgrenzen zu Bayern finden viele
hiesige Pflegeunternehmen nicht ausreichend Personal, da die
Pflegekräfte aufgrund der besseren Verdienstmöglichkeiten lieber ins
Nachbarland pendeln. Nicht nur hier muss gegengesteuert werden."
Der bpa verweist darauf, dass die privaten Träger nicht untätig
auf eine Verbesserung der Situation warten. Sie helfen beispielsweise
beim Quereinstieg bewährter Hilfskräfte in die
Fachkraftqualifikation, die sie berufsbegleitend erwerben können. Ein
weiterer Lösungsansatz gegen den Fachkräftemangel kann die Anwerbung
qualifizierter ausländischer Pflegefachkräfte sein, schlägt der bpa
vor.
"Wir brauchen eine Willkommenskultur, dass die Pflegefachkräfte
gern zu uns kommen und nicht durch langwierige Anerkennungsverfahren
ausgebremst werden. Es ist ein Unding, dass diese an unrealistischen
oder zu hohen Auflagen scheitern und Fachkräfte deshalb wegbleiben",
so Dr. Faensen.
bpa e. V. - Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste
e. V. (bpa) bildet mit mehr als 7.500 aktiven Mitgliedseinrichtungen,
davon mehr als 400 in Sachsen, die größte Interessenvertretung
privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland.
Einrichtungen der ambulanten und (teil-) stationären Pflege, der
Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater
Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen
die Verantwortung für ca. 230.000 Arbeitsplätze und 17.700
Ausbildungsplätze.
Pressekontakt:
Jacqueline Kallé, Landesbeauftragte, Tel.: 0341-2110530
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
441235
weitere Artikel:
- Konsolidierungserfolge der öffentlichen Haushalte sind wichtiges Signal für Einhaltung der Schuldenbremse Berlin (ots) - Vor dem Hintergrund der Nachricht über den
gesamtstaatlichen Haushaltsausgleich durch den Präsidenten des
Statistischen Bundesamtes, Roderich Egeler, erklärt Wolfgang Steiger,
Generalsekretär des Wirtschaftsrates der CDU e.V.:
Konsolidierungserfolge der öffentlichen Haushalte sind wichtiges
Signal für Einhaltung der Schuldenbremse
Der erste gesamtstaatliche Haushaltsüberschuss seit 2007 belegt,
dass Konsolidierung auch in einem schwierigen Umfeld mit
Schuldenkrisen und rückläufigem Wirtschaftswachstum möglich mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Gewerkschaft Verdi: Stimmung bei Air Berlin-Mitarbeitern ist sehr mies / Werden um jede Stelle kämpfen Bielefeld (ots) - Verdi-Bundesvorstand erwartet von Air Berlin,
auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten
Den geplanten Abbau von 900 Stellen bei Deutschlands zweitgrößter
Fluglinie Air Berlin will die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi nicht
ohne Widerspruch hinnehmen. "Wir werden um jede Stelle bei Air Berlin
kämpfen", sagte Christoph Schmitz, Sprecher des
Verdi-Bundesvorstands, der in Bielefeld erscheinenden Tageszeitung
Neue Westfälische (Mittwochausgabe). "Die Stimmung ist in der
Belegschaft sehr mies, die Empörung über mehr...
- Neue Studie belegt: Wohlstand, Jobs und Umwelt profitieren von moderner Saatgutbeizung in der EU / Wissenschaftler: Ohne Neonikotinoide verliert die deutsche Wirtschaft bis zu 900 Millionen Euro p. a. Frankfurt/Bonn (ots) - Mittelfristig 50 000 Arbeitsplätze in
Europa gefährdet / mehr Treibhausgas-Emissionen befürchtet
Saatgutbeizung mit Pflanzenschutzmitteln aus der Gruppe der
Neonikotinoide leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur
Nachhaltigkeit der europäischen Landwirtschaft. Der sozio-ökonomische
Wertbeitrag beläuft sich mittelfristig (fünf Jahre) auf bis zu 17
Milliarden Euro; 50 000 Arbeitsplätze in der Landwirtschaft und in
den von ihr abhängigen Wirtschaftsbereichen wären im selben Zeitraum
ohne diese Technologie mehr...
- Berliner Zeitung: Zur Doppelrolle von Matthias Platzeck als Ministerpräsident und BER-Aufseher: Berlin (ots) - Natürlich bieten die Lage am Bau wie die
Vorgeschichte Platzecks auch Chancen. Auf einen Erfolg des Flughafens
würden derzeit nur Hasardeure wetten. Auf Platzeck ruhen Hoffnungen,
aber keine Heilserwartungen wie 2005 in der SPD. Dennoch: Indem er
die Ämter als Chefaufseher und Regierungschef zu kombinieren
versucht, läuft er Gefahr, beide nicht hinreichend auszufüllen. Hier
liegt das Hauptrisiko, nicht in seinem bisherigen Wirken im
Aufsichtsrat, der das Kontrollieren vergaß. Wer wie Platzeck auf die
politische Oberhoheit mehr...
- Frankfurter Rundschau: Zum Treffen zwischen Politik und DGB: Frankfurt (ots) - Die Mitgliederzahlen schrumpfen ein wenig
langsamer. Goldene Gewerkschaftszeiten also? Nicht wirklich. Die Zahl
der Minijobs ist erheblich gestiegen, der Anteil der befristeten
Arbeitsverhältnisse hat zugenommen. Der neoliberale Politiktrend ist
gerade durch einen Gerechtigkeitstrend abgelöst worden. Das kann sich
ändern. Dann werden die Gewerkschaften ihre Stärke nicht mehr aus der
Zuwendung von Kanzlern oder Kandidaten beziehen. Es wird sie nur
geben, wenn sie genügend Mitglieder haben.
Pressekontakt:
Frankfurter mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|