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Imtech stärkt Eigenkapital durch Bezugsrechtsemission im Wert von 500 Millionen Euro

Geschrieben am 27-02-2013

Gouda/Hamburg (ots) -

- Bezugsrechtsemission wird vollständig zum Abbau von Schulden
verwendet
- Maßnahmen für stabilere Finanzstruktur
- Abschreibung von 150 Mio. EUR für Projekte in Polen
- Abschreibung von 150 Mio. EUR für Projekte in Deutschland
- Stärkung von Managementmodell

NICHT ZUR VERÖFFENTLICHUNG UND VERTEILUNG IN DEN VEREINIGTEN
STAATEN, KANADA, JAPAN UND AUSTRALIEN

Royal Imtech N.V. (IM-AE, technischer Dienstleister inner- und
außerhalb Europas) kündigt die Stärkung seines Eigenkapitals durch
Bezugsrechtsemission im Wert von 500 Mio. EUR an. Die Erlöse aus der
Bezugsrechtsemission sollen vollständig für den Schuldenabbau
verwendet werden. Durch diese Maßnahme wird die Bilanz von Imtech
gestärkt.

Gerard van de Aast, CEO von Imtech: "Die jüngsten Entwicklungen in
Polen und Deutschland und die damit verbundenen Wertberichtigungen
erfordern eine Verbesserung der Qualität und Effektivität unserer
Unternehmenskontrollen. Auch unserer Finanzstruktur hat es
offensichtlich an Stabilität gefehlt. Wir haben Maßnahmen
eingeleitet, um diese Schwachstellen zu beheben. Mit der parallelen
Stärkung unseres Eigenkapitals schaffen wir eine solide Grundlage für
die Zukunft."

Bezugsrechtsemission

Imtech stärkt sein Eigenkapital durch eine Bezugsrechtsemission
von 500 Mio. EUR. Diese Emission wird von ING und Rabobank als Joint
Global Coordinators und Joint Bookrunners in vollem Umfang
zugesichert. Der Großaktionär ING AM Insurance Companies der Imtech
N.V. unterstützt diese Emission im Verhältnis zu ihren Aktienanteilen
von 5,19 Prozent. Der Großaktionär hat versichert, dieser
Bezugsrechtsemission in der kommenden Aktionärsversammlung
zuzustimmen. Die Erlöse aus der Bezugsrechtsemission werden
ausschließlich zum Abbau von Schulden verwendet und sollen die Bilanz
stärken. Die Emission muss von den Aktionären genehmigt werden.

Solide Finanzstruktur

Die am 4. Februar 2013 bekannt gegebenen Beratungen mit den
Kreditgebern von Imtech verlaufen konstruktiv. Auf dieser Grundlage
und dem geplanten Schuldenabbau durch Bezugsrechtsemission erwarten
wir einen positiven Abschluss der Gespräche. Imtech geht künftig von
einem Verschuldungsfaktor für die durchschnittliche Nettoverschuldung
im Verhältnis zum EBITDA von 1,5 bis 2,0 aus. Darüber hinaus muss
genügend finanzieller Spielraum zur Verfügung stehen, um
jahreszeitlich bedingte Anforderungen an Arbeitskapital sowie
unvorhergesehene Belastungen finanzieren zu können. Auf Basis dieser
Grundsätze und dem geplanten Schuldenabbau wird Imtechs
Finanzstruktur stabiler und konservativer.

Brückenfinanzierung

Mit ING und Rabobank wurde für 2013 ein Überbrückungskredit in
Höhe von 500 Mio. EUR vereinbart. Von diesem Betrag sind 300 Mio. EUR
sofort verfügbar und die weiteren 200 Mio. EUR nach einer
Übereinkunft mit den Hauptkreditgebern. Die Finanzierung dient als
zusätzliche Sicherheit zu den bestehenden Krediten und wird, sofern
erforderlich, für die Absicherung von normalen und saisonal üblichen
Schwankungen des Arbeitskapitals verwendet.

Finanzberater

ING und Rabobank fungieren als Finanzberater von Imtech.

Polen

In unserer Pressemitteilung vom 4. Februar 2013 erklärten wir,
dass sich mögliche Unregelmäßigkeiten hinsichtlich unserer Projekte
in Polen ergeben haben. Erwartet wurde eine Abschreibung in Höhe von
mindestens 100 Mio. EUR. Aufgrund der vermuteten Unregelmäßigkeiten
leitete Imtech ein Ermittlungsverfahren ein und suspendierte die
Geschäftsführung in Polen. Dieses Ermittlungsverfahren läuft und wird
voraussichtlich noch mehrere Wochen andauern. Die vorläufigen
Ergebnisse führen zu dem Schluss, dass die Abschreibungen in Polen
sich auf rund 150 Mio. EUR (vor Steuern) belaufen werden. Diese
Abschreibungen stehen in Zusammenhang mit dem bereits erwähnten
Projekt Adventure World Warschau sowie mit weiteren Projekten in
Polen.

