Weser-Kurier: Über die Stasiunterlagen-Behörde schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 19. Februar:
Geschrieben am 18-02-2013 |
Bremen (ots) - Roland Jahn, Leiter der Stasiunterlagen-Behörde,
soll Ärger haben. Das Magazin "Der Spiegel" nennt Kritiker, die
vermuten: Jahn will nicht, dass seine Behörde abgeschafft wird.
Taktisches Geschiebe soll helfen, Behörde und Amt langfristig zu
sichern. Die Kontroverse hat eine grundsätzliche Frage wieder
aufgeworfen: Wann soll Schluss sein mit Stasi-Aufarbeitung? Wie lange
kann und soll sich Deutschland dies in Form einer offiziellen Behörde
überhaupt noch leisten? Die Antwort ist simpel: Noch lange. Denn es
besteht kein Zweifel daran, dass die Stasi-Unterlagenbehörde noch
immer ihren Zweck erfüllt. Zum einen zeigen die jüngsten
Stasi-Vorwürfe gegen Linken-Fraktionschef Gregor Gysi, dass das Thema
nach wie vor aktuell ist. Dass der Bürger das Recht hat, zu erfahren,
welcher gewählte Abgeordnete früher mit dem Überwachungsapparat des
DDR-Unrechtsstaats zusammengearbeitet hat. Die
Stasiunterlagen-Behörde hält hier Material bereit, das für
Ermittlungen unerlässlich sein könnte. Es in zu naher Zukunft hin-
und herzuschieben, wäre schlicht fahrlässig. Zum anderen geht es um
einen symbolischen Wert. Das wiedervereinigte Deutschland zeigt mit
der Stasiunterlagen-Behörde, dass es sich seiner Vergangenheit
stellt. Dass es bereit ist, Unrecht nicht als Teil einer
untergegangenen, nun irrelevanten DDR abzutun, sondern
Gesamtverantwortung für den Lauf der Geschichte zu übernehmen. Das
Hauptargument für einen noch langen Fortbestand der Behörde liefern
Opferverbände selbst. Wer mit Vertretern spricht, merkt schnell,
welch heftige Emotionen beim Thema mitschwingen: Von "unserer
Behörde" ist die Rede, von der "Anlaufstelle, die unsere Belange
vertritt". Die Sorge der Opfer: Wird die Stasiakten-Behörde
geschlossen, wandern die Akten ins Bundesarchiv. Dort werden sich
Journalisten und Historiker zurechtfinden - Stasi-Opfer allerdings
nicht. "Dann stehen wir ganz hinten an", vermuten viele von ihnen.
Nach all dem erlittenen Unrecht gilt es aber, den Opfern jede Sorge
zu nehmen. Ihnen sollte die Behörde so lange wie möglich gelassen
werden.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de
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