(Registrieren)

Weser-Kurier: Über die verpatzte Energiewende schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 13. Februar 2013:

Geschrieben am 12-02-2013

Bremen (ots) - Erst die Siag-Nordseewerke, jetzt Cuxhaven Steel
Construction: Die Zahl der Unternehmen, die von der verpatzten
Energiewende betroffen sind, steigt. Und mit jedem weiteren
gescheiterten Unternehmen sind die Schicksale Hunderter Arbeitnehmer
verbunden. Auch bei Repower, einem Anlagenbauer aus Bremerhaven,
müssen in diesem Jahr 400 Leiharbeiter gehen. Die Aufträge für
Offshore-Windenergie sind ausgegangen - niemand will mehr
investieren. Tausend Menschen müssen den Nordwesten verlassen, weil
es bei Windpark-Projekten auf politischer Ebene seit Jahren hakt. Das
alles hätte nicht sein müssen. Ein klares Bekenntnis zu diesem
Kernstück der Energiewende und eine konsequente Gesetzgebung hat die
Politik jedoch nicht zustande gebracht. So brennt es nach wie vor an
allen Ecken und Enden. Sei es beim Netzausbau, der
Projektfinanzierung oder der Infrastruktur. Statt den Brand zu
löschen, spielt sich eine Debatte wie im Tollhaus ab.
Wirtschaftsminister Philipp Rösler wirft Umweltminister Altmaier vor,
sein Konzept zur Begrenzung der EEG-Umlage sei eine "Scheinlösung".
Das gleiche Wort benutzt Altmaier, um Vorschläge der SPD
abzustreiten: "Scheinlösung". Wo liegt nun also die Wahrheit? Wichtig
ist vor allem eine klare Ansage an die Bevölkerung: Die Energiewende
gibt es nicht kostenlos. Es stimmt aber auch, dass es sich dabei nur
um eine Anschubfinanzierung handelt. Windenergie an Land wird immer
billiger. Gleiches wird mit Offshore-Windparks geschehen. Doch
bislang schweigt die Politik. Hin und wieder sind populistische
Vorstöße jeglicher politischer Couleur zu hören, mehr nicht. Und mit
aller Regelmäßigkeit wird die EEG-Umlage angepasst, wie es im
Beamtendeutsch heißt. Sprich: sie wird erhöht. Über ausufernde
Belastungen der Energiewende für die Bürger zu reden, ist angebracht.
Die Kosten sieht jeder Bürger bei einem Blick auf die steigenden
Stromrechnungen. Doch die Art und Weise, mit der die Debatte geführt
wird, ist absurd. Das Ergebnis sind eben jene Scheinlösungen, die
milliardenschwere Investitionen in Windparks verhindern - und die
Cuxhaven Steel Construction zu Fall gebracht haben.



Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

446494

weitere Artikel:
  • Stuttgarter Zeitung: Kommentar zur OECD-Kritik an Steuerschlupflöchern für Großkonzerne Stuttgart (ots) - Unternehmen wie Amazon, Google oder Ikea stehen in der Kritik, weil sie an Auslandsstandorten zwar gute Geschäfte machen, in diesen Ländern aber kaum Steuern bezahlen. Die Wirtschaftsorganisation OECD bestätigt mit ihrer Analyse den Verdacht. Gerade global tätige Konzerne legen großes Geschick an den Tag, wenn es darum geht, mit Hilfe komplexer Holdingstrukturen die Steuerlast zu mindern. Die Politik ist es steuerehrlichen Bürgern und Unternehmen schuldig, dass sie dagegen etwas unternimmt. Ein Fortschritt wäre, mehr...

  • Börsen-Zeitung: Warnschüsse, Kommentar zur Diskussion um eine gezielte Abwertungspolitik einzelner Volkswirtschaften, von Detlef Fechtner. Frankfurt (ots) - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat sich gestern um einen ziemlich unaufgeregten Ton bemüht, als er auf Wechselkurse zu sprechen kam. Mit ruhiger Stimme verwies er darauf, die G7 hätten doch umgehend bekräftigt, was sie schon immer gesagt haben und worüber ja sowieso Einvernehmen herrsche: Dass Wechselkurse an Märkten bestimmt werden sollten, nicht am Reißbrett der Politik. Zwischen Deutschland und Frankreich gebe es da keinerlei Differenzen. Aber, naja, Äußerungen über Wechselkurse provozierten halt immer mal mehr...

  • Westdeutsche Zeitung: Pferdefleisch-Skandal = von Martin Vogler Düsseldorf (ots) - Wie gerechtfertigt die Aufregung um den Pferdefleisch-Skandal erscheint, ist extrem subjektiv. Denn niemand wird davon krank, wenn er statt Rind Pferd isst. Freunde des original Rheinischen Sauerbratens bezeugen das, wundern sich ähnlich wie viele Franzosen sehr über die Diskussion. Womit sie eine gänzlich andere Sichtweise als Briten und Iren einnehmen, bei denen Pferdefleisch geächtet ist. Noch subjektiver wird das Bild, wenn Emotionen dazu kommen. Den Gedanken, zum Beispiel Hunde zu verzehren, finden wir in Europa mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Geldanlage Bielefeld (ots) - Die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank bekommt inzwischen jeder Sparer zu spüren. Weil die Gemeinschaft mit billigem Geld marode Südstaaten und deren Banken in Griechenland, Spanien, Portugal und bald auch Zypern vor der Pleite retten, sind die Zinsen im Keller. Eine Rendite jenseits der Inflationsrate ist ohne Risiko auf absehbare Zeit nicht zu erzielen. Die bittere Erkenntnis lautet daher: Jeder Bürger bezahlt direkt oder indirekt für das Fortbestehen der Europäischen Union. Wer dennoch sein Vermögen mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Lebensmittel / Messen / Biofach Osnabrück (ots) - Zündstoff für die Bauern Die Pioniere des Ökolandbaus sind anfangs verlacht und verspottet worden. "Langhaarige in Latzhosen" und "komische Körneresser" waren noch harmlose Häme. Das Bild hat sich gewandelt, die Nischen-Freaks von einst dürfen sich bestätigt fühlen. Denn heute startet in Deutschland nicht nur die Biofach als weltgrößte Fachmesse für Bioprodukte. Zugleich wächst auch unter den Verbrauchern der Zuspruch für ökologisch hergestellte Lebensmittel. Und Begriffe wie Agrarwende und Abkehr von intensiver mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht