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Wirtschaftswissenschaftler Rudolf Hickel sieht Gefahr wachsender Altersarmut durch Niedrigzinspolitik

Geschrieben am 27-05-2013

Bonn/Berlin (ots) - Der bekannte Wirtschaftswissenschaftler Rudolf
Hickel befürchtet angesichts der aktuellen Niedrigzinsphase
erhebliche Auswirkungen auf die Renten und einen weiteren Anstieg der
Altersarmut. "Wir merken jetzt, dass die Kapital gedeckte
Altersversorgung mitten in der Krise steckt. Die Menschen haben
aufgrund der sehr niedrigen Zinsen und der im Vergleich höheren
Inflation reale Vermögensverluste", erklärte Hickel in der Sendung
UNTER DEN LINDEN im Fernsehsender PHOENIX. Die Entscheidung der
Europäischen Zentralbank, die Zinsen erneut zu senken, bringe zudem
Versicherer in die Bredouille. "Einige befinden sich in einer tiefen
Krise."

Die Öffnung der Alterversorgung für kapitalmarkt-gestützte
Produkte sei ein "Riesenfehler" gewesen, denn nunmehr gebe es immer
mehr Risiken für Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen. "Und
am Ende wird Altersarmut geschaffen", war Hickel überzeugt. Eine
Existenz sichernde Altersversorgung werde so immer unsicherer. Der
Bremer Wirtschaftswissenschaftler warnte zudem vor weiteren Folgen
der Niedrigzinspolitik. Aufgrund der großen Liquidität in den Märkten
"können neue Spekulationsblasen entstehen. Man muss verhindern, dass
hier wieder alchimistisches Teufelswerk geschaffen wird", so Hickel.

Der Präsident des Handelsblatt Research Institute und frühere
Wirtschaftsweise, Bert Rürup, sah die Entwicklung weniger bedrohlich.
"Die Niedrigzinsphase ist kein Dauerzustand, ist aber in den nächsten
zwei Jahren ohne Alternative. Mit dieser Politik der Europäischen
Zentralbank wird lediglich Zeit gekauft", zeigte Rürup Verständnis
für diesen Schritt.



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Telefon: 0228 / 9584 190
Fax: 0228 / 9584 198
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