Wahl zum Goldenen Windbeutel 2013 gestartet - Verbraucher entscheiden über die dreisteste Werbemasche für Kinderlebensmittel - Produkte von Dr. Oetker, Ehrmann, Funnyfrisch, Nestlé und Wild nominiert
Geschrieben am 18-04-2013 |
Berlin (ots) - Die Wahl zum Goldenen Windbeutel 2013 ist eröffnet.
Ab sofort können die Verbraucher auf www.goldener-windbeutel.de einen
Monat lang abstimmen, welches Unternehmen den Preis für die
dreisteste Werbemasche des Jahres bei einem Kinderprodukt erhalten
soll.
"Kinder sind die Zielscheibe der perfidesten Webestrategien von
Lebensmittelherstellern", sagt Oliver Huizinga, Experte für
Lebensmittelwerbung bei der Verbraucherorganisation foodwatch. "Mit
allen Mitteln versuchen die Unternehmen, den Einfluss der Eltern zu
umgehen und Kinder für jene Produkte anzufixen, die die höchsten
Gewinnmargen versprechen - und das sind nun einmal Süßigkeiten und
Snacks."
Für den Goldenen Windbeutel 2013 hat foodwatch fünf Produkte
nominiert:
1. Capri-Sonne von Wild/SiSi-Werke, nominiert für Schul-Marketing
und Sport-Schwindel: Für die Wasser-Zucker-Aroma-Mixtur mit ein
bisschen Fruchtsaft setzt Hersteller Wild auf die Nähe zum Sport: Er
spricht Kinder bei gesponserten Sport-Events an, vergibt ein eigenes
Schwimmabzeichen. Außerdem verbreitet Capri-Sonne Unterrichtsmaterial
mit Markenlogo und Lernaufgaben zum Produkt - indirekte Werbung an
den Eltern vorbei.
2. Monster-Backe Knister von Ehrmann für die Vermarktung
überzuckerter Produkte als Spielzeug: Der Hersteller setzt alles
daran, überzuckerte Produkte als Spielzeug zu vermarkten. Bei all den
Knister-, Blubber- oder Zunge-Färb-Applikationen gerät schnell in
Vergessenheit, dass der "Fun- und Action-Joghurt" mit acht Stück
Würfelzucker pro 135-Gramm-Becher ganz einfach eine Süßigkeit ist.
3. Pom-Bär von Funnyfrisch für ein Paradebeispiel scheinheiliger
Werbebeschränkungen: Der Hersteller hat sich eine Selbstbeschränkung
für "verantwortungsvolles Marketing" auferlegt, die Werbung an Kinder
unter 12 Jahren grundsätzlich ausschließt. Außer, wenn die Produkte
besondere Nährwert-Eigenschaften erfüllen. Diese Hürde überspringt
nach funnyfrischs kreativer Definition aber selbst der fettig-salzige
Pom-Bär-Snack (2,5 Prozent Salz, 28 Prozent Fett - und damit mehr als
fünf Mal so salzig und doppelt so fettig wie Pommes frites von
McDonald's). Der wird mal eben als "kindgerecht" umgedeutet - und
kräftig weiter direkt an Kinder beworben.
4. Nestlé Kosmostars für Zucker-Kleinrechen-Tricks: Laut Nestlé
ein "vollwertiger Start in den Tag" mit "Vollkorngarantie" - in
Wahrheit schlicht eine Süßigkeit. "Weniger als 9 Gramm Zucker pro
Portion", wirbt Nestlé für seine Kinder-Frühstücksflocken - rechnet
die "Portion" aber auf gerade einmal 30 Gramm klein. Tatsächlich
stecken 25 Prozent Zucker in den Kosmostars, mehr zum Beispiel als in
Butterkeksen. Das stolz verkündete Zuckerreduktionsprogramm brachte
nur eine Verbesserung von sehr viel zu viel auf viel zu viel.
5. Paula von Dr. Oetker für digitalen Kinderfang: Für den
"Kuhflecken"-Pudding (mit 13 Prozent Zucker - mehr als in Dr. Oetkers
Schokopudding) schlägt der Hersteller eine wahre Materialschlacht:
Von Klingeltönen über eine iPhone-App bis Online-Karaoke zum
Auswendiglernen des Paula-Kinder-Raps aus dem Werbespot. Höhepunkt:
Internetspiele wie die "Flecken-Jagd", bei der virtuelle Paulas so
viele Puddings wie möglich einsammeln sollen. Zur Erinnerung: Kinder
essen bereits doppelt so viele Süßigkeiten wie von Ernährungsexperten
empfohlen.
foodwatch vergibt den Goldenen Windbeutel 2013 bereits zum fünften
Mal, in den vergangenen Jahren immer als Negativpreis für die
Werbelüge des Jahres. 2012 entfiel eine Mehrheit der fast 130.000
abgegebenen Stimmen auf Hipp. Die vorherigen Preisträger waren
Ferrero (2011), Zott (2010) und Danone (2009).
Mit der Kür der dreistesten Werbemasche bei Kinderprodukten in
diesem Jahr möchte foodwatch das Thema Kinderlebensmittel in den
Fokus rücken. Während auf der einen Seite Fehlentwicklungen bei der
Kinderernährung, insbesondere grassierendes Übergewicht, beklagt
werden, wird die Lebensmittelindustrie nicht zur Verantwortung
gezogen. In einem Marktcheck mit mehr als 1.500 Kinderprodukten hatte
foodwatch 2012 nachgewiesen, dass drei Viertel der gezielt an Kinder
vermarkteten Industrieprodukte süße und fettige Snacks sind. Mit
Werbung fast ausschließlich für unausgewogene Produkte verstärkt die
Lebensmittelindustrie diesen Trend - gleichzeitig setzt sie darauf,
die Erziehungshoheit der Eltern zu umgehen, indem sie Kinder über
Sportvereine, Schulen und Kindergärten oder digitale Medien
anspricht.
Link: Abstimmung bis zum 15. Mai 2013 unter
www.goldener-windbeutel.de
Redaktioneller Hinweis: Ein Faktenpapier zum Thema Kinderernährung
und zu den Kandidaten der Windbeutel-Wahl finden Sie unter:
http://tinyurl.com/d2ahsoh
Unter www.foodwatch.de/windbeutel2013 finden Sie zum Download:
- Bildmaterial/Fotostrecke
- Film
- O-Töne
- Widget zum Einbinden der Wahl in Websites und Blogs
Pressekontakt:
foodwatch e.V.
Martin Rücker
E-Mail: presse@foodwatch.de
Tel.: +49 (0)30 / 24 04 76 - 2 90
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