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Brennholz wird knapp und teuer / Studie: Deutsche verbrennen zu viel Holz / Dem Klima und der Geldbörse ist damit nicht gedient / Fünf Tipps zum richtigen Umgang mit dem wertvollen Rohstoff

Geschrieben am 27-01-2013

Berlin (ots) - Brennholz wird knapp. Dies bestätigt eine
bundesweite Umfrage der Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher e.V.
(AGR) unter mehreren Stadtforstämtern. Diese können den stark
angestiegenen Bedarf kaum abdecken. Denn nach Untersuchungen des
Zentrums für Holzwirtschaft der Universität Hamburg stieg der
Holzverbrauch in privaten Haushalten innerhalb von neun Jahren von
elf auf 34 Millionen Kubikmeter. Und der Trend zum Heizen mit Holz
hält an. Der Gesamtbestand an Holzheizungen in deutschen
Privathaushalten liegt laut der Fachagentur Nachwachsender Rohstoffe
e. V. (FNR) bei rund 15 Millionen Anlagen. Mehr als jeder vierte
deutsche Haushalt nutzt Scheitholz, Hackschnitzel oder Holzpellets
zum Heizen. Viele davon sind sogenannte "Gelegenheitsbrenner". Sie
besitzen ineffiziente Kaminöfen aus dem Baumarkt und möchten damit
Heizkosten sparen.

Bedenklich: Würden alle 15 Millionen Haushalte, die bereits heute
einen Holzofen besitzen, ausschließlich mit Holz heizen, entstünde
ein Bedarf von schätzungsweise bis zu 300 Millionen Kubikmetern Holz
- das Vierfache des jährlich nutzbaren Waldholzes. Eine weitere
Folge: Die Feinstaubbelastung in der Luft würde steigen. "Diese
Entwicklung ist fatal - für Umwelt, Klima und Geldbörse", sagt Denny
Ohnesorge von der AGR. Der studierte Forstwirt empfiehlt Verbrauchern
einen sparsamen Umgang mit Holz.

In acht Jahren 90 Prozent Preissteigerung - München am teuersten

Die starke Nachfrage der Privatnutzer nach Brennholz treibt die
Preise. Laut Statistischem Bundesamt verteuerte sich Energieholz seit
2005 um knapp 90 Prozent, Hackschnitzel aus Nadelholz um 80 Prozent.
Der Preis von Holzpellets hat sich in diesem Zeitraum nahezu
verdoppelt (siehe Grafik: http://bit.ly/WzE5fG). Nach Auskunft der 16
von der AGR befragten Forstämter kostet der Raummeter Brennholz im
Bundesdurchschnitt rund 39 Euro. Am günstigsten ist der Rohstoff in
Rostock mit 30 Euro. Die Münchner müssen für 53 Euro pro Raummeter am
tiefsten in die Tasche greifen (siehe Grafik:http://bit.ly/W7aps1).

Kapazitätsgrenze des Waldes ist erreicht

"Trotz Rohstoffknappheit ist die Nachhaltigkeit der
Waldbewirtschaftung in Deutschland nicht gefährdet", sagt Ohnesorge
und verweist auf die weltweite Vorreiterrolle der deutschen Wald- und
Holzwirtschaft. Zwischen 75 und 85 Millionen Kubikmeter werden jedes
Jahr nachhaltig in deutschen Wäldern geerntet. Der Holzentnahme steht
ein Zuwachs von jährlich etwa 120 Millionen Kubikmeter gegenüber. Das
heißt: Der Wald wird weiter nachhaltig bewirtschaftet, da weniger
Holz entnommen wird als nachwächst. Jedoch nehmen die Ansprüche der
Gesellschaft an den Wald zu. Die Kapazitätsgrenze des in Deutschland
verfügbaren Holzes ist erreicht.

Holz effizient einsetzen - fünf Tipps für Verbraucher

Holz hat das Potenzial, viele erdölbasierte Produkten zu ersetzen.
"Es ist eigentlich zu schade für den Ofen", meint der Rohstoffexperte
Denny Ohnesorge von der Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher e. V.
(AGR). Wer dennoch mit Holz heizen und gleichzeitig etwas für das
Klima tun möchte, sollte folgende Dinge beachten:

Tipp 1: Haus oder Wohnung richtig wärmeisolieren.

