neues deutschland: Familienpolitik
Geschrieben am 03-05-2013 |
Berlin (ots) - Wer eine Landtagsaffäre am Hals hat, braucht sich
um Themen für den Wahlkampf nicht zu sorgen. In Bayern ist nun mit
der Enthüllung der massenhaften Verwandtenbeschäftigung auf Kosten
der Steuerzahler die große Panik ausgebrochen. Nicht wegen der
Bezahlung und des Bildes, das sie bei der Bevölkerung hinterlässt,
sondern wegen ihrer Folgen für die Wahlen. Allen Beteiligten war auf
der Stelle klar, dass dies ausschlaggebend sein könnte für das
Stimmverhalten im Herbst. Die SPD setzte zum Hohnlachen an, die CSU
übertönte sie schrill mit der Veröffentlichung aller entsprechenden
Fälle im Landtag. Denn dass Landtagspräsidentin Stamm im hehren
Dienst der Wahrheit agierte, ist ein Schmarrn, wie man in München
sagen würde. Nun geht es nur noch um die gegenseitige Frage, wer mehr
Dreck am Stecken hat. Moral scheint in der bayerischen Politik als
eine Art Währung zu gelten. Je größer die Sprüche, desto größer die
Ansprüche - auf Privilegien. Die Diäten sind in Bayern höher als in
anderen Landesparlamenten, die Skrupel offenbar geringer. Auch die
jetzige Empörung wirkt lächerlich, da der Landtag die sogenannte
Übergangsregelung 13 Jahre lang geduldet hat, nach der
Familienangehörige zwar nicht neu eingestellt, aber weiterbeschäftigt
werden dürfen. Um eine neue Regelung zu finden, hätte man sie erst
mal suchen müssen. Das vielgeschmähte Amigosystem ist offenbar eine
Kulturauffassung, die über die CSU hinausreicht. Und Familienpolitik,
ein Kernthema der CSU, wird dort persönlich genommen.
Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion
Telefon: 030/2978-1715
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
461979
weitere Artikel:
- Ostsee-Zeitung: Kommentar zu möglichen US-Waffenlieferungen an syrische Rebellen Rostock (ots) - Die USA stecken in einem Dilemma: Präsident Barack
Obama strebt zwar offen den Sturz des Assad-Clans in Syrien an,
sträubt sich aber, Waffen direkt an die Rebellen zu liefern. Noch
jedenfalls. Denn er weiß, dass das Kriegsgerät vor allem bei den
religiösen Extremisten landen wird, die inzwischen fast zwei Drittel
der Kämpfer im syrischen Bürger- und Reli- gionskrieg stellen.
Ausgerechnet die schlagkräftigsten Trupps stehen der El Kaida nahe -
jenem Terrornetz, das die USA in Afghanistan, Pakistan oder Mali
bekämpfen. mehr...
- Westdeutsche Zeitung: Die Landtagsaffäre in Bayern schadet der gesamten Politik - Bedrückende Personalposse
Ein Kommentar von Lothar Leuschen Düsseldorf (ots) - Was die Abgeordneten im bayrischen Landtag
gemacht haben, war rechtens, aber nicht in Ordnung. Angehörige auf
Staatskosten zu beschäftigen, während derselbe Staat auch die eigenen
Bezüge überweist, erinnert frappierend an einen politischen
Selbstbedienungsladen. Das hätten die 79 Mandatsträger von CSU, SPD
und Grünen wissen müssen, als sie Ehefrauen oder die eigenen Kinder
im Dunstkreis ihrer politischen Arbeit mit Jobs versorgten.
Wahrscheinlich haben sie es auch gewusst. Aber die Versuchung war
halt zu groß. mehr...
- Ostsee-Zeitung: Kommentar zur Vetternwirtschaft in Bayern Rostock (ots) - Die Fälle von Vetternwirtschaft stürzen die CSU,
der Seehofer das Saubermann-Image verpasst hat, in eine tiefe Krise.
Fünf Monate vor der Landtagswahl wird das Machtsystem der
Christsozialen erschüttert. Und das politische Beben ist bis Berlin
zu spüren. Denn eine von den Wählern abgestrafte CSU könnte auch die
Union insgesamt in die Bredouille bringen. Geschwächte Christsoziale
könnten Merkels schwarz-gelbe Option für die Bundestagswahl endgültig
zunichte machen. Der Kollateralschaden der Münchner Affären reicht mehr...
- BERLINER MORGENPOST: Bayrische Selbstbedienung - Leitartikel von Jochim Stoltenberg Berlin (ots) - Wahlkampfzeiten sind Monate, in denen es die
Politiker noch ein bisschen weniger ernst mit der Wahrheit nehmen als
ohnehin. Da wird die Goldwaage für das Wägen der Worte noch tiefer in
die Ecke gestellt, da werden vor allem auch Emotionen geschürt. Doch
es bedarf auch immer einer besonderen Peinlichkeit, um Aufregung
anzuheizen und die Kreise der Empörungswellen möglichst weit zu
ziehen.
Im anlaufenden Bundestagswahlkampf ist das gerade bei der
Diskussion über die Verschärfung der Strafen auch für reuige
Steuerhinterzieher mehr...
- Mittelbayerische Zeitung: Nur Verlierer - Die Gehälteraffäre ist und bleibt selbst für die Aufklärer ein unerfreuliches Thema. Von Holger Schellkopf Regensburg (ots) - Größtmögliche Transparenz klingt doch schon mal
ziemlich gut. Noch besser, dass man Landtagspräsidentin Barbara Stamm
wirklich abnehmen kann, es handle sich dabei um ernsthafte Absicht.
Blöd nur, dass der Pfad zur Transparenz deutlich zu spät entdeckt
wurde. Noch blöder, dass gerade in den Reihen der CSU nicht eben
wenige Abgeordnete zu finden sind, die auf Transparenz gerade bei
diesem Thema so überhaupt keine Lust haben. Keine Frage, rechtlich
sind die Damen und Herren MdL im Zuge der selbst verabschiedeten
Altfall-Regelung mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|