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WAZ: Wirtschaftsweiser Schmidt warnt vor überzogener Armutsdiskussion

Geschrieben am 07-03-2013

Essen (ots) - Der neue Vorsitzende des Sachverständigenrates,
Christoph M. Schmidt, hat vor einer überzogenen Diskussion über Armut
in Deutschland gewarnt. "Wenn wir hierzulande von Armut sprechen, ist
dies im Verhältnis zu einem relativ hohen Lebensstandard gemeint. Das
ist nicht die existenzielle Not, die wir mit Armut in anderen Ländern
verbinden", sagte Schmidt den Zeitungen der Essener WAZ-Gruppe
(Donnerstagausgaben). "In nahezu allen entwickelten Gesellschaften
hat die Spreizung der Löhne zugenommen, in Deutschland noch
vergleichsweise moderat", sagte Schmidt mit Blick auf den
umstrittenen Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung. "Eine
soziale Marktwirtschaft wie in Deutschland verträgt es sicher nicht,
wenn die Ungleichheit über ein gesellschaftlich akzeptiertes Maß
hinaus wächst. Aber davon sind wir nach meiner Einschätzung noch weit
entfernt. Wir haben ein außerordentlich hohes Maß an Umverteilung",
betonte der Ökonom. Schmidt, der auch Präsident des
Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) in
Essen ist, hat am Dienstag den Vorsitz bei den fünf Wirtschaftsweisen
übernommen.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de


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