Neue OZ: Kommentar zu Prozesse/Terrorismus/NSU/Medien
Geschrieben am 01-05-2013 |
Osnabrück (ots) - Diese Sturköpfe
Das für den NSU-Prozess zuständige Oberlandesgericht München hat
von einer Sache offenbar kaum Ahnung: der Öffentlichkeit. Erst will
es nicht einsehen, warum Journalisten aus der Türkei auf jeden Fall
dabei sein sollten. Dann lässt es keine Online-Medien als
eigenständige Bewerber im Auswahlverfahren zu. Und nun verwechseln
die Richter unter anderem den MDR-Hörfunk mit dem MDR-Fernsehen.
Etwas sachkundige Hilfe hätte ihnen gutgetan: In anderen Ländern
etwa gibt es die Möglichkeit, dass Journalisten in eine Art Ausschuss
berufen werden, um mit den Richtern gemeinsam über Presseplätze zu
entscheiden. Das entlastet Justitia - und schafft die nötige
Fachkompetenz.
Aber nein, die Richter zeigen sich bei so vielen Fragen des
Verfahrens als Sturköpfe: Sie handeln strikt nach dem
Formaljuristischen. Bei einem Prozess dieser Tragweite gehört aber
dazu, dass das Gericht auch überlegt, was gesellschaftspolitisch klug
ist.
Trotz der Vorwürfe wegen des Öffentlichkeitsverständnisses des
Gerichts ist auch Selbstkritik der Medien angezeigt: Dass "Ebru TV"
oder "Radio Lotte Weimar" einen Platz haben, mag lächerlich scheinen.
Doch fehl am Platz ist der Überheblichkeitsreflex der überregionalen
Presse. Der Verweis auf ihre Auflage greift nicht. Denn gerade die
ist bei regionalen Medien meist höher.
Fabian Löhe
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
461537
weitere Artikel:
- Westfalenpost: 1. Mai - die Steuermoral und die Gerechtigkeitslücke Hagen (ots) - Lange nicht mehr lagen die Kritik der Gewerkschaften
und die Empfindungen der Mitte der Gesellschaft so nah beieinander
wie am 1. Mai 2013: Dass ein Durchschnittsverdiener drei Leben
braucht, um auf das Jahreseinkommen eines Dax-Vorstands zu kommen,
dass die Wirtschaft brummt, aber vielen Arbeitnehmern eine
Vollzeit-Stelle nicht reicht, dass genug Geld für Banken da ist,
während die Jugendarbeitslosigkeit in Spanien und Griechenland 50
Prozent überschreitet - das wird zunehmend als ungerecht beurteilt.
Und dann kommt mehr...
- Weser-Kurier: Kommentar zum Kirchentag Bremen (ots) - Ein Phänomen ist der Kirchentag nach wie vor.
Während die Kirchenbänke leer bleiben, zieht der Kirchentag alle zwei
Jahre Besucher in Scharen an - aus ganz Deutschland, aus aller Welt.
Gerade viele junge Leute sind dabei, und zwar nicht nur als Besucher,
sondern auch als engagierte Helfer. Die Kirche sollte sich vom
Kirchentag eine Scheibe abschneiden. Sie muss offener und fröhlicher
werden. Sie muss neue Wege finden, die zahlreichen
Spiritualitätssuchenden für sich zu gewinnen. Vielleicht ist das
genau die Herausforderung mehr...
- Schwäbische Zeitung: Augenmaß bewahren - Leitartikel Ravensburg (ots) - Die Kirchen beklagen, dass das Bewusstsein für
den Wert christlicher Feiertage in der Bevölkerung zu gering
ausgeprägt sei. Zuletzt gab es einen bizarr anmutenden Streit über
Tanzverbote an Karfreitag.
Von einer ähnlichen Entwicklung in eigener Sache können
Gewerkschafter berichten. In diesem Jahr wird der 1. Mai - der Tag
der Arbeit - vor allem als perfekter Brückentag für ein langes
Wochenende genutzt, siehe die Stauprognosen von Verkehrsexperten. Und
der Rest der übrigen Spaßgesellschaft feiert zu Hause mehr...
- Westfalenpost: Erfolg Im Fußball: Der Weltmarktführer am Ball Hagen (ots) - Der Sport, zweitschönste Nebensache der Welt, hat
eigentlich in dieser Spalte nichts verloren. Hier geht es um seriöse
Dinge, nicht um existenzielle Nichtigkeiten wie ein Spiel, bei dem 22
Erwachsene um eine Lederkugel kämpfen und am Ende die Deutschen
gewinnen. So ist der Sport aber nicht, und so war er nie. Er hat und
hatte immer politische Implikationen, und die Wellenausläufer
sportlicher Großereignisse branden noch an die entferntesten Küsten.
Noch nie wurde der Kampf um die beste Mannschaft Europas mit einer mehr...
- Badische Neueste Nachrichten: Garant für Stabilität Karlsruhe (ots) - Der Generationenwechsel auf dem niederländischen
Thron ist eine Zäsur: Mit Beatrix verschwindet auch das Majestätische
der Monarchie. Willem-Alexander will ein Bürgerkönig sein - ein
König, den jeder ansprechen darf, wenn ihm danach ist. Hollands
Royals werden menschlicher - und sie werden medialer. Der neue
Monarch startet mit einem großen Vertrauensvorschuss. Er darf die
hohen Erwartungen nicht enttäuschen, er muss zeigen, dass die
niederländische Erbmonarchie kein Auslaufmodell ist. Er muss
Modernisierer und Bewahrer mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|