Schwäbische Zeitung: Merkel verkauft sich schlecht - Leitartikel
Geschrieben am 15-03-2013 |
Ravensburg (ots) - Die Franzosen und die Briten wollen Waffen an
die syrischen Rebellen liefern. Nur die Bundesregierung in Berlin
zeigt sich unentschlossen und weiß nicht, ob sie dafür oder dagegen
sein soll. Nichts gegen Nachdenken und sorgfältiges Abwägen. Aber
Berlin hätte den Rebellen vor einem oder anderthalb Jahren helfen
müssen, bevor diese sich andere Gönner suchten.
Die Deutschen gelten, manchmal zu Recht, manchmal auch nicht, als
Zögerer und Zauderer, wenn es um deutsche Soldaten und deutsche
Waffen in Krisenregionen geht. Als der libysche Diktator Muammar
al-Gaddafi gestürzt werden sollte, waren es die Franzosen und die
Briten, die, allerdings versehen mit einem Mandat des
Weltsicherheitsrates, den Diktator in die Enge trieben. Deutschland
hielt sich damals heraus und machte sich zum Gespött, weil
Außenminister Westerwelle als gewichtigstes Argument vorbrachte, er
wolle nicht, dass deutsche Soldaten in Libyen stürben.
Daraus hätten Merkel und die Ihren den Schluss ziehen können, sich
in einer ähnlichen Situation künftig besser zu verkaufen. Sie könnten
also jetzt erklären, dass sie den Druck auf die russische Regierung
beständig erhöhen, damit die ihre Unterstützung für das Regime
einstellt. Sie könnten daran erinnern, dass Berlin zu einer Zeit
gehandelt hat, als andere Regierungen noch abwarteten, wie sich die
Lage in Syrien entwickelt. So wurden unter Federführung der
regierungsnahen Stiftung Wissenschaft und Politik und mit
Unterstützung des Auswärtigen Amtes Dutzende syrische Oppositionelle
nach Berlin geladen. Unter ihnen waren Islamisten wie Säkulare, und
die verhandelten unter dem Schutz der Bundesregierung über Wochen
eine Blaupause für ein Syrien nach dem Sturz Baschar al-Assads.
Allein, die Bundesregierung lässt sich unter Druck setzen, anstatt
zu sagen: Schaut her, das haben wir gemacht für ein Syrien der
Zukunft. Merkel muss sich da draußen geschickter anstellen. Das Hü
und Hott um die Waffen für die syrischen Aufständischen wirkt wie
Verunsicherung und Angst vor Machtverlust.
Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
453015
weitere Artikel:
- Kölner Stadt-Anzeiger: Kritik an Otto Schilys Aussage im NSU-Untersuchungsausschuss
FDP-MdB Kurth: Da der frühere Innenminister wenig erinnert, bleibt unklar, wofür er Verantwortung übernimmt Köln (ots) - Der FDP-Bundestagsabgeordnete Patrick Kurth hat den
Auftritt des früheren Bundesinnenmi-nisters Otto Schily (SPD) im
NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages kritisiert. Mit Blick auf
ein schon vor längerer Zeit erschienenes Zeitungsinterview Schilys,
in dem er sich erstmals reumütig gezeigt hatte, sagte Kurth dem
"Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstag-Ausgabe): "Schily hatte bereits
vorher Verantwortung übernommen. Es stellt sich aber die Frage: Für
was eigentlich konkret? Da er wenig weiß und erinnert, bleibt uns
dies mehr...
- Kölner Stadt-Anzeiger: Erneut sprengstoffähnliche Substanz in der Wohnung eines Salafisten gefunden
24-jähriger Student soll mit drei Komplizen Mordkomplott gegen rechtsextre-men Politiker geschmiedet Köln (ots) - In der Bonner Wohnung des 24-jährigen Studenten, der
mit drei Komplizen einen Mordkomplott gegen den Vorsitzenden der
rechtsextremen Partei Pro NRW geschmiedet haben soll, hat die Polizei
am Freitag erneut eine sprengstoffähnliche Substanz gefunden. Dies
bestätigte eine Sprecherin der Polizei in Essen auf Anfrage des
"Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstag-Ausgabe). Die Substanz sei am frühen
Abend von Entschärfungsexperten aus dem Fenster in den Garten des
Wohnhauses befördert worden, um sie in einem abgesicherten Bereich zu mehr...
- Badische Neueste Nachrichten: Selbstkritik Karlsruhe (ots) - Immerhin: Otto Schily gehört zu den wenigen, die
im NSU-Untersuchungsausschuss keine Nebelkerzen werfen. Der einstige
Bundesinnenminister räumt die politische Mitverantwortung an den
Ermittlungspannen rund um die rechtsextreme Terrorzelle ein. Schily
ist mit seinen 80 Jahren alt genug, um unvoreingenommen auf das
damalige Geschehen zurückblicken zu können. Auswirkungen auf die
eigene Karriere haben die späten Eingeständnisse nicht mehr.
Allerdings hat die Selbstkritik auch Grenzen. So sieht der einstige
RAF-Anwalt mehr...
- Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zum NSU-Prozess: Wenig Raum für NSU von Reinhard Zweigler Regensburg (ots) - Gestern gab es zwei Ereignisse, die mit der
rechtsradikalen NSU zusammenhängen. Einerseits bemühte sich das
Münchner Oberlandesgericht um Schadensbegrenzung. Andererseits
übernahm vor dem Berliner Untersuchungsausschuss mit Otto Schily
erstmals ein ehemaliger Bundesinnenminister wenigstens zum Teil
Verantwortung für die peinlichen Ermittlungspannen, die das blutige
Treiben des Nazi-Trios zumindest begünstigt haben. Schily ist
offenbar der abwiegelnden Einschätzung seiner Sicherheitsexperten auf
den Leim gegangen. mehr...
- Rheinische Post: SPD-Chef Sigmar Gabriel bezeichnet Mindestlohn-Gegner als "Schwätzer" Düsseldorf (ots) - SPD-Chef Sigmar Gabriel hat Gegner des
Mindestlohns als "Schwätzer" bezeichnet. "Das sind ja
interessanterweise fast immer die gleichen Leute, die uns vor ein
paar Jahren empfohlen haben, die Finanzmärkte zu deregulieren", sagte
Gabriel der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post"
(Samstagausgabe). Das seien keine Ökonomen, sondern Theologen. Sie
verbreiteten nicht volkswirtschaftliche Erkenntnisse, sondern
Glaubenssätze. "Und manchmal sind es auch einfach nur Schwätzer, die
sich nicht vorstellen können, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|