Zwischen Hoffen und Bangen / Global Economic Outlook von Deloitte sieht Unsicherheit als Hauptrisiko für die Weltwirtschaft
Geschrieben am 21-01-2013 |
München (ots) - Der Global Economic Outlook von Deloitte für das
erste Quartal wirft sein Schlaglicht auf die fünf wichtigsten
Weltwirtschaftszonen und zeigt die maßgeblichen Trends für 2013.
Deutschland gehört demnach zu den am schnellsten wachsenden größeren
Volkswirtschaften der Euro-Zone - und doch steigt unter deutschen
Managern die Unsicherheit bezüglich der wirtschaftlichen
Perspektiven. Unsicherheit ist auch das größte Problem der gesamten
Euro-Zone, obwohl das Vertrauen in ihren Erhalt gestiegen ist.
Insgesamt ist 2013 mit einem schwachen Wachstum unterhalb von einem
Prozent zu rechnen. Die USA werden von der Diskussion um die
Schuldenobergrenze beherrscht, das Verbrauchervertrauen ist niedrig,
die Investitionen stagnieren oder sind rückläufig. Deutlich
schlechter sind die Aussichten für Japan, dort herrscht nach wie vor
Deflation, und Export- sowie Binnennachfrage lahmen. Anders China:
Hier stehen trotz relativer Wachstumsschwäche viele Zeichen auf
Erholung. Große Herausforderungen finden sich in Indien: Lahmende
Investitionen und, hohe Inflation muss bewältigt werden, allerdings
sind einige Frühindikatoren positiv und das Land öffnet sich weiter
für ausländische Direktinvestitionen
"Unsicherheit war im vergangenen Jahr dominant - und wird die
wirtschaftlichen Aussichten auch 2013 bestimmen. Die Abwärtsrisiken
sind zahlreich, aber ebenso ist eine Reduktion von Unsicherheit ein
signifikantes Aufwärtsrisiko.", erklärt Dr. Alexander Börsch, Leiter
Research Deutschland bei Deloitte.
EU: Vertrauen in den Euro/Wachstumsskepsis
Zwei gegenläufige Entwicklungen prägen die Euro-Zone: gestiegenes
Vertrauen in die Währungsstabilität und den vollständigen Erhalt der
Zone einerseits - und eine wachsende Unsicherheit andererseits.
Gewandelt haben sich die Gründe: Es geht nicht mehr um die Existenz
von Währung und Währungsraum, sondern um die Wachstumsaussichten und
-chancen für die Zukunft.
Deutsche CFOs fürchten mangelnde Sicherheit
Deloitte hatte die Stimmung unter deutschen CFOs zunächst im
April, dann im Oktober 2012 erkundet. Dabei zeigte sich, dass im
Herbst 44 Prozent an einen Erhalt der Euro-Zone glauben (April: 37%)
und nur noch drei Prozent an einen Zerfall (April: 10%). Auf der
anderen Seite ist die Unsicherheit der Unternehmen gewachsen - zum
vierten Quartal 2012 lag sie bei über 90 Prozent (April: 87%). Nun
hängt es davon ab, ob die richtige Balance von Strukturreformen,
Budgetkonsolidierung und wirtschaftlichen Impulsen gefunden werden
kann, um die Unsicherheit zu mindern und die Zone wieder auf
Wachstumskurs zu bringen.
USA: im Schwebezustand
Die USA befanden sich Ende 2012 in einer Rezession. Wie stark
diese 2013 ausfallen wird, hängt von vielen Faktoren ab: Dazu gehören
das sinkende Verbrauchervertrauen, die Diskussion um die
Schuldenobergrenze, aber auch die verhaltene Binnennachfrage aufgrund
sinkender Reallöhne. Der Immobilien-Markt zeigt sich verhalten, die
gewerblichen Investitionen lassen ebenfalls nach und viele
Unternehmen fürchten steigende Kosten und Regulierungsvorschriften.
