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Edelman Trust Barometer 2013: Europa hofft auf Deutschland - Weltweit höchster Vertrauensanstieg bei den Deutschen

Geschrieben am 21-01-2013

Frankfurt (ots) - Europa steckt in der Krise - und die Europäer
blicken hoffnungsvoll auf Deutschland. Wie das Edelman Trust
Barometer 2013, die mit weltweit mehr als 31.000 Befragten größte
repräsentative Erhebung zum Vertrauen in Regierungen,
Nichtregierungsorganisationen (NGO), Unternehmen und Medien zeigt,
schreiben die Menschen in Europa Deutschland die Schlüsselrolle bei
der Bewältigung der Schuldenkrise zu. Vor allem in den Niederlanden
(81 Prozent), Schweden (61 Prozent) und Frankreich (58 Prozent)
vertrauen die Befragten auf Deutschland, die Krise zu bewältigen. Der
EU-Durchschnitt liegt bei 52 Prozent.

"Die deutsche Wirtschaft ist im vergangenen Jahr trotz der
anhaltenden Euro-Schuldenkrise weiter gewachsen und zeigte einmal
mehr, dass sie robust und leistungsstark ist. Auch die Politik hat
Deutschland bisher unbeschadet durch die Krise geführt",
interpretiert Susanne Marell, CEO von Edelman Deutschland, die
Ergebnisse. "Made in Germany wird nicht mehr nur als ökonomisches,
sondern auch als politisches Erfolgsmodell gesehen."

Genau dieses Modell wird in Europa dringender denn je benötigt.
Denn Europa bewegt sich nach wie vor in die falsche Richtung: Dieser
Meinung ist die Mehrheit der Befragten (61 Prozent). Die Lösung der
europäischen Schuldenkrise trauen 48 Prozent der Befragten der EU und
nur 32 Prozent der eigenen Regierung zu. Der Blick auf Deutschland
zeigt ein anderes Bild: 44 Prozent sagen, dass die eigene Regierung
die Krise besser meistert als die EU (38 Prozent). Doch nicht nur das
Vertrauen in die EU und in Deutschland als Krisenbewältiger ist
gestiegen, sondern auch das Vertrauen der Deutschen insgesamt.

Vertrauensmotor Deutschland

Im Vergleich der globalen Ergebnisse liegt Deutschland mit einem
Vertrauenswert von 55 Prozent in der informierten Öffentlichkeit,
also unter Menschen mit höherem Bildungsabschluss,
überdurchschnittlichem Haushaltseinkommen sowie intensiver
Mediennutzung, zwar nur im Mittelfeld. Im weltweiten Vergleich jedoch
verzeichnet die Studie hierzulande den größten Vertrauenszuwachs
gegenüber dem Vorjahr (plus 16 Prozentpunkte) sowie zum Jahr 2008
(plus 19 Prozentpunkte).

Von diesem Zugewinn haben alle untersuchten Bereiche profitiert.
Allerdings genießen NGOs weiterhin das größte Vertrauen (plus 16
Prozentpunkte auf 64 Prozent), gefolgt von den Medien mit 61 Prozent
(plus 14 Prozentpunkte). Der Regierung und der Wirtschaft vertraut
immerhin wieder knapp die Hälfte der informierten Öffentlichkeit
(jeweils 48 Prozent, plus 14 Prozentpunkte bzw. plus acht
Prozentpunkte). "Für Deutschland, traditionell ein Land, in dem die
Menschen eher misstrauisch sind, zeigen die Zahlen die erstaunlichste
Entwicklung", erklärt Marell. "Allerdings gibt es trotz der
gestiegenen Vertrauenswerte für die handelnden Personen in Politik
und Wirtschaft einen großen Stolperstein: Das Vertrauen in
Vorstandschefs und Politiker bleibt weiterhin sehr gering."

