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Matteo Thun: "Ich glaube an eine Qualität, die ohne Autorenschaft auskommt. Ohne Stars." / Thun sieht sich nicht als Designer / "Europa ist im Großen und Ganzen schon fertig gebaut"

Geschrieben am 21-01-2013

Hamburg (ots) - 21. Januar 2013 - Der weltbekannte Architekt und
Gestalter Matteo Thun hält nichts vom Personen- und Starkult der
Design- und Architektur-Szene. Im Interview mit dem
Wirtschaftsmagazin 'Capital' (Ausgabe 02/2013, EVT 24. Januar) sagte
Thun: "Seit 1995 entwerfe ich nur noch anonym. Ich bin ein Gegner des
Autoren-Designs und der Autoren-Architektur." Er glaube an "eine
Qualität, die ohne Autorenschaft auskommt. Ohne Stars". Sich selbst
habe er nie als "Designer" gesehen. Er lehne diesen Begriff zutiefst
ab: "Das ist eine Tautologie."

Thun gestaltet heute am liebsten "Gegenstände, die in einen
unmittelbaren Kontakt mit dem Körper treten. Daher entwerfe ich am
liebsten Bestecke und Klos". Im 'Capital'-Interview beklagt Thun,
dass "Zeit- und Kostendruck in der Wirtschaft so zugenommen haben,
dass in den Unternehmen immer häufiger die Vorstandsvorsitzenden und
die Geschäftsführer das Sagen haben und nicht die kulturell
Illuminierten". Deshalb werde es auch immer schwieriger, holistische
Projekte in die Realität umzusetzen, weil einfach nur gekürzt wird:
"Der Druck wird immer größer."

Von Europa erwartet Thun kaum noch architektonische Impulse:
"Europa ist im Großen und Ganzen fertig gebaut." Deshalb rechne er
damit, dass sich "die bauliche Zukunft in Ländern wie Südkorea, China
oder in den Emiraten abspielen wird".



Pressekontakt:
David Schumacher, Redaktion G+J Wirtschaftsmedien,
Tel. 040/3703-0, E-Mail: schumacher.david@guj.de
www.capital.de


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