McDonald's & Co. in der Schule: Einfluss der Wirtschaft im Bündnis für Verbraucherbildung wird verschleiert - Stiftung verbreitet Werbeunterlagen als Unterrichtsmaterial
Geschrieben am 19-03-2013 |
Berlin (ots) -
Unternehmen wie McDonald's oder Edeka können erheblichen Einfluss
auf das Bündnis für Verbraucherbildung und dessen Bildungsprojekte in
Schulen ausüben. Ein Faktencheck der Verbraucherorganisation
foodwatch belegt, wie die vom Bundesverbraucherministerium
versprochene "inhaltliche Neutralität" unterlaufen wird. Nach
öffentlicher Kritik an der Beteiligung von Unternehmen an dem
Bündnis, das Projekte zur Ernährungsbildung an Schulen umsetzen soll,
hatten Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner und der
Verbraucherzentrale Bundesverband jeden inhaltlichen Einfluss von
Unternehmen auf die Projekte abgestritten.
"Frau Aigner und die Stiftung Verbraucherschutz sollten jetzt die
Reißleine ziehen und die Kooperation mit Unternehmen und
Wirtschaftsverbänden in dem Bündnis beenden", forderte Matthias
Wolfschmidt, stellvertretender foodwatch-Geschäftsführer foodwatch.
"Diese Verflechtung von Staat und Wirtschaft schadet der Demokratie -
gerade bei der Schulbildung darf sich der Staat nicht in die
Abhängigkeit von Unternehmen begeben." Bei der
foodwatch-E-Mail-Aktion "McDonald's & Co. raus aus den Schulen!"
unter www.foodwatch.de/aktion-schule haben innerhalb von einer Woche
bereits mehr als 29.000 Menschen Ministerin Aigner und die Stiftung
zur Beendigung der Unternehmenskooperation aufgefordert.
Dem foodwatch-Faktencheck zufolge haben Unternehmen viele
Möglichkeiten der Einflussnahme auf das Bündnis und die vom
Verbraucherzentrale Bundesverband gegründeten Deutschen Stiftung
Verbraucherschutz als Trägerin des Bündnisses:
- Finanzierung: Unternehmen wie Edeka und McDonald's tragen
finanziell zur Arbeit des Bündnisses bei - genaue Summen werden
jedoch nicht genannt. Welchen Anteil die Wirtschaft an der
Finanzierung trägt, ist damit völlig intransparent.
- Inhaltliche Abstimmung? Auf der Internetseite der Stiftung
Verbraucherschutz zum Bündnis für Verbraucherbildung hieß es
noch am 11. März, dass "Programmlinien und die bundesweite
politische Arbeit" mit den Kooperationspartnern "diskutiert und
abgestimmt" würden - nach der öffentlichen Kritik an den
Unternehmenskooperationen ist dieser Passus von der Seite
entfernt worden.
- Unternehmensvertreter in den Schulen: Einem Bericht der taz (12.
März 2013) zufolge will Edeka firmeneigene Ernährungsberater an
die Schulen schicken - zwar gebe es Vorbehalte im Bündnis,
dennoch würden Pilotprojekte geplant.
- Stiftung verbreitet Unterrichtsmaterialien mit Werbung und PR:
Über das Projekt "Materialkompass" macht die Stiftung
Unterrichtsmaterial für Lehrer zugänglich - auch Dokumente von
Unternehmen und Wirtschaftsverbänden. Beispiele: Ritter Sport bietet
Unterlagen mit Firmenlogo und Produktabbildungen zum Download an,
Kindern wird darin Schokolade als "Stückchen Glück" und "Belohnung
für's Gehirn" näher gebracht; die Schüler werden aufgefordert, ein
Plakat darüber zu gestalten, was "Schokolade für deinen Körper"
leistet. Zu einem früheren Zeitpunkt wurde auch Unterrichtsmaterial
von McDonald's mit einem Vorwort des "Director Corporate Affairs"
verbreitet. In dem Material sollten Kinder lernen, wie Hamburger
gemacht werden, bei einem Memory-Spiel wurden Burger in eine
Kategorie wie "Brot" eingeordnet.
- Konzernvertreter in den Gremien: Im Strategiebeirat und dem
Kuratorium der Stiftung Verbraucherschutz sitzen Vertreter von
Unternehmen - beide Gremien beraten die Stiftung bei der
inhaltlichen Ausrichtung der Arbeit und der Entscheidung, welche
Projekte gefördert werden.
Nach der Auftakt-Pressekonferenz zum Bündnis für
Verbraucherbildung in einer Berliner Grundschule hatte es verstärkt
Kritik an den Unternehmenskooperationen gegeben. Am Mittwoch (20.
März 2013) steht das Thema daher auf der Tagesordnung des
Bundestagsausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz.
Link: E-Mail-Aktion "McDonald's & Co. raus aus den Schulen!":
www.foodwatch.de/aktion-schule
Pressekontakt:
foodwatch e.V.
Martin Rücker
E-Mail: presse@foodwatch.de
Tel.: +49 (0)30 / 24 04 76 - 2 90
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