Börsen-Zeitung: Börsengezwitscher, Kommentar zur SEC von Claus Döring
Geschrieben am 03-04-2013 |
Frankfurt (ots) - Heute schon getwittert? Ach, Sie haben gar
keinen Twitter-Account? Dann sollten Sie das schnell ändern, wenn Sie
am Finanzmarkt nicht ins Tal der Ahnungslosen verbannt werden wollen.
Das nämlich könnte drohen, wenn die neuen Richtlinien der
US-Börsenaufsicht SEC zur Kapitalmarktkommunikation Schule machten.
Es wäre ja nicht das erste Mal, dass US-Standards die Spielregeln am
europäischen Kapitalmarkt bestimmen.
Kursrelevante Informationen dürfen amerikanische Emittenten jetzt
auch über Social Media wie Twitter oder Facebook unters Volk bringen.
Zwar haben die Börsenaufseher in Washington das an die Bedingung
geknüpft, dass der Emittent die Anleger vorher über die
voraussichtliche Nutzung dieser Informationskanäle aufgeklärt hat.
Doch ist es dann Sache der interessierten Anleger, sich Zugang zu den
sozialen Netzwerken zu verschaffen, um nicht die neuesten
Absatzzahlen oder Übernahmepläne zu verpassen.
Nicht allein wegen der offenen Fragen zu Datenschutz und
Datensicherheit in sozialen Netzwerken ist es starker Tobak, was die
SEC den Anlegern zumutet. Es ist auch für die Herstellung von
Öffentlichkeit oder zumindest Bereichsöffentlichkeit eine
zweifelhafte Lösung. Zwar zählen Facebook und Twitter inzwischen
zusammen weit mehr als zwei Milliarden Nutzer respektive Mitglieder,
aus denen sich wohl ausreichend "Follower" eines Emittenten oder
mitteilungsbedürftigen Vorstandschefs rekrutieren ließen. Doch: Je
mehr unterschiedliche Kanäle zur Verbreitung von kursrelevanten
Informationen zur Auswahl stehen, desto größer die Streuverluste. Für
die dringend nötige Transparenz am Kapitalmarkt ist die Zerfaserung
der Informationsstränge ähnlich nachteilig wie zum Beispiel die
Zersplitterung der Liquidität am Kapitalmarkt durch zu viele
Börsenhandelsplätze und -plattformen.
Wer kontrolliert, dass die über soziale Medien transportierten
Informationen nicht verfälscht oder gar gefälscht werden können? In
Deutschland zumindest verlangt der Gesetzgeber die sichere
Identifizierung des Absenders von kursrelevanten Informationen. Und
wer kann zusichern, dass alle Investoren die kursrelevanten
Informationen zur selben Zeit erhalten?
Gegen den aberwitzigen Vorstoß der SEC hilft vermutlich nur eins:
ein ordentlicher "Shit-storm" auf Facebook. Den kann man seit
Neuestem sogar kaufen. In der 200000 Euro teuren XL-Version
verspricht der Anbieter 15000 negative Kommentare - diesen Kommentar
nicht gerechnet.
Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
455985
weitere Artikel:
- "Smiling China" mit verbesserten Dienstleistungen -- Seit dem 31. März hat Air China die Häufigkeit seiner Route
Peking - New York von 7 auf 11 Mal wöchentlich erhöht. Die Route wird
einer Maschine des Typs B777-300ER geflogen.
Peking (ots/PRNewswire) - Die Air China-Maschine "Smiling China",
die mit lächelnden Gesichtern lackiert ist, landete am 31. März 2013
um 10:40 Uhr auf dem Kennedy International Airport in New York. Die
B-2035, eines der Flugzeuge der B777-300ER-Flotte von Air China, ist
der Vorgeschmack auf neue Upgrades der Stecke Peking - New York der
Fluggesellschaft. mehr...
- "Smiling China" mit verbesserten Dienstleistungen -- Seit dem 31. März hat Air China die Häufigkeit seiner Route
Peking - New York von 7 auf 11 Mal wöchentlich erhöht. Die Route wird
einer Maschine des Typs B777-300ER geflogen.
Peking (ots/PRNewswire) - Die Air China-Maschine "Smiling China",
die mit lächelnden Gesichtern lackiert ist, landete am 31. März 2013
um 10:40 Uhr auf dem Kennedy International Airport in New York. Die
B-2035, eines der Flugzeuge der B777-300ER-Flotte von Air China, ist
der Vorgeschmack auf neue Upgrades der Stecke Peking - New York der
Fluggesellschaft. mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Öffentlicher Nahverkehr/Infrastruktur Osnabrück (ots) - Infrastruktur ausbauen
Trotz Verspätungen und stetig steigender Fahrpreise - die
Deutschen fahren gerne mit Bus und Bahn. Noch nie haben so viele
Bürger öffentliche Verkehrsmittel genutzt: Erstmals wurden im vorigen
Jahr mehr als elf Milliarden Fahrgäste befördert.
Eine Zeitenwende, denn das Auto ist längt nicht mehr das große
Statussymbol früherer Zeiten. Es ist vielen einfach zu teuer. Und es
ist unnötig, wenn der Nahverkehr gut ausgebaut ist. Bus und Bahn sind
eine bequeme Art der Fortbewegung, und die mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Maschinenbau Osnabrück (ots) - Neue Impulse auslösen
Der Maschinenbau ist eine Schlüsselbranche der heimischen
Wirtschaft. Sie basiert auf Ingenieurkunst, um die Deutschland
weltweit beneidet wird. Man kann daher befriedigt zur Kenntnis
nehmen, dass der weltweite Umsatz der Branche 2012 mit zweistelliger
Rate gewachsen ist. Allerdings kann man sich auch sorgen, weil die
Dynamik bei diesem Wachstum vor allem bei den asiatischen, vor allem
chinesischen Maschinenbauern zu verorten ist.
Drei Prozent Erlöszuwachs für die Deutschen im vorigen mehr...
- Weser-Kurier: Über den Schiffbau in Deutschland schreibt der Bremer WESER-KURIER: Bremen (ots) - Die Zukunft der deutschen Werften liegt also im Bau
von Spezialschiffen. Schiffe aller Art für die aufstrebende
Offshore-Industrie, Marineboote, Kreuzfahrtschiffe und Megajachten
sollen Arbeitsplätze sichern. Für die Werften in und um Bremen ist
das keine neue Erkenntnis - zumindest für die Werften, die es heute
noch gibt. Lürssen, Fassmer, Abeking&Rasmussen, alle diese Betriebe
bedienen seit jeher ihre speziellen Zielgruppen. So sind sie mehr
oder weniger unbeschadet durch die seit 2008 anhaltende Krise
gekommen. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|