Essen (ots) - Wenn an der Börse die Zukunft gehandelt wird,
muss diese wohl rosig aussehen. Überall auf der Welt erklimmen die
Aktienindizes immer neue Rekordstände, Dow Jones und Dax sind heute
wieder dort angekommen, wo sie zuletzt vor der Finanzkrise waren. Man
darf erstaunt sein: Denn die Hausse an den Börsen steht in einem
bizarren Widerspruch zur tatsächlichen wirtschaftlichen Lage, die
unverändert durch hoch verschuldete Staaten, eine Dauerkrise in
Europa, einen schwer angeschlagenen Finanzsektor und eine fragile
Weltkonjunktur gekennzeichnet ist.
Woher aber nehmen die
Börsianer ihren plötzlichen Optimismus? Der aktuelle Boom gründet
weniger auf Zukunftshoffnungen als auf billigem Geld. Die - im
Grundsatz richtige - Krisenpolitik der Notenbanken zeigt ihre
Schattenseiten bei steigenden Immobilienpreisen und einer überzogenen
Börsenrallye. Die Inflation der Verbraucherpreise bleibt zwar wie
erwartet im Griff, weil die Wirtschaft nicht in Gang kommt. Die
Börsen aber sind gedopt, es droht eine Vermögenspreisblase. Wie
Wasser sucht sich das billige Geld seinen Weg im Finanzsystem - und
landet schließlich dort, wo es die höchsten Renditen abwirft. Das ist
gegenwärtig an den Aktienmärkten, sie bieten im Vergleich zu Anleihen
und anderen festverzinslichen Wertpapieren hohe Gewinne bei einem
überschaubaren Risiko. Getanzt wird aber nur solange, wie die Musik
spielt. Drehen Fed, EZB und Co. die Regler runter, könnten die
Aktienkurse schnell wieder einbrechen. Der Börsenboom wird nicht
zuletzt auch von Spekulanten und Großanlegern befeuert, die
geliehenes Geld in Aktien stecken. Solche Investitionen sind aber
nicht langfristig ausgelegt und tragen zur Blasenbildung bei. Kurzum:
Es gibt durchaus Hoffnung, dass auch diese Finanzkrise eines Tages
überstanden ist. Das wird jedoch mit Sicherheit noch einige Jahre
dauern. Bis dahin sollte sich niemand von billigem Geld und
Rekordkursen blenden lassen.
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