Jan Korte: Grundrechteabbau setzt sich fort
Geschrieben am 24-05-2013 |
Berlin (ots) - "Die Innenminister von Union und SPD haben erneut
in bewährter Großer Koalition die Populismuskarte gespielt. Auch wenn
die Länder die Zentralisierungspläne bei Verfassungsschutz und
Bundeskriminalamt von Bundesinnenminister Friedrich ablehnten,
schreiten Union und SPD ansonsten beim Grundrechteabbau weiter Seit'
an Seit'", erklärt Jan Korte, Mitglied im Vorstand der Fraktion DIE
LINKE, zu den Beschlüssen der Innenministerkonferenz in Hannover.
Korte weiter:
"Die Ergebnisse der von Wahlkampfgetöse geprägten
Innenministerkonferenz bedeuten wieder einmal nichts Gutes für Grund-
und Bürgerrechte.
Die Beschlüsse zu V-Leuten zementieren das kriminelle
V-Leute-Unwesen und zeigen, dass die Innenminister bei den
Geheimdiensten weitgehend lern- und reformunfähig sind. Alles nach
dem Motto: 'Es gab Vorschriften, an die sich niemand hielt. Daher
brauchen wir jetzt Gesetze, deren Einhaltung niemand kontrolliert.'
Und noch schlimmer: Sie wissen offenbar noch immer nicht, was in
ihren Läden passiert. Dafür spricht, dass niemand unterschreiben
will, dass das zum NPD-Verbot vorgelegte Material V-Leute-sauber ist.
Dass der Bundesinnenminister die Videoüberwachung jetzt
Videoschutz nennt, ändert nichts daran, dass eine Videokamera noch
niemandem zu Hilfe geeilt ist. Mehr Videoüberwachung führt nicht zu
mehr Sicherheit - erst recht nicht, wenn gleichzeitig Polizeistellen
abgebaut werden -, sondern nur zu einer Einschränkung der
Privatsphäre.
Diese droht auch im Internet. Hier diskutierten die Innenminister
Maßnahmen zur staatlichen Filterung des Internets und bei der
Infiltrierung und Überwachung sozialer Netzwerke. Das ist das
Gegenteil von Netzneutralität, die binnen vier Tagen von 50.000
Unterzeichnern einer Petition an den Bundestag gefordert wurde.
Die Innenminister haben noch immer nicht gelernt, dass auch in den
Stadien die Unschuldsvermutung gelten muss. Das teilweise willkürlich
eingesetzte Drohinstrument der Stadionverbote verhindert keine
Gewalt, sondern nur den Dialog mit organisierten Fußballfans.
Anstatt immer dieselbe Law-and-order-Leier zu spielen und wie bei
der vom Bundesverfassungsgericht in Teilen verworfenen
Antiterrordatei nach immer neuen Schlupflöchern zu suchen, müssen die
Innenminister eine bürgerrechtliche Wende vollziehen. Bevor überhaupt
an weitere Gesetzesverschärfungen auch nur gedacht werden kann, muss
endlich eine unabhängige Evaluierung der vorhandenen Instrumente der
Sicherheitsbehörden vorgenommen werden."
Pressekontakt:
Hendrik Thalheim
Pressesprecher
Fraktion DIE LINKE. im Bundestag
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Telefon +4930/227-52800
Telefax +4930/227-56801
pressesprecher@linksfraktion.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
465697
weitere Artikel:
- Bundeskanzlerin und Landes-Umweltminister eröffneten heute Umweltbildungszentrum in Prora auf Rügen / Naturerbe-Zentrum RÜGEN "herausragendes Gemeinschaftswerk" Prora (ots) - Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und
Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Dr. Till Backhaus haben heute
das neue Naturerbe-Zentrum RÜGEN in Prora auf Rügen eröffnet. Dabei
betonte die Kanzlerin, dass das 13,5-Millionen-Euro-Projekt nur durch
eine Kombination verschiedener Glücksfälle habe entstehen können. Der
erste Glücksfall sei die historische Entwicklung gewesen: Nach dem
Fall der Mauer seien Naturschutzflächen, die sehr lange unzugänglich
gewesen seien, frei für zivile Nutzungen geworden. Der zweite
Glücksfall mehr...
- Berliner Zeitung: Zur gesetzlichen Neuregelung für den Konsum von Canabis: Berlin (ots) - Es macht daher Sinn, zu einheitlichen Regeln zu
kommen - egal ob auf dem Weg einer freiwilligen Übereinkunft oder per
Gesetz. Der gegenwärtige Zustand ist aus Sicht der Konsumenten
lächerlich und für die Strafverfolgungsbehörden nicht praktikabel.
Es gibt ja auch niemanden, der das bestreitet. Ohnehin existiert kein
wesentlicher Unterschied zwischen Haschisch und Alkohol.
Pressekontakt:
Berliner Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 (0)30 23 27-61 00
Fax: +49 (0)30 23 27-55 33
bln.blz-cvd@berliner-zeitung.de mehr...
- Frankfurter Rundschau: Zum Champions-League-Finale: Frankfurt (ots) - Ach, wenn es doch nur Fußball wäre. An diesem
Sonnabend aber stehen sich im einst legendären, inzwischen
runderneuerten Londoner Wembley-Stadion - ausgerechnet dort - zwei
deutsche Mannschaften gegenüber, die divergierende Geschäftsmodelle
darstellen, einander unversöhnliche Lebensgefühle zum Ausdruck
bringen und den deutschen Regionalismus auf internationaler Bühne
verkörpern. Hier prallen zwei antagonistische Prinzipien aufeinander.
Oder aber alles lädt dazu ein, den bevorstehenden sportlichen
Kräfteaustausch mehr...
- "NDR aktuell": Niedersachsen fordert Abschaffung der Straffreiheit für Steuersünder Hamburg (ots) - In der Diskussion über Straffreiheit für
Steuersünder, die sich selbst anzeigen, fordert Niedersachsens
Finanzminister Peter-Jürgen Schneider einen Kurswechsel. "Die Linie
ist, die Selbstanzeige für Bagatellfälle zu erhalten, aber bei
schweren Steuerstraftaten eben diese Möglichkeit der Strafbefreiung
abzuschaffen", sagte Scheider am Freitag, 24. Mai, in der
Nachrichtensendung "NDR Aktuell" im NDR Fernsehen. In Niedersachsen
gingen in diesem Jahr bisher 480 Selbstanzeigen ein. Im Jahr 2012
waren es rund 1200. So mehr...
- neues deutschland: Entwicklungspolitik: Elefant Niebel¶ Berlin (ots) - Punkte sammeln in der Öffentlichkeit. Wohl nicht
ganz zufällig im Wahljahr kam Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP)
auf die Idee, sein Haus, seine Arbeit und die entwicklungspolitischer
Organisationen und Akteure erstmals über einen Deutschen
Entwicklungstag publikumswirksam zu präsentieren. Die Öffentlichkeit
wird heute rund um den Washington-Platz allein schon durch die zur
Fanmeile strömenden Fußballanhänger gesichert sein. Doch Quantität
ist nicht gleich Qualität, das gilt allemal auch in der
Entwicklungspolitik. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|