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Neuer Index Elektromobilität: Staatliche Förderungen und Absatzprognosen für Elektroautos sind weltweit rückläufig

Geschrieben am 22-05-2013

München/Aachen (ots) -

- Der Index Elektromobilität von Roland Berger Strategy
Consultants und der Forschungsgesellschaft Kraftfahrwesen mbH
Aachen für das erste Quartal 2013 zeigt: Wichtige
Produktionsstandorte für Elektroautos werden mittelfristig
Japan, USA und Deutschland sein
- Staatliche Förderungen für E-Mobilität gehen in allen
untersuchten Ländern zurück - einzige Ausnahme ist China
- Batteriesicherheit und Infrastrukturausbau für E-Mobilität
bleiben wichtige Herausforderungen
- Technologie: Japan und Südkorea weisen das höchste
Technologieniveau auf; in Deutschland bessert sich das
Preis-Leistungs-Verhältnis
- Industrie: Japan bleibt in der Produktion von Elektrofahrzeugen
und Batteriezellen führend, Südkorea holt deutlich auf
- Markt: Weltweiter Anteil von Elektroautos an
Neuverkäufen steigt leicht, bleibt jedoch im Promillebereich

Trotz technologischer Reife und optimierter Kostenstrukturen
fallen die Produktionsprognosen für Elektro- (EV) und Plug-In
Hybridfahrzeuge (PHEV) pessimistisch aus. Das bestätigt der neue
Index Elektromobilität von Roland Berger Strategy Consultants und der
Forschungsgesellschaft Kraftfahrwesen mbH Aachen (fka) für das erste
Quartal 2013. Der Index vergleicht die Wettbewerbsposition der sieben
führenden Automobilnationen (Deutschland, Frankreich, Italien, USA,
Japan, China und Südkorea) im Bereich der Elektromobilität.
Technologie, Industrie und Markt werden hier als Indikatoren unter
die Lupe genommen.

Der Index zeigt, dass die Herstellung von Elektrofahrzeugen für
OEMs immer noch finanziell unattraktiv ist. "Beim Verkauf von
Elektrofahrzeugen realisieren Automobilhersteller viel geringere
Deckungsbeiträge als beim Verkauf von Autos mit konventionellem
Antrieb", erklärt Wolfgang Bernhart, Partner von Roland Berger
Strategy Consultants. "Denn die Total Cost of Ownership (TCO) der
Elektroautos, gerechnet über die Nutzungsdauer, ist deutlich höher
als bei konventionellen Fahrzeugen."

Mehrkosten, die so für die Produktion von Elektro- und
Hybridfahrzeugen entstehen, schrecken OEMs davon ab, diese in
Großserie herzustellen. Eine Problematik, die sich noch negativer auf
den Markt für Elektromobilität auswirken könnte, sollten die USA ihre
Fracking-Projekte weiter ausbauen. "Die Ölgewinnung mithilfe der
Fracking-Technologie könnte den Ölpreis in den kommenden Jahren
stabilisieren", sagt Roland Berger-Partner Thomas Schlick. "Dies
würde den Kostennachteil alternativer Antriebe noch weiter
verstärken."

Batteriesicherheit und Infrastruktur als Herausforderungen

Einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der E-Mobilität
hat außerdem die Batteriesicherheit. Denn die in Elektrofahrzeugen
zumeist eingesetzten Lithium-Ionen-Batterien können bei Beschädigung
explodieren oder in Brand geraten. "Diese Sicherheitslücke müssen
Batteriehersteller mit innovativen Sicherheitskonzepten schnell
schließen und nicht wie bisher auf steife und schwere
Sicherheitsstrukturen setzen. Denn nur so geht die Sicherheit nicht
zu Lasten der Effizienz ", erläutert fka Senior Engineer Markus
Thoennes.

Ungelöst ist außerdem das Problem der mangelnden Infrastruktur für
E-Mobilität. Denn die eingeschränkte Reichweite der Elektrofahrzeuge
wird sich voraussichtlich erst nach 2020 durch effizientere
Speichertechnologien verbessern. "Die Elektromobilität kann nur dann
zum Bestandteil der öffentlichen und privaten Mobilität werden, wenn
eine flächendeckende Ladeinfrastruktur auf den Straßen vorhanden
ist", sagt Wolfgang Bernhart.

