Hagen (ots) - Niemand möchte qualifizierten Tagesmüttern die
Fähigkeit absprechen, Kinder liebevoll und gut zu betreuen. Doch die
Kritik, dass das Land NRW seine U-3-Betreuungsquote in vielen Städten
und Kreisen nur mit massivem Einsatz der Tagespflege erreicht, darf
dennoch nicht ungehört bleiben. Denn sie ist gerechtfertigt.
Tagespflege kann nicht das leisten, was eine Kindertagesstätte
bietet. Weder in der Frage der frühkindlichen Bildung, noch bei den
Möglichkeiten zur sozialen Entwicklung. Man kann nicht auf der einen
Seite darüber diskutieren, die Erzieher-Ausbildung zu akademisieren
und auf der anderen Seite Fachkräfte durch Betreuer ersetzen, die
gerade einmal 160 Stunden Schulung nachweisen müssen.
Tagespflege kann eine Ergänzung sein zum Angebot der
Kindergärten und Tagesstätten. Ein sinnvolle Ergänzung, weil
Betreuung so flexibel wird. Doch auch in diesem Fall ist es zwingend
notwendig, die Tagespflege in die Betreuungskonzepte der Kommunen zu
integrieren, sie näher an die pädagogischen Einrichtungen
heranzuholen. Konzepte dazu gibt es, erste Zusammenarbeit hier und da
auch. Das nutzt Kindern wie Tagesmüttern, die ebenso wie das
Fachpersonal ihre Aufgabe mit fachlicher Supervision besser
bewältigen können. Noch hängt so etwas vom Engagement einzelner ab,
es muss aber zur Regel werden.
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