In Häusern mit schlechter Isolierung macht selbst der Einsatz
moderner und effizienter Holzheizungen wenig Sinn. Wer bereits einen
Holzofen besitzt oder sich einen anschaffen möchte, sollte zunächst
die Wärmedämmung seiner vier Wände prüfen. Ohnesorge rät: "Schon mit
kleinen Maßnahmen, wie der Dämmung des Dachbodens, kann der
Energieverbrauch des Hauses gesenkt werden. Das spart Holz und schont
das Portemonnaie."

Tipp 2: Effizienten Ofen anschaffen.

Nach Zahlen des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft
und Verbraucherschutz (BMELV) gelten dreiviertel der privaten Öfen in
Deutschland als veraltet und ineffizient. Verbraucher sollten auf die
richtige Anlagengröße sowie auf einen optimalen Wirkungsgrad achten.
Das Umweltzeichen "Blauer Engel" und das Qualitätssiegel "DINplus"
helfen dabei, einen besonders emissionsarmen Ofen zu finden.

Tipp 3: Wärmepuffer einbauen und Solarthermie nutzen.

Holzheizungen werden häufig in Verbindung mit anderen modernen
Heizsystemen installiert. So kommen vor allem bei der
Warmwasserversorgung auf dem Dach installierte Sonnenkollektoren zum
Einsatz. Auch gut: Die bestehende Holzheizung mit einem
Pufferspeicher aufrüsten. Dieser speichert über mehrere Tage die von
der Holzheizung produzierte Wärme, die nicht für die Beheizung des
Hauses oder der Warmwasserversorgung notwendig ist. Bei Bedarf steht
die gespeicherte Wärmeenergie sofort zur Verfügung und der Kessel
muss nicht mit zusätzlichem Holz angeheizt werden.

Tipp 4: Nur richtig getrocknetes Brennholz verwenden.

Feuchtes Holz hat einen geringeren Brennwert als trockenes und
erzeugt mehr schädlichen Feinstaub. Holzstücke sollten daher
gespalten und an einem trockenen und gut belüfteten Platz locker
gestapelt werden. Dabei ist ein Abstand von zehn bis 20 Zentimetern
zu Boden, Wand und der Überdachung des Holzstapels wichtig, um eine
optimale Luftzirkulation zu gewährleisten. Wird das Holz so über
mindestens ein bis zwei Jahre gelagert, erreicht es seinen höchsten
Brennwert.

Tipp 5: Holzprodukte langfristig nutzen, dann verbrennen oder
recyceln.

Dass dieser Ansatz dem Klima gut tut, bestätigt das
Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei
(Thünen-Institut): Aktuell sparen die Deutschen mit der Verwendung
von Holzprodukten jährlich 105 Millionen Tonnen Kohlendioxid. Das
sind 13 Prozent der deutschen Treibhausgasemissionen. Weitere
Informationen über die Klimaschutzleistung von Holz gibt auch die
Initiative HolzProKlima (http://www.holzproklima.de).

Über die Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher e.V. (AGR)

Die Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher ist ein freiwilliger
Zusammenschluss von Unternehmen und Verbänden der Rohholz
verbrauchenden Branchen in Deutschland und den angrenzenden Ländern.
Die AGR setzt sich für eine effiziente und nachhaltige Nutzung des
nachwachsenden Rohstoffes Holz ein. Dabei tritt sie in Dialog mit
Vertretern aus Medien, Wirtschaft, Politik sowie Forschung und Lehre,
um die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen für die
stoffliche Verwendung von Holz zu verbessern.



Pressekontakt:

Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher e.V.
Dr. Denny Ohnesorge
Dorotheenstraße 54, 10117 Berlin
Tel.: +49 30 7202 0438 86
E-Mail: info@rohholzverbraucher.de
Internet: http://www.rohholzverbraucher.de


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