Heute verfügt Deutschland über rund 2.200 öffentliche Ladesäulen.
Ziel der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE) ist es jedoch,
die Anzahl der öffentlichen Ladesäulen bis 2020 auf 150.000
auszubauen. Hinzu kämen noch rund 7.000 Schnellladesäulen und ca.
800.000 private Ladepunkte z.B. in Garagen. Doch um diese Ziele zu
erreichen, fehlen immer noch attraktive Geschäftsmodelle für
Privatinvestoren. Nur ein gemeinsames dauerhaftes Engagement von
öffentlicher Hand und Wirtschaft kann daher für einen Ausbau der
Elektromobilität in den nationalen Fahrzeugflotten sorgen.

Technologie - Industrie - Markt: Rankings nach Indikatoren

Betrachten die Roland Berger- und fka-Experten die sieben
wichtigsten Automobilnationen nach den drei Indikatoren Technologie,
Industrie und Markt, so ergeben sich unterschiedliche
Länder-Rankings:

Technologie: Südkorea hält im Technologiebereich weiterhin die
Spitzenposition, auch wenn die angekündigten Fahrzeuge weiterhin noch
nicht im Showroom stehen. Deutschland folgt mit knappem Abstand, denn
das Preis-Leistungs-Verhältnis hat sich bei deutschen Elektroautos
deutlich verbessert. An Wettbewerbsfähigkeit verlieren hingegen die
USA: Dort sinkt der Gesamtabsatz der Elektrofahrzeuge und teure
Modelle gewinnen an Relevanz. In allen untersuchten Ländern sinkt
zudem die öffentliche Förderung für Forschung und Entwicklung im
Bereich der Elektromobilität. Die einzige Ausnahme ist China: Das
Land investiert mit aktuell laufenden Programmen rund 7,7 Milliarden
Euro.

Industrie: Japan führt immer noch das Industrieranking an, doch
wegen der rückläufigen Prognosen bezüglich der Produktion von
Elektrofahrzeugen sowie von Batteriezellen verliert das Land langsam
an Boden. Bis 2015 werden in Japan voraussichtlich 283.000 Elektro-
und Hybridfahrzeuge produziert. An Gewicht im Industriebereich
gewinnt vor allem Südkorea: Das Land baut seine Fahrzeug- und
Batteriezellenproduktion aus. Auch Deutschland und Frankreich
verbessern ihre Prognosen zur Fahrzeugherstellung. Insgesamt ist aber
die Produktion von Elektrofahrzeugen weltweit rückläufig. Aufgrund
einer Marktkonsolidierung wird sich die Zellenproduktion in Zukunft
verstärkt auf Japan und Südkorea beschränken. So erwarten die
Experten bis 2015 eine Zellenproduktion von mehr als 7.000 MWh in
Japan und von mehr als 4.200 MWh in Südkorea, Deutschland wird mit
rund 200 MWh hingegen nur eine geringe Rolle bei der
Batterieproduktion spielen.

Markt: Der Anteil der Elektro- und Hybridmodelle an den
Neuverkäufen ist in den vergangenen Monaten weltweit leicht
gestiegen, er bleibt jedoch in den jeweiligen Ländern im
Promillebereich. Japan führt hier das Ranking an - denn die Ende 2012
ausgelaufenen Programme zur Verkaufsförderung haben einen positiven
Effekt erzielt. China, Südkorea und Frankreich haben hingegen ihre
Fördermaßnahmen für den Verkauf von Elektroautos aufgestockt, um der
E-Mobilität zum Durchbruch zu verhelfen.

Den Index Elektromobilität können Sie herunterladen unter:
www.rolandberger.com/pressreleases oder www.fka.de/consulting

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Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der
weltweit führenden Strategieberatungen. Mit rund 2.700 Mitarbeitern
und 51 Büros in 36 Ländern ist das Unternehmen erfolgreich auf dem
Weltmarkt aktiv. Die Strategieberatung ist eine unabhängige
Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von rund 250 Partnern.

Die Forschungsgesellschaft Kraftfahrwesen mbH Aachen (fka) bietet
als Partner der Automobilindustrie innovative fahrzeugtechnische
Lösungen und strategische Beratung. Ausgehend vom Gesamtfahrzeug
entwickelt fka dabei Konzepte und Strategien zu den Leitthemen
Energieeffizienz, Sicherheit und Fahrerlebnis.



Pressekontakt:
Claudia Russo
Roland Berger Strategy Consultants
Tel.: +49 89 9230-8190
E-Mail: claudia.russo@rolandberger.com
www.rolandberger.com


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