Deutschland

In der Pressemitteilung vom 5. Februar 2013 erklärte Imtech, dass
der Geschäftsführer, der Leiter des Finanzwesens und ein weiteres
Mitglied der Geschäftsleitung von Imtech Deutschland aufgrund der
Situation in Polen zurückgetreten sind. Die neue Geschäftsleitung in
Deutschland wurde mit Bewertungsproblemen bei laufenden Projekten und
bestehenden Forderungen in Deutschland konfrontiert. Eine Schätzung
kommt zu dem vorläufigen Ergebnis, dass eine Abschreibung von rund
150 Mio. EUR (vor Steuern) in Deutschland erforderlich sein wird. Die
Abschreibung betrifft eine Wertberichtigung von Altforderungen, eine
niedrigere Schätzung in Bezug auf unfertige Leistungen und
Projektverluste, die ohne stichhaltigen Grund auf künftige Rechnung
vorgetragen wurden. Die strukturelle Profitabilität des deutschen und
osteuropäischen Geschäfts wird in Höhe einer EBITA-Marge von 4 bis 6
Prozent erwartet. In der Vergangenheit wurde eine höhere Zielmarge
für Deutschland und Osteuropa verfolgt.

Strategie und Akquisitionen

Angesichts der notwendigen Stärkung unserer Bilanz verfolgt Imtech
nicht weiter die für 2015 angestrebten Ziele für Umsatzerlöse und
Margen. In den Jahren 2013 und 2014 wird in sämtlichen
Unternehmenseinheiten der Fokus auf eine Verbesserung der operativen
Geschäftsabläufe und Prozesse Vorrang haben. Schwerpunkte sind dabei
die Verbesserung des Projektmanagements sowie des Working Capital und
Cash Managements. Auch organisches Wachstum wird ein wichtiger Faktor
sein. Imtech plant keine weiteren Akquisitionen in diesen Jahren. Ab
2015 wird Imtech wieder aktiv eine Akquisitionsstrategie verfolgen.
Die Wachstumsmärkte, in denen Imtech agiert, bieten neben organischen
Wachstumspotenzialen weiterhin attraktive Chancen durch
Akquisitionen.

Managementmodell

Das bestehende dezentrale Managementmodell von Imtech wird
weiterhin das Fundament unseres Unternehmens sein. Mit diesem Modell
wird lokaler Unternehmergeist gefördert und der Aufbau optimaler
Beziehungen zu Kunden und anderen Stakeholdern ermöglicht. Dies kommt
dem Wachstum des Unternehmens zu gute. Aus den jüngsten Entwicklungen
in Polen und Deutschland schließt Imtech, dass eine Stärkung der
Qualität und der Effektivität unserer operativen Kontrollmechanismen
und Corporate-Governance-Prozesse erforderlich ist. Dabei geht es um
klarer definierte Autorisierungs- und Kompetenzstrukturen,
konsequentere Projektsteuerung und Projektkontrollmechnismen sowie
die Stärkung der Finanz- und der Berichtsprozesse. Die
Verantwortlichkeiten des Konzernvorstands werden um operative
Bereiche erweitert; die Zahl der Vorstandsmitglieder wird deswegen
erhöht. Auf der Jahreshauptversammlung wird Imtech konkretere
Informationen hierzu bekannt geben.

Managementziele und variable Vergütung

In Abstimmung mit dem Aufsichtsrat werden wir die Ziele der
Geschäftsleitung sowie die damit verbundenen variablen
Vergütungskomponenten neu festsetzen. Die Vergütungssysteme und Ziele
werden mit dieser Strategie in Einklang gebracht. Wie bereits
erwähnt, werden wir der operativen Umsetzung von Unternehmensabläufen
künftig noch mehr Aufmerksamkeit widmen, hier insbesondere dem
Projekt-Management, Working Capital sowie der Schaffung von liquiden
Mitteln. Dies wird bei der Bemessung der variablen Vorstandsvergütung
berücksichtigt. Für das Jahr 2012 werden die Vorstandsmitglieder
keine variable Vorstandsvergütung erhalten.

Dividende

Wie in unserer Presseinformation vom 4. Februar 2013 bekannt
gegeben, werden für das Jahr 2012 voraussichtlich keine Dividenden
gezahlt. Wir beabsichtigen, so bald wie möglich wieder Dividenden
auszuschütten.

Jahresabschluss 2012 und Hauptversammlung der Aktionäre

Die Veröffentlichung des Jahresabschlusses für das Jahr 2012 ist
von den Ergebnissen der Untersuchungen in Polen und Deutschland
abhängig. Wir beabsichtigen, den Jahresabschluss bis Ende April 2013
zu erstellen. Die Jahreshauptversammlung der Aktionäre wird sechs bis
acht Wochen danach stattfinden.

Über Imtech Deutschland GmbH & Co. KG

Imtech Deutschland GmbH & Co. KG ist der führende Anbieter auf dem
Gebiet der Energie- und Gebäudetechnik und hat 2008 sein 150-jähriges
Jubiläum begangen. Gut 5.800 Mitarbeiter planen, bauen und betreiben
Energie-, Klima-, Kommunikations- und Sicherheitstechnik für Arenen,
Flughäfen, Industrieanlagen und Bürogebäude. Imtech Deutschland &
Osteuropa ist Teil des europaweit tätigen Imtech N.V. Konzerns mit
Sitz in Gouda, Niederlande. Imtech N.V. beschäftigt insgesamt 28.600
Mitarbeiter und ist an der Euronext Stock Exchange in Amsterdam
notiert.



Pressekontakt:
Kontakt Medien (international):
Pieter Koenders
Direktor Konzernkommunikation
Tel.: +31 655 74 65 85 / +31 182 54 35 53
E-Mail: pieter.koenders@imtech.com

Kontakt Analysten & Investoren:
Jeroen Leenaers
Direktor Investor Relations
Tel.: +31 182 543 504
E-Mail: jeroen.leenaers@imtech.com

Kontakt Medien (national):
Sebastian Conrad
Leiter Unternehmenskommunikation
Tel.: +49 40 6949 2022
E-Mail: sebastian.conrad@imtech.de


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