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Altmaier blockiert Ausbau von Biomasseanlagen im Öko-Landbau / Naturland und Bioland kritisieren Vorschläge zur EEG-Umlage

Geschrieben am 01-02-2013

Mainz/Gräfelfing (ots) - Gut für den Verbraucher gemeint, aber
schlecht durchgeführt, kommentieren die beiden größten Öko-Verbände
in Deutschland die Vorschläge von Bundesumweltminister Peter Altmaier
zur Strompreissicherung. "Betreiber von Ökogas-Anlagen müssten nach
Altmaiers Plänen durch den EEG-Soli mit Kürzungen rechnen, was diese
zukunftsweisenden Energieanlagen in die Unwirtschaftlichkeit treibt",
protestiert Arthur Stein, Öko-Bauer und Sprecher Ökogas bei
Naturland. Bio-Bauern betreiben überwiegend mit Reststoffen ihre
Anlagen und sind damit beispielgebend für die nachhaltigste Form der
Biogasgewinnung, dem Ökogas. "Nachdem bei der Novellierung des EEG in
2011 Kleegras nicht in die höchste Förderstufe aufgenommen wurde,
erfolgt mit dem EEG-Soli der zweite Schlag gegen eine
zukunftsweisende und nachhaltige Energie-Politik im
Landwirtschaftssektor", kritisiert Lothar Braun-Keller, Sprecher
Fachausschuss Erneuerbare Energien bei Bioland, die Pläne des
Umweltministeriums.

Reststoffe statt Maisplantagen

Der Boom von konventionellen Biogasanlagen, die überwiegend mit
Mais gefüttert werden, führte in den letzten Jahren zu einer
Explosion der Maisanbaufläche. Allein von 2006 bis 2012 stieg die
Maisanbaufläche in Deutschland von 1,7 Millionen Hektar auf 2,6
Millionen Hektar. Der Energiemais wurde 2012 auf 0,8 Millionen Hektar
angebaut (31 Prozent der gesamten Maisfläche). Diese Flächen stehen
zur Nahrungsmittelerzeugung nicht mehr zur Verfügung.
Maismonokulturen führen zu Bodenerosion und sind dünger- und
pestizidintensiv. Öko-Bauern, welche nach den Bioland und Naturland
Richtlinien wirtschaften, füttern ihre Anlagen überwiegend mit
Reststoffen aus dem Öko-Landbau und dem Landschaftspflegesektor, 30
Prozent können noch aus konventionellen Betrieb hinzu kommen. Bis
2020 soll dieser Anteil auf Null reduziert sein. Zu den erlaubten
Reststoffen zählen Gülle und Mist, aber auch Kleegras als Aufwuchs
von Bracheflächen. Diese nachhaltigste Form der Energiegewinnung auf
landwirtschaftlichen Betrieben schützt die Artenvielfalt und ist in
mehrjährige Fruchtfolgen eingebunden.

Bereits jetzt haben Öko-Bauern durch ihre umweltverträgliche
Wirtschaftsweise höhere Produktionskosten. Sollten die Vorschläge des
EEG-Solis von Bundesumweltminister Peter Altmaier Wirklichkeit
werden, kommen zusätzliche Kosten auf die Öko-Bauern zu, die nicht am
Markt erwirtschaftet werden können. Bioland und Naturland fordern
Bundesminister Altmaier auf, den EEG-Soli zu streichen und statt
dessen das EEG so zu gestalten, dass Energie vom Acker
umweltverträglich erzeugt werden kann.

Derzeit gibt es ca. 150 Ökogas-Anlagen in Deutschland mit einer
Gesamtleistung von 30.000 kW.

Ansprechpartner:

Arthur Stein, Sprecher Öko-Gas, Naturland e.V., Tel.: 08139-8649,
arthur.stein@scharlhofmail.de

Lothar Braun-Keller, Sprecher Fachausschuss Erneuerbare Energien,
Bioland e.V., Tel.: 07466-1292; braun-keller@t-online.de



Pressekontakt:
Bioland Bundesverband
Kaiserstr. 18, 55116 Mainz

Pressestelle, Gerald Wehde
Tel.: 0 61 31 / 23 97 9 - 20, Fax: 0 61 31 / 23 97 9 - 27
presse@bioland.de


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