CEOs und Politiker in der Vertrauenskrise

Für nicht mal ein Drittel der Befragten sind CEOs (28 Prozent) und
Regierungspolitiker (27 Prozent) vertrauenswürdig. Als Gründe für ihr
Misstrauen gegenüber der Regierung geben die Befragten in Deutschland
neben Inkompetenz und schlechter Leistungen (37 Prozent) falsche
Anreize in der Politik (29 Prozent) an. Bei der Wirtschaft liegen die
Gründe für die schlechten Vertrauenswerte in Korruption und Betrug
(26 Prozent) sowie in falschen Anreizen für unternehmerische
Entscheidungen (29 Prozent). Kein Wunder also, dass unabhängigen
Personen wie "Menschen wie Du und ich" (66 Prozent) sowie
"Wissenschaftlern und Branchenexperten" (61 Prozent) das höchste
Vertrauen entgegengebracht wird.

Allzeithoch bei Vertrauen in Medien

Das Vertrauen in Medien befindet sich mit 61 Prozent auf dem
bisher höchsten Wert seit Studienbeginn. "In den Medien finden
heutzutage wichtige Diskussionen statt, sowohl über politische Themen
als auch über ethisches Verhalten in der Wirtschaft", so Marell.
"Medien haben eine herausragende Bedeutung, denn sie sind es, die
mit hohem Druck Themen der breiten Öffentlichkeit nahe bringen."

Dramatische Vertrauenssituation im Bankenbereich

"Im Bankensektor zeigt sich besonders deutlich was passiert, wenn
Vertrauen erst einmal verloren gegangen ist. Der Schaden, den die
Finanzkrise angerichtet hat, ist nach wie vor deutlich zu sehen",
analysiert Alexander Fink, Managing Director Corporate bei Edelman in
Frankfurt. Das Vertrauen in Banken sank von 44 Prozent im Jahr 2008
auf 26 Prozent im Jahr 2012. "Es zeigt sich, dass einmal verlorenes
Vertrauen schwer wieder zu gewinnen ist. Vor allem, wenn die Gründe
dafür in den Banken selbst gesehen werden", so Fink. Für 59 Prozent
der Befragten in Deutschland gelten die von Boni bestimmte
Unternehmenskultur, Korruption und Interessenskonflikte als
Hauptverursacher der Bankenkrise.

Ausrichtung an Bedürfnissen der Gesellschaft wichtiger als
Shareholder Value

"Die Ergebnisse des Edelman Trust Barometers 2013 zeigen, dass
Menschen in Deutschland gute Services oder Produkte sowie gute
Unternehmensergebnisse für Anteilseigner wichtig sein mögen. Sie
werden aber eher als Pflichtübung gesehen. Was Menschen wirklich
erwarten und selten sehen, ist ethisches Handeln", sagt Fink.

Der Blick auf das Ranking der 16 vertrauensbildenden
Eigenschaften, die Edelman definiert, macht es deutlich: Der gute
Umgang mit Mitarbeitern (Platz 1), die Berücksichtigung von
Verbraucherwünschen (Platz 2), transparente Geschäftsabwicklung
(Platz 4) und ethisches Handeln (Platz 8) sind entscheidende Punkte,
mit denen Unternehmen nachhaltig eine gute Reputation und Vertrauen
aufbauen können. Gleichzeitig werden Unternehmen gerade in diesem
Bereich den Erwartungen nicht gerecht. So erwarten 60 Prozent der
Bevölkerung in Deutschland, dass Unternehmen ihre Mitarbeiter gut
behandeln, aber nur 14 Prozent sind der Ansicht, dass Firmen das auch
tun.

Technologie bleibt Branchen-Spitzenreiter

Der Blick auf die Vertrauenswerte in einzelne Branchen zeigt keine
großen Überraschungen: Technologie (71 Prozent), Automotive (62
Prozent) und Telekommunikation (56 Prozent) genießen nach wie vor das
größte Vertrauen bei der deutschen Bevölkerung. Zu den
Schlusslichtern gehören trotz leichtem Vertrauensgewinn nach wie vor
die Bankenbranche (26 Prozent), Finanzdienstleistungen (29 Prozent)
und die Energiebranche (38 Prozent).

