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Weser-Kurier: Streit um Giftmais landet vor Gericht

Geschrieben am 21-04-2013

Bremen (ots) - Bremen/Brake. Über die Entsorgung von 10.000 Tonnen
vergiftetem Futtermeis in Brake ist eine gerichtliche
Auseinandersetzung entbrannt. Der Hamburger Importeur wehrt sich nach
Informationen des Bremer "Weser-Kurier" juristisch gegen die
Anordnung des Gewerbeaufsichtsamtes Oldenburg, den mit der Chemikalie
Aflotoxin B 1 belasteten Futtermais als Sondermüll zu verbrennen; er
möchte das Getreide als Energieträger für Biogas verwerten. Ein
Sprecher des Verwaltungsgerichts Oldenburg bestätigte der Zeitung,
dass die Handelsfirma Toepfer International in einem Eilverfahren
die Aussetzung des Sofortvollzugs beantragt hat. Eine Entscheidung
darüber sei noch nicht gefallen.

Per Erlass hatte das niedersächsische Umweltministerium vor zwei
Wochen die Verwertung des Futtermaises in Biogasanlagen ausdrücklich
verboten. Nur durch eine Verbrennung sei sichergestellt, dass das
Schimmelpilzgift dauerhaft aus dem biologischen Kreislauf entfernt
werde, heißt es darin nach Informationen des "Weser-Kurier". Das
Aflotoxin sei chemisch ausgesprochen stabil und werde beim
biologischen Prozess der Vergärung nicht mit Sicherheit zerstört.
Dadurch bestehe die Gefahr, dass das Gift durch das Ausbringen von
Gärresten auf landwirtschaftlich genutzten Böden wieder in den
Ernährungskreislauf gerate.

Das Gewerbeaufsichtsamt Oldenburg ordnete daraufhin die
Verbrennung des Maises aus Brake an; der Importeur widersprach. Die
Handelsfirma will die für sie deutlich kostengünstigere Variante der
Verwertung durchsetzen. Dies sei bedauerlich, sagte Niedersachsens
Umweltminister Stefan Wenzel dem "Weser-Kurier". "Es ist eine Frage
des Gesundheitsschutzes, in dieser Sache für eine sichere
Abfallbeseitigung zu sorgen."

Weitere 25.000 Tonnen des kontaminierten Maises lagern in Bremen.
Anfang März war bekanntgeworden, dass das mit dem krebserregenden
Gift belastete Futtermittel an 4400 Höfe in Niedersachsen und
hunderte weitere Betriebe in ganz Deutschland geliefert worden war.
Die Behörden stoppten damals vorübergehend den Verkauf von Milch und
Fleisch.



Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de


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