Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Europa und der Datenschutz
Geschmäckle
BERNHARD HÄNEL
Geschrieben am 29-05-2013 |
Bielefeld (ots) - Wie stark die europäische Datenschutzverordnung
sein wird, die die EU-Bürger vor der Datensammelwut amerikanischer
Konzerne wie Google und Facebook schützen soll, ist noch offen. Klar
ist bislang nur, dass die deutsche Öffentlichkeit das seit Jahren
laufende Gesetzgebungsverfahren in Brüssel schlicht verschlafen hat.
Jetzt, quasi in letzter Minute, schlagen Organisationen der
Zivilgesellschaft Alarm. Aus gutem Grund. Was derzeit an Positionen
auf dem Tisch liegt, hat die Bezeichnung Datenschutz nicht verdient.
Der redliche Entwurf von Viviane Reding, der Kommissarin für das
Ressort Justiz, Grundrechte und Bürgerschaft, wurde stetig
verwässert. Tätige Mithilfe leisten Bundesinnenminister Hans-Peter
Friedrich (CSU) und Justizministerin Sabine
Leutheusser-Schnarrenberger. Die als streitbare Liberale bekannte
Bundesjustizministerin engagiert sich derzeit wohl mehr für den
Wiedereinzug ihrer Partei in den bayerischen Landtag denn um die
Abwehr von Angriffen auf die Privatsphäre der Bürger. Alle bereits
bekannten Pläne des EU-Ministerrats lassen nur eine Deutung zu: Die
Novelle wird bürgerfeindlich und konzernfreundlich. Angesichts dieser
klaren Tendenz hat es schon mehr als ein Geschmäckle, dass Redings
Kabinettschef Martin Selmayr vor Jahren sein Geld als Lobbyist bei
der Brüsseler Vertretung des Bertelsmann-Konzerns verdiente. Seine
heutige Funktion beschreibt Wikipedia als "Chefberater" eines
politischen Entscheidungsträgers. Gut, dass es
Bürgerrechtsorganisationen wie Digitalcourage in Bielefeld gibt, die
die Bürger wachrütteln und so schon manchen Angriff auf die
Grundrechte abgewehrt haben. Auf deren Internetseite findet sich ein
freundlicher offener Brief an den Bundesinnenminister zur
Unterzeichnung. Der Brief verdient Unterstützung, damit deutsches
Datenschutzrecht nicht aufgegeben wird.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
466579
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Klaeden sollte gehen
= Von Reinhard Kowalewsky Düsseldorf (ots) - Es ist schon eine seltsame Vorstellung: Der
Staatsminister im Kanzleramt, Eckhart Klaeden, wird nun also bis zur
Bundestagswahl im Herbst auf jedem Empfang in Berlin sagen können:
"Wie Sie mich im Kanzleramt erreichen, wissen Sie ja. Und auf eine
gute Zusammenarbeit als Lobbyist von Daimler freue ich mich dann
auch." Es spricht nicht für die Kanzlerin, dass sie Klaeden
anscheinend bis zur Wahl im Amt halten will. Es würde einen besseren
Eindruck machen, wenn er sofort das Amt niederlegt, einige Zeit in
Urlaub mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Regierung / Niedersachsen Osnabrück (ots) - Eher ein Warmlaufen
Es war der ehemalige amerikanische Präsident Franklin D.
Roosevelt, der nach seiner Amtsübernahme in der Weltwirtschaftskrise
um 100 Tage Schonfrist bat, damit die Wirkung seiner Reformpolitik
erkennbar werden könne. Seitdem ist es Usus, jeder neuen Regierung
einen solchen Zeitraum zur Einarbeitung einzuräumen.
Das ist auch vernünftig. Fehler unterlaufen in einer Startphase
immer; Neulinge finden sich auch unterschiedlich schnell in
ungewohnten Wirkungsfeldern zurecht. Dies muss aber mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Wirtschaftspolitik / Regierung / Auto Osnabrück (ots) - Alles dicht?
Schotten dicht zwischen Politik und Wirtschaft? Das kann keiner
wollen, der an der Realität ausgerichtete Parlaments- und
Regierungsbeschlüsse erwartet. Insofern ist das Geheul der Opposition
über den schnellen Wechsel von CDU-Staatsminister Eckart von Klaeden
zu Daimler-Benz laut und scheinheilig. Wanderer zwischen den Welten
gab es immer - auch bei Rot und Grün.
Reflexhafte Wahlkampfempörung ist auch deshalb deplatziert, weil
SPD-Altkanzler Gerhard Schröder das beste Beispiel für den Drang mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Verteidigung / Bundeswehr / Drohnen Osnabrück (ots) - Hochfliegende Träume
Nur das Beste soll es sein: Für deutsche Soldaten, die im Ausland
ihr Leben riskieren, dürfen Kosten keine Rolle spielen. Das ist ein
häufig gehörtes Argument, wenn es um Ausstattungswünsche der
Bundeswehr geht. Es ist auch nicht falsch, aber greift zu kurz. Denn
wer diesem Duktus folgt und keine kritischen Fragen stellt, läuft
Gefahr, hinters Licht geführt zu werden. Oder zählt sogar zu denen,
die andere hinters Licht führen, weil sie sich zu sehr begeistern
lassen von praxisfernen Technikfantasien mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Sucht / Drogen Osnabrück (ots) - Generationen am Tresen
Auch wenn es eine erfreuliche Nachricht ist, dass deutsche
Jugendliche weniger Alkohol, Zigaretten und Cannabis als noch vor
zehn Jahren konsumieren: Der Drogenbericht der Bundesregierung gibt
keine Entwarnung, sondern Grund zur Sorge.
Das liegt zum einen daran, dass fast die Hälfte der Männer
zwischen 18 und 29 Jahren riskant viel Alkohol trinkt - jeden oder
fast jeden Tag. Es alarmiert, dass sich ein so großer Teil
offensichtlich keine Gedanken darüber macht, welcher Gefahr er sich mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|