Weser-Kurier: Über die "Alternative für Deutschland" schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 13. April 2013:
Geschrieben am 12-04-2013 |
Bremen (ots) - Bundeskanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel wird
sich möglicherweise ein neues Lieblingswort suchen müssen. Denn ihrem
"alternativlos" setzen ab Sonntag voraussichtlich rund 1500 Euro-und
EU-Skeptiker die "Alternative für Deutschland" entgegen. Jene sehen
sie im Ende der europäischen Gemeinschaftswährung und in der Rückgabe
der meisten EU-Kompetenzen an die Nationalstaaten. Mit diesen Themen
trifft die "Alternative" den Nerv vieler Deutscher: Nach Einschätzung
mehrerer Meinungsforschungsinstitute kann die neue Partei bei der
Bundestagswahl im September aus dem Stand heraus mit einem
zweistelligen Ergebnis rechnen. Eine Überraschung wäre das nicht: Die
sich verteuernde Rettung Zyperns nach dem Beinahe-Staatsbankrott, die
weiter schwärende Krise in Griechenland, Portugal und Spanien, die
Staatskrise in Italien - all das ist keine Werbung für die Idee vom
gemeinsamen Europa. Und noch etwas macht die neue Partei für viele
zur richtigen Alternative: Konservative, die in der pragmatisch
liberalisierten CDU Angela Merkels keine politische Heimat mehr
fühlen, treffen hier auf altgediente Ex-Christdemokraten wie den
früheren hessischen Staatskanzlei-Chef Alexander Gauland. Obendrein
schickt sich mit dem Berliner Ökonomie-Professor Bernd Lucke ein
ausgewiesener Wirtschaftsfachmann an, morgen den Vorsitz zu
übernehmen. Solches Spitzenpersonal erscheint geradezu wie eine
Garantie dafür, dass sich die neue Kraft in der Parteienlandschaft
nicht genauso chaotisch zerfleddert wie die einst hochgelobten
Piraten. Deshalb muss die CDU im September nicht so sehr die SPD und
deren angeschlagenen Spitzenkandidaten Peer Steinbrück fürchten - die
größte Gefahr geht von der "Alternative" aus: Sie könnte der Union
genau jene Stimmen abjagen, die sie zur Fortsetzung der
schwarz-gelben Koalition braucht. Doch es ist unwahrscheinlich, dass
die "Alternative für Deutschland" auf Dauer erfolgreich bleibt: Die
Euro- und EU-Krise wird auch dank der bereits eingeleiteten Reformen
eines Tages zu Ende sein, und Deutschland wird wieder erkennbarer vom
gemeinsamen Europa profitieren. Dann schwindet auch das
Protestpotenzial und damit die Kraft der neuen Partei.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
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