Mit Vorschlaghammer gegen Energiewende / Umweltminister "kapituliert": WWF-Stellungnahme zum gemeinsamen Vorschlag von BMU und BMWi zur Kostendämpfung bei Energiewende.
Geschrieben am 14-02-2013 |
Berlin (ots) - Als insgesamt "destruktiv und unglaubwürdig"
kritisiert Regine Günther, Leiterin Klima- und Energiepolitik beim
WWF Deutschland, den am Donnerstag in Berlin vorgestellten Vorschlag
von Umwelt- und Wirtschaftsministerium zur Kostensenkung beim Ausbau
der Erneuerbaren Energie. "Die zentralen Pfeiler der Energiewende
werden mit dem Vorschlaghammer bearbeitet. Das gesamte Fundament wird
zusehends instabil", so Günther. Auch wenn einzelne Punkte durchaus
diskussionswürdig seien, führten die geplanten Maßnahmen nicht dazu,
die Strompreise für Verbraucher signifikant zu senken. So müssten
etwa die Ausnahmen für die Industrie noch wesentlich umfangreicher
abgebaut werden. "Der Umweltminister kapituliert vor seiner
eigentlichen Aufgabe, den dynamischen Ausbau erneuerbarer Energie zu
gewehrleisten. Stattdessen werden mit gemachten Vorschlägen
Investoren abgeschreckt und verunsichert", kritisiert die
WWF-Expertin.
Stellungnahme von Regine Günther, Leiterin Klimapolitik beim WWF
Deutschland:
"Die Minister Altmaier und Rösler scheinen die fallenden Preise an
der Strombörse nicht an die Verbraucher weitergegeben zu wollen.
Anders sind diese Vorschläge nicht zu deuten. Es ist geradezu
paradox, dass ausgerechnet ein liberaler Wirtschaftsminister
verhindert, dass die Bürger von fallenden Marktpreisen profitieren.
Dabei gibt es durchaus Vorschläge, wie dies ermöglicht werden könnte.
So müssten etwa die Energieversorger verpflichtet werden, den
Grundversorgungstarif auf Basis der Börsenstrompreise zu erstellen.
Eine Begrenzung der EEG-Umlage kann auf diese Weise nicht garantiert
werden. Zudem wird der dynamische Ausbau Erneuerbarer Energien durch
die vorgestellten Maßnahmen faktisch zum Erliegen gebracht. Von dem
Bestreben, die EU-Effizienzziele zu erreichen, scheine man sich
ebenfalls verabschiedet zu haben. Der gesamte Kompromiss ist daher
destruktiv und unglaubwürdig.
Auch das Diskussionspapier des Wirtschaftsministeriums zur
Umsetzung der EU-Energieeffizienzrichtlinie ist eine Gefahr für die
Energiewende. Es scheint, als habe sich die Bundesregierung im
Schatten der aufgeheizten Strompreisdiskussion darauf verständigt,
die Effizienzziele faktisch zu Grabe zu tragen. Doch ohne eine höhere
Effizienz wird die Energiewende nicht gelingen. Das im Herbst 2010 im
Rahmen des Energiekonzepts beschlossene Energiesparziel haben die
Minister nun im Hinterzimmer praktisch halbiert. Mit
Taschenspielertricks wie der Anrechnung von LKW-Maut, Netzentgelten
und Stromsteuer als 'verbrauchssenkende Maßnahmen' soll offenbar
verhindert werden, zusätzliche und wirksame Maßnahmen zur
Energieverbrauchssenkung ergreifen zu müssen.
Insgesamt bedrohen die zuständigen Minister die historische
Chance, die sich Deutschland gerade bietet anstatt sie zu befördern."
Pressekontakt:
Roland Gramling, WWF Deutschland, Pressestelle, Tel. 030 - 311 777
425, roland.gramling@wwf.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
446897
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Kriminal-Experte: Pferdefleisch-Skandal hat mafiöse Strukturen Düsseldorf (ots) - Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) sieht
beim aktuellen Pferdefleisch-Skandal "mafiöse Strukturen". Bernd
Carstensen, stellvertretender Bundesvorsitzender des BDK, sagte der
in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagausgabe): "Die
Art und Weise, wie hier über mehrere Grenzen hinweg Pferdefleisch
verschoben wurde, erfordert einen großen logistischen Aufwand. Dies
nährt den Verdacht, dass es sich um ein Geschäft der organisierten
Kriminalität handelt", sagte Carstensen. Der Kriminal-Experte
erklärte, mehr...
- Rheinische Post: Pferdefleisch-Skandal: Grünen-Fraktionsvize Höhn fordert Gesetzesverschärfung Düsseldorf (ots) - Die Vize-Fraktionschefin der Grünen im
Bundestag, Bärbel Höhn, hat angesichts des Pferdefleisch-Skandals
Gesetzesverschärfungen auf Bundesebene gefordert. "Ministerin Aigner
darf sich nicht hinter der EU und den Ländern verstecken. Wir
brauchen bessere Rückverfolgbarkeit von Zutaten in Fertiggerichten
und entsprechende Regelungen im Lebens- und Futtermittelrecht", sagte
Höhn der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post"
(Freitagausgabe). Sie forderte zudem, die Behörden müssten die
"Kompetenz erhalten, die mehr...
- Der Tagesspiegel: SPD-Linke fordert Revision von Hartz IV Berlin (ots) - Berlin - Die SPD-Linke verlangt von Kanzlerkandidat
Peer Steinbrück eine weitgehende Revision der Hartz-IV-Gesetze. Die
SPD müsse ihre bisherigen Positionen "nachschärfen und auch die
Zumutbarkeitsregeln und Sanktionen für Arbeitslose verändern", sagte
die Vorsitzende des Forums Demokratische Linke 21 (DL 21), Hilde
Mattheis, dem in Berlin erscheinenden "Tagesspiegel"
(Freitagsausgabe).
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an: Der Tagesspiegel,
Newsroom, Telefon: 030-29021-14909.
Pressekontakt:
Der mehr...
- Stifterverband: "Annette Schavan hat die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft nachhaltig verbessert" Essen/Berlin (ots) - Anlässlich der Amtsübergabe im
Bundesministerium für Bildung und Forschung von Annette Schavan zu
Johanna Wanka sagte der Präsident des Stifterverbandes für die
Deutsche Wissenschaft Arend Oetker:
"Annette Schavan war in ihrer langen Amtszeit als Ministerin eine
überaus erfolgreiche Anwältin von Wissenschaft und Bildung in der
Politik. Sie hat das Wissenschaftssystem nachhaltig gestärkt und
insbesondere auch die Verbindungen zwischen Wissenschaft und
Wirtschaft verbessert. Wir blicken zurück auf eine hervorragende mehr...
- Vor der Wahl in Ecuador: Reporter ohne Grenzen fordert Ende der Repressionen gegen Medien Berlin (ots) - Reporter ohne Grenzen (ROG) fordert den
ecuadorianischen Präsidenten Rafael Correa vor seiner erwarteten
Wiederwahl an diesem Sonntag auf, kritische Journalisten nicht länger
zu diffamieren und restriktive Mediengesetze zurückzunehmen. "Indem
Präsident Correa Journalisten als Lügner und Manipulatoren beschimpft
und verfolgt, hat er ein Klima der Einschüchterung und Selbstzensur
geschaffen", kritisierte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr.
Seit seinem Amtsantritt 2007 betreibt Correa eine systematische
Kampagne zur mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|