Neue OZ: Kommentar zu Verteidigung/Bundeswehr/Rüstungsindustrie
Geschrieben am 05-06-2013 |
Osnabrück (ots) - Ein preußisches Standbild krachte zusammen
Thomas de Maizière gehört zu dem seltenen Typus von Politikern,
der sich als Staatsdiener versteht. Dieser hohen Meinung von sich
selbst hat er gerecht werden können. Bislang jedenfalls. Jetzt aber
ist das Standbild des pflichtbewussten Preußen in sich
zusammengekracht. Es staubte gewaltig, denn de Mazières Fallhöhe war
groß. Ihm ging der Ruf voraus, jede Aufgabe zu beherrschen - die
Ordnung des Chaos im Bundesverteidigungsministerium gehörte ohne
Zweifel dazu.
Aber: Die Aufgabe hat er nicht gelöst. Niemanden ärgert dies mehr
als de Maizière selbst. Unumwunden gibt der Verteidigungsminister
eigene Fehler bei der Organisation seines Hauses zu. Das hat Größe.
Klein ist jedoch, dass de Maizière die politische Verantwortung auf
seine beiden beamteten Staatssekretäre abwälzt. Er sei nicht
rechtzeitig in die Probleme mit der flugunfähigen Drohne "Euro Hawk"
eingebunden gewesen, sagt er. Nachgehakt hat der überaus korrekte
Minister bei Andeutung von Schwierigkeiten Anfang März 2012
allerdings auch nicht. Da hat der Primus im Bundeskabinett nicht
aufgepasst.
Ein Kanzler wird Merkels Bester kaum noch werden. Ziemlich
überheblich hat er der Truppe vorgeworfen, nach Anerkennung zu
"gieren". Jetzt muss er selbst um Respekt buhlen. Hochmut kommt vor
dem Fall: De Maizière ist durch das Millionen-Debakel "Euro Hawk"
zurück ins Glied gerückt. Er steht nun in der Reihe vieler
CDU-Politiker, die von der Gunst der Kanzlerin leben.
Beate Tenfelde
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
467859
weitere Artikel:
- Neue OZ: Kommentar zu Behörden/Finanzen Osnabrück (ots) - Tabulos
Da haben die niedersächsischen Rechnungshüter aber zugelangt!
Drastisch wie noch nie fordern sie knallharte Eingriffe in den
Personalbestand des Landes, um mit den Folgen des demografischen
Wandels fertigzuwerden. In der Tendenz haben die Experten zweifellos
recht: Je weniger Einwohner Niedersachsen zählt, desto weniger Beamte
und Angestellte kann das Land sich leisten.
Das Ziel des Landesrechnungshofes (LRH) war offenbar, diese
Grundlinie zu Beginn der neuen Legislaturperiode klar zu markieren. mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu de Maizière Stuttgart (ots) - Peinlich die Rolle de Maizières: Gerade er hat
doch beim Drohnen-Thema bisher alles richtig gemacht. Hat großes
Fachwissen angesammelt und treibt die notwendige Debatte um den Sinn
solcher Waffensysteme angstfrei voran. Nur, dazu passt jetzt schlecht
seine Ich-habe-von-nichts-gewusst-Auskunft. Peinlich ist das aber
auch für die militärische Führung. Vom Generalinspekteur, auch vom
Inspekteur der Luftwaffe noch immer kein Wort, warum sie - weltweit
einmalig - dieses Zulassungsverfahren zugelassen und so das Projekt, mehr...
- Schwäbische Zeitung: Ministerium nicht im Griff - Leitartikel Ravensburg (ots) - Es fällt ihm schwer, Fehler einzugestehen.
Thomas de Maizière eilt seit jeher der Ruf voraus, der besonders
tüchtige, besonders pedantische Politiker zu sein. Der zuverlässige
Generalssohn. Und jetzt kommt heraus, dass seine Staatssekretäre ein
Rüstungsprojekt stoppen und ihn erst anschließend informieren. Dass
er von den Problemen selbst gar nichts wusste, mehr noch, dass es im
Ministerium Tradition haben soll, Unangenehmes vom Minister
fernzuhalten. Und dabei ging es nicht um kleinere Beschaffungen,
sondern mehr...
- Weser-Kurier: Kommentar zur Kritik des niedersächsischen Landesrechnungshofs Bremen (ots) - Die neue rot-grüne Landesregierung ist nun
gefordert, die vielen guten und teilweise auch selbstverständlichen
Ideen der Kontrolleure nicht nur zu prüfen, sondern auch schnell
umzusetzen. Die Gelegenheit ist günstig. Die Legislaturperiode hat
gerade begonnen, die nächsten Wahlen sind weit weg. Da sollte man
sich doch zu schmerzhaften, aber notwendigen Schritten durchringen
können. Erste Gelegenheit, die von Ministerpräsident Stephan Weil
(SPD) im Wahlkampf versprochene Aufgabenkritik auch tatsächlich
anzupacken, bietet mehr...
- Badische Neueste Nachrichten: Aus dem Apparat Karlsruhe (ots) - Yasemin wer? Nach der Designforscherin Gesche
Joost hat Peer Steinbrück eine zweite Frau in sein Team geholt, die
mit der großen Politik bisher allenfalls am Rande zu tun hatte. Die
Deutsch-Türkin Yasemin Karakasoglu ist eine kluge, eloquente und sehr
selbstbewusste Professorin. Aber hat der Kandidat sie tatsächlich nur
deshalb engagiert - oder auch um des Aha-Effektes willen? Schließlich
sind es Seiteneinsteigerinnen wie sie, die einem Schattenkabinett das
Genossig-Graue nehmen. Die Aufmerksamkeit erzeugen und auch mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|