Mediennutzung im Wandel

Nach wie vor ist das Vertrauen der Deutschen in traditionelle
Medien wie Zeitungen, Zeitschriften, TV und Radio mit 63 Prozent am
höchsten, gefolgt von Suchmaschinen mit 47 Prozent. Betrachtet man
die globalen Ergebnisse, fällt auf, dass in der Altersgruppe der
18-29-jährigen Suchmaschinen traditionelle Medien bereits knapp
überholt haben (61 Prozent zu 59 Prozent). Auch Hybridmedien wie
Blogs und soziale Netzwerke besitzen in dieser Zielgruppe ein hohes
Maß an Vertrauen.

Weitere Informationen zum Edelman Trust Barometer 2013 finden Sie
online unter: http://www.edelman.de/studien/trust-barometer

Über das Edelman Trust Barometer

Das Edelman Trust Barometer 2013 ist die jährliche Studie der PR
Agentur Edelman zu Vertrauen und Glaubwürdigkeit. Dieses Jahr wurde
sie zum 13. Mal durchgeführt. Die Umfrage wurde von der
Marktforschungsfirma Edelman Berland entwickelt, die Datenerhebung
erfolgt mit Hilfe von über 20-minütigen Online-Interviews. Der
Erhebungszeitraum lag zwischen dem 16. Oktober und 29. November 2012
(in Deutschland startete die Umfrage am 18. Oktober 2012). Für das
Edelman Trust Barometer 2013 wurden in 26 Ländern jeweils 1.000
Personen aus der allgemeinen Bevölkerung sowie 200 (USA und China:
500) weitere Meinungsführer in zwei Altersgruppen (25-34 und 35-64
Jahre) befragt. Alle Meinungsführer erfüllten folgende Kriterien: Sie
besitzen einen Hochschulabschluss, das jährliche Haushaltseinkommen
befindet sich im oberen Viertel ihres Landes bezogen auf ihr Alter,
sie lesen oder sehen mehrmals wöchentlich
Wirtschafts-/Nachrichtenmedien und verfolgen mehrmals wöchentlich
Fragen der öffentlichen Politik in den Nachrichten. Weitere
Informationen erhalten Sie unter
http://www.edelman.com/insights/intellectual-property/trust-2013.

Über Edelman

Edelman ist die weltweit größte PR-Firma - mit 66 eigenen Büros
und mehr als 4.600 Mitarbeitern sowie Partneragenturen in weiteren 30
Städten. Edelman wurde von Advertising Age's "top-ranked" PR Firma
der vergangenen Dekade ernannt (2009) und gehörte auch 2010 und 2011
zur "A-List Agency"-Liste. Weitere Auszeichnungen: Adweek "2011 PR
Agency of the Year;" PRWeek "2011 Large PR Agency of the Year"; The
Holmes Report "2011 Global Agency of the Year" und "2012 Digital
Agency of the Year". Edelman wurde 2010 und 2012 von Advertising Age
als "Bester Arbeitgeber" ausgezeichnet und gehört zu Glassdors Top
Ten "Best Places to Work" 2011 und 2012. Zur Edelman Gruppe gehören
Edelman Berland (Research), Blue (Advertising), A&R Edelman
(Technology), BioScience Communications und die Agenturen Edelman
Significa (Brazil) und Pegasus (China). Weitere Informationen unter
www.edelman.com.

Über Edelman Deutschland

In Deutschland gehört Edelman mit 175 Mitarbeitern an fünf
Standorten in Berlin (2), Hamburg, Frankfurt und München zu den
großen Full-Service-Agenturen. Arbeitsschwerpunkte sind Unternehmens-
und Markenkommunikation, PR im Gesundheitswesen, im
Technologie-Sektor, politische Kommunikation, Krisenkommunikation,
sowie Social-Media- und Onlinekommunikation. Edelman Deutschland
wurde 2011 vom PR Report als "PR-Agentur des Jahres" ausgezeichnet.
Zu den großen Kunden zählen Astra Zeneca, Boehringer Ingelheim,
Diageo, Grünenthal, Hewlett-Packard, Microsoft, Novartis, Shell,
Starbucks und Unilever. Weitere Informationen unter www.edelman.de.



Pressekontakt:
Edelman Deutschland
Björn Sievers
Tel.: +49 89 41301-824
Mobil: +49 171 769 97 32
E-Mail: bjoern.sievers@edelman.com


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