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Rheinische Post: Thyssens Abstiegskampf

Geschrieben am 08-02-2013

Düsseldorf (ots) - In den 1950er Jahren war Krupp noch das
wertvollste deutsche Unternehmen. Heute ist für den inzwischen mit
Thyssen fusionierten Konzern nicht einmal der Verbleib im Dax sicher.
Mit den 3800 Jobs, die er jetzt aufgeben muss, erreicht die Wucht des
Niedergangs auch die Belegschaft. Die Tragik von ThyssenKrupp hat
zwei Ursachen. Zunächst das Missmanagement des inzwischen
ausgewechselten Vorstandes, der den Konzern mit Fehlinvestitionen und
einem teilweise selbstherrlichen Auftreten finanziell und sozial
ramponiert hat. Hinzu kommt die strukturelle Defensive der deutschen
Schwerindustrie. Inzwischen arbeitet dort nur noch ein Viertel der
Arbeitnehmer. Vor 50 Jahren war ihr Anteil noch doppelt so groß -
eine Folge der weltweiten Arbeitsteilung, der Deutschland aber auch
seine Export-Erfolge verdankt. Ob ThyssenKrupp-Chef Hiesinger den
Niedergang stoppen kann, ist ungewiss. Aber ein Trost bleibt den
Mitarbeitern: Seit seinem Amtsantritt vor zwei Jahren hat Hiesinger
keine Fehler gemacht. Einen besseren Chef kann ThyssenKrupp derzeit
nicht haben.



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621


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