Der Export leidet unter der schwachen Konjunktur in Europa und Japan,
sodass die Wachstumsaussichten sehr dürftig ausfallen.
China: Wende geschafft?
Mehr Anlass zu Optimismus gibt China. Hier zieht das Wachstum
wieder an, die Exporte in Nicht-EU-Länder steigen ebenso wie die
Binnennachfrage. Die Inflation hingegen zeigt sich moderat. Jedoch
bewegen sich die Auslandsinvestitionen auf niedrigem Niveau (2012:
3,5% weniger als 2011) und das Land bedarf nach dem Führungswechsel
zahlreicher politischer Reformen. China muss nach wie vor die
Binnennachfrage zu Lasten des Exports stärken und Privatunternehmern
besseren Zugang zu Ressourcen gewähren.
Indien: Es gibt viel zu tun
Gegenüber China droht Indien als zweiter aufstrebender "Riese" den
Anschluss zu verlieren. Das Wachstum stagniert auf niedrigem Niveau,
das Investitionsklima ist ausgesprochen verhalten, das
Inflationsgespenst noch nicht gebannt. Zwar zeigen sich Anzeichen
einer Besserung - getrieben von der Politik, teilweise
Direktinvestitionen aus dem Ausland zuzulassen. So haben sich der
Autoabsatz und die Konsumgüterproduktion stabilisiert, die leichte
Belebung der Weltwirtschaft und moderate Rohstoffpreise versprechen
einen Silberstreif am Horizont.
"Verlierer ist einmal mehr Japan. Nach verhaltenem Wachstum nach
der Naturkatastrophe befindet sich das Land jetzt wieder in der
Rezession. Die Exporte lahmen, das Verbrauchervertrauen ist niedrig
und an der Deflation hat sich nichts geändert. Hinzu kommt der
politische Streit mit China, das einer der wichtigsten Absatzmärkte
des Inselreichs ist. Ob das angekündigte Konjunkturprogramm diese
Situation entscheidend ändern kann, bleibt abzuwarten. In jedem Fall
sollte die inzwischen jahrzehntelange Wachstumsschwäche nach einer
Finanzkrise eine Warnung für die Eurozone sein.", resümiert Dr.
Alexander Börsch.
Den kompletten Report finden Sie unter http://ots.de/0gS1C zum
Download.
Über Deloitte
Deloitte erbringt Dienstleistungen aus den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate Finance
für Unternehmen und Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen. Mit
einem weltweiten Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften in mehr als 150
Ländern verbindet Deloitte herausragende Kompetenz mit erstklassigen
Leistungen und steht Kunden so bei der Bewältigung ihrer komplexen
unternehmerischen Herausforderungen zur Seite. "To be the Standard of
Excellence" für rund 200.000 Mitarbeiter von Deloitte ist dies
gemeinsame Vision und individueller Anspruch zugleich.
Die Mitarbeiter von Deloitte haben sich einer Unternehmenskultur
verpflichtet, die auf vier Grundwerten basiert: erstklassige
Leistung, gegenseitige Unterstützung, absolute Integrität und
kreatives Zusammenwirken. Sie arbeiten in einem Umfeld, das
herausfordernde Aufgaben und umfassende Entwicklungsmöglichkeiten
bietet und in dem jeder Mitarbeiter aktiv und verantwortungsvoll dazu
beiträgt, dem Vertrauen von Kunden und Öffentlichkeit gerecht zu
werden.
Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited, eine
"private company limited by guarantee" (Gesellschaft mit beschränkter
Haftung nach britischem Recht), und/oder ihr Netzwerk von
Mitgliedsunternehmen. Jedes dieser Mitgliedsunternehmen ist rechtlich
selbstständig und unabhängig. Eine detaillierte Beschreibung der
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Mitgliedsunternehmen finden Sie auf www.deloitte.com/de/UeberUns.
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