Schwäbische Zeitung: Der Papst und die Deutschen - Leitartikel
Geschrieben am 12-02-2013 |
Leutkirch (ots) - Die Deutschen haben sich schwer getan mit dem
deutschen Papst. Sie haben sich schon schwer getan mit dem polnischen
Vorgänger Benedikts XVI. Und sie werden sich auch schwer tun mit
seinem Nachfolger, ob der nun aus Europa, aus Afrika, aus Südamerika
oder aus China kommt. So ist das halt im Land der Reformation. Die
Deutschen - das sind heutzutage Protestanten, Atheisten,
Kulturchristen, Muslime, Juden, Buddhisten, Katholiken und Diverses
mehr. Eigenartigerweise haben aber alle Erwartungen an den Papst. Als
moralische und spirituelle Instanz scheint dem Petrus-Amt doch ein
Gewicht innezuwohnen, das in diametralem Gegensatz steht zu all der
Kritik, Häme und Gehässigkeit, mit der ein Papst insbesondere in
Deutschland rechnen muss. Was erwarten speziell die deutschen
Christen vom Papst? Die Protestanten wünschen sich vor allem einen
Ökumeniker. Sie blenden dabei aber oft aus, dass die Einheit der
Christen mehr ist als ein Ausgleich zwischen evangelisch und
katholisch. Ein solcher würde beispielsweise die gesamte orthodoxe
Christenheit vor den Kopf stoßen. Umgekehrt blieben bei einer
katholisch-orthodoxen Einigung die Protestanten außen vor. Das will
niemand. Kurz: Manche Erwartungen sind zu hoch geschraubt. Und die
deutschen Katholiken? Sie teilen sich - grob gerastert - in solche,
die von sich behaupten: "Wir sind Kirche", und in solche, die
sonntags noch in die Kirche gehen und ganz normal katholisch sein
wollen. Die einen fordern viel: Abschaffung des Zölibats, Zulassung
der Frauenordination und so weiter und so fort. Die anderen fordern
nicht. Sie fragen: Was ist von mir gefordert? Die Antwort erhoffen
sie sich von einem Papst, der möglichst treu zum Evangelium steht.
Der Neue auf dem Stuhl Petri wird viele Deutsche wieder enttäuschen.
Auch, weil sie meinen, dem Papst müssten die deutschen
Befindlichkeiten besonders am Herzen liegen. Aber Rom ist das Zentrum
der gesamten katholischen Welt mit 1,2 Milliarden Menschen. Und sie
werden mehr, nicht weniger.
Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 07561-80 100
redaktion@schwaebische-zeitung.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
446527
weitere Artikel:
- Weser-Kurier: Zur Koalitionsaussage der Grünen schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 13. Februar 2013: Bremen (ots) - Ja, die Grünen haben momentan richtig Spaß an der
Politik, das geht nicht nur Bundesgeschäftsführerin Steffi Lemke so.
Alles richtig gemacht: Auch wenn es am Ende knapp war, in
Niedersachsen haben die Grünen ihr Ziel erreicht, zusammen mit den
Sozialdemokraten die schwarz-gelbe Koalition abzulösen. Man hat klar
zur SPD gestanden, ohne sich anzubiedern. Und auf Themen gesetzt,
anstatt sich an CDU und FDP abzuarbeiten. Niedersachsen könnte so
schön die Blaupause für die Bundestagswahl im September sein. Doch
Niedersachsen mehr...
- Rheinische Post: EU-Haushaltskommissar Janusz Lewandowski fordert Nachbesserung an der Einigung zum EU-Haushalt Düsseldorf (ots) - Der EU-Haushaltskommissar Janusz Lewandowski
will Änderungen an der Einigung der Staats- und Regierungschefs zu
den EU-Finanzen 2014 bis 2020. "Das Sparbudget ist so nicht
akzeptabel", sagte er der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen
Post" (Mittwochausgabe). "Wir haben 2014 bis 2020 rund 40 Milliarden
Euro weniger als in der laufenden Siebenjahres-Periode zur Verfügung,
sollen damit aber mehr Europa schaffen. Das ist ein historisches
Experiment und kommt der Quadratur des Kreises gleich", so der
Kommissar mehr...
- Rheinische Post: Grünen-Chefin Roth zu Nordkorea: Bundesregierung muss auf Einfluss Chinas drängen Düsseldorf (ots) - Grünen-Chefin Claudia Roth hat im Konflikt um
die nordkoreanischen Atomtests die Bundesregierung aufgefordert, auf
China zu setzen. "Die Bundesregierung und die EU sind aufgefordert,
gegenüber China darauf zu drängen, dass Peking seinen Einfluss in
Nordkorea nutzt, um weitere Bedrohungsgesten aus Nordkorea zu
verhindern", sagte Roth der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen
Post" (Mittwochausgabe). "Mit dem Atombombentest gefährdet Nordkorea
in unverantwortlicher und inakzeptabler Weise die Sicherheit in der mehr...
- Rheinische Post: CDU-Gesundheitsexperte Spahn: Eltern von Komatrinkern sollen 100 Euro zahlen Düsseldorf (ots) - Angesichts der alarmierend hohen Zahl von
Kindern und Jugendlichen, die bis zur Besinnungslosigkeit trinken
("Komatrinker"), werden in der CDU die Rufe nach härteren Maßnahmen
laut. Der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jens
Spahn, forderte im Gespräch mit der in Düsseldorf erscheinenden
"Rheinischen Post" (Mittwochausgabe) eine stärkere finanzielle
Beteiligung der Eltern: "Die stark steigende Zahl jugendlicher
Komatrinker, die in deutschen Krankenhäusern eingeliefert werden, ist
nicht hinnehmbar." mehr...
- Badische Neueste Nachrichten: Zwiespältig Karlsruhe (ots) - Die Frage wird seit Jahren wie in einer
Endlosschleife immer wieder gestellt. Hat sich der Anwalt Gregor Gysi
in der DDR enger mit der Stasi eingelassen, als für einen Verteidiger
in einem System unvermeidlich war, das politische Verfolgung auch in
der Form von Strafprozessen betrieb? Für die erbitterten Gegner der
Linkspartei war es allerdings nie eine Frage sondern Gewissheit.
Verbunden damit ist der Vorwurf, dass sich die Linkspartei nie von
dem Unrechtsstaat und der SED distanziert habe, die Teil ihres Erbes
ist. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|