Neue Presse Hannover: EU hat viel Vertrauen verspielt
Kommentar von Udo Harms
Geschrieben am 25-03-2013 |
Hannover (ots) - Zypern ist nicht pleite, die Retter klopfen sich
kräftig auf die Schultern - nur die Zyprer, die wirken ziemlich
frustriert. Ihnen stehen tatsächlich schwierige Zeiten bevor: Der
überlebenswichtige Bankensektor wird hart zurechtgestutzt,
Sparprogramme dürften die Arbeitslosigkeit hochschnellen lassen.
Ziemlich sicher ist, dass das Land in eine lange und tiefe Rezession
rutschen wird. Selber schuld, kann man den Zyprern entgegnen, die
viel zu lange von einem künstlich aufgeblähten Bankensektor gelebt
haben. Der harte Schnitt war nötig, auch wenn Zyperns Kirche jetzt
100 Millionen und einige russische Oligarchen noch viel mehr Geld
verlieren dürften.
Trotzdem ist die Rettung Zyperns keine Erfolgsstory. Viel
Vertrauen wurde verspielt, als die EU im ersten Anlauf auch
Kleinanleger mit weniger als 100 000 Euro Vermögen schröpfen
wollte. Klar ist seither: Der europaweite Einlagensicherungsfonds,
der Sparer schützen soll, taugt im Notfall ziemlich wenig. Und das
Beispiel zeigt auch, dass das Krisenmanagement in Brüssel eher lausig
war. Zu lange hat man sich von der zyprischen Regierung auf der Nase
herumtanzen lassen. Die Politiker in Nikosia stehen am Ende sogar wie
Opfer da, während vor allem Deutschland mal wieder schuld an allem
Übel für die zyprischen Bürger sein soll. Noch ein Tiefschlag für das
ohnehin lädierte Gemeinschaftsgefühl in der EU.
Viel Grund zum Feiern gibt es also nicht nach dieser
Last-Minute-Rettungsaktion. Auch an den Börsen war die anfängliche
Euphorie bald verflogen. Eigentlich hat die Rettung Zyperns gerade
erst angefangen - und ob sie am Ende gelingt, ist immer noch ziemlich
ungewiss.
Pressekontakt:
Neue Presse Hannover
Petra Rückerl
Telefon: +49 511/5101-2264
rueckerl@neuepresse.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
454712
weitere Artikel:
- Schwäbische Zeitung: Mehr Geld für ambulante Pflege - Leitartikel Ravensburg (ots) - Auf Alte neidisch zu sein, das klingt absurd.
Aber ist es das tatsächlich? Wer das Gezänk im Pflegebereich
verfolgt, dem kann angst und bange werden vor der Zukunft. Der
Personalmangel in der Pflege wird zunehmen, ebenso die
Unterfinanzierung des Systems. Dazu kommt ein demografischer Wandel,
der den Sozialstaat in die Knie zwingen könnte. Als Greis die letzten
Tage in einem Pflegeheim zu verbringen, wo das Personal chronisch
gestresst ist und schlecht bezahlt wird - wer will das erleben?
Niemand. Da denkt man mehr...
- Schwäbische Zeitung: Ein Grund zum Feiern - Kommentar Ravensburg (ots) - Wer sich ein bisschen mit Energiewende und
Schuldenbremse schmücken will, der lädt zur Feier von 300 Jahren
Nachhaltigkeit made in Germany ins Kanzleramt ein. Doch ist der 300.
wirklich ein Grund zum Feiern? Nein, wenn man daran denkt, dass
Deutschland auch heute noch mehr Geld ausgibt als es einnimmt und
mehr Energie verbraucht als sich erneuert. Ja, wenn man feststellt,
dass das Denken in Begriffen wie Nachhaltigkeit mittlerweile in allen
Bereichen des Lebens angekommen ist - vom Waschmittel bis zur
Energiewirtschaft. mehr...
- Schwäbische Zeitung: Politische Illusionisten - Kommentar Ravensburg (ots) - Es ist die Stunde der Illusionisten: Hessen und
Bayern wollen uns weismachen, dass vor 2019 am Länderfinanzausgleich
gedreht werden kann. NRW verrechnet das Süd-Geld geistig mit der
EEG-Umlage und Berlin sieht sich bei den Autobahnkilometern pro
Einwohner benachteiligt- kurz: Sie vergleichen Äpfel mit Birnen mit
Kartoffeln. Und viele Ostländer fordern bundesweit gleichartige
Lebensverhältnisse ein - eine Idee, die ewig Illusion bleiben wird.
Fakt ist: In Deutschland wird ständig umverteilt, auch per
Länderfinanzausgleich. mehr...
- Juncker: Wichtig, dass es der Eurogruppe gelungen ist, das Zypern-Problem zu lösen/ Aber erhebliche Opfer für die Zyprioten selbst Bonn (ots) - Der frühere Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker hat
die Euro-Staaten für ihre Handlungsfähigkeit bei der Zypern-Rettung
gelobt. "Es ist wichtig, dass es der Eurogruppe gelungen ist, das
Zypern-Problem zu lösen. Es ist wichtig, dass wir deutlich gemacht
haben, dass die 17 Euro-Mitglieder zusammenstehen und dass niemand
aus der Eurozone ausscheidet", betonte der luxemburgische
Premierminister im PHOENIX-Interview (Ausstrahlung heute, Montag, 25.
März 2013, ab 23.10 Uhr in DER TAG). "Aber dies ist natürlich eine
Lösung, mehr...
- Weser-Kurier: Kommentar zur Atom-Endlagersuche Bremen (ots) - Für seine Protagonisten hat der Kompromiss immerhin
Vorteile. Sie halten das leidige Thema Endlager weitgehend aus dem
Bundestagswahlkampf heraus. Und Rot-Grün in Niedersachsen könnte in
den nächsten Jahren das Problem der Castor-Proteste loswerden - wenn
denn die Atommüll-Transporte tatsächlich nicht mehr in das
Zwischenlager Gorleben gingen. Aber auch das ist längst nicht sicher.
Nur die Halle im Wendland verfügt über die notwendigen Genehmigungen
für die Strahlenabfall-Fuhren aus den Wiederaufbereitungsanlagen
Sellafield mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|