Unternehmen verschlafen Bedarf von Pflegenden / ZQP-Umfrage: Nur wenige mittelständische Unternehmen planen Maßnahmen zu einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Pflege
Geschrieben am 29-01-2013 |
Berlin (ots) - Die Personalpolitik deutscher Unternehmen ist
häufig noch nicht auf den demografischen Wandel sowie die wachsende
Zahl von Mitarbeitern eingestellt, die ihre Angehörigen pflegen. Dies
zeigt eine repräsentative Umfrage des Zentrums für Qualität in der
Pflege (ZQP), die das Forsa-Institut im Auftrag der Stiftung
durchgeführt hat. Befragt wurden 200 Personalentscheider in
mittelständischen Unternehmen ab einer Betriebsgröße von mehr als 50
Mitarbeitern. Mit 67 Prozent sehen etwa zwei Drittel der Personaler
weder akuten noch zukünftigen Handlungsbedarf, pflegenden
Angestellten die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege zu erleichtern.
Damit scheint das Gros der Unternehmen noch nicht für den
Unterstützungsbedarf von pflegenden Berufstätigen sensibilisiert.
Auffallend ist auch, dass die Vereinbarkeit von Kindererziehung
und Berufstätigkeit nach wie vor stärker in der Personalpolitik der
Unternehmen berücksichtigt wird. Während sich 80 Prozent der
Entscheider bewusst sind, wie wichtig es für ihre Angestellten ist,
Beruf und Familie zu vereinbaren, gibt nur jedes zweite Unternehmen
an, sich auf die steigende Zahl von Angestellten mit pflegenden
Angehörigen einzustellen. Schon heute pflegen bzw. unterstützen etwa
13 Prozent der Erwerbstätigen zwischen 40 und 65 Jahren in Vollzeit-
oder Teilzeit eine pflege- und hilfebedürftige Person.
"Vor dem Hintergrund, dass immer mehr Erwerbstätige parallel zur
Kindererziehung für ihre pflegebedürftigen Verwandten sorgen müssen,
benötigen wir angesichts dieser Zahlen einen Bewusstseinswandel im
Arbeitsumfeld. Wir brauchen tragfähige Lösungen, um Berufstätige zu
entlasten, die mit Blick auf die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege
schnell in eine Überforderungsspirale gelangen können", sagt Dr. Ralf
Suhr, Vorstandsvorsitzender des ZQP.
Besonders der geringe Kenntnistand zum Pflegezeitgesetz
verdeutlicht den hohen Informations- und Aufklärungsbedarf auf
Unternehmensseite. Obwohl das Gesetz bereits vor vier Jahren in Kraft
getreten ist, geben laut Studie nur etwa 16 Prozent der Personalchefs
an, die gesetzlichen Details zu kennen. Noch weniger wissen die
Entscheider zur Familienpflegezeit. Nur 9 Prozent der Personalchefs
haben sich gemäß der Forsa-Befragung intensiv mit dem im Januar 2012
eingeführten Familienpflegezeitgesetz auseinandergesetzt.
Die Mehrheit der Studienteilnehmer sieht die Hauptverantwortung
für die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege beim Arbeitnehmer.
Ebenfalls deutlich mehr als die Hälfte weisen dem Staat die
Verantwortung zu. "Diese Ergebnisse lassen aufhorchen. Denn die
Aufgabe der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege lässt sich nicht
auslagern. Auch Unternehmen müssen sich künftig den Herausforderungen
der demografischen Entwicklung stellen und bei ihrer Personalplanung
die Bedürfnisse pflegender Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
einbeziehen", so Suhr.
Mehr Informationen zur ZQP-Umfrage unter www.zqp.de.
Pressekontakt:
Torben Lenz
E-Mail: torben.lenz@zqp.de
Tel.: 030 275 93 95